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Artikel veröffentlicht am 09.10.2015 um 20:00 Uhr

Blitzstart weckt Hoffnungen: Bleil: "Der Trainer ist eigentlich unwichtig"

Gelungener Saisonauftakt für die Junioren der SG Kemmern. Obwohl es teilweise recht eng wurde, schaffte die Truppe des ehemaligen B-Jugendtrainers Roland Bleil in den ersten drei Begegnungen die volle Punktausbeute. Gefordert wird vom Übungsleiter aber nichts, frei nach dem Motto: "Ihr habt es selbst in der Hand"

Von Hans-Jürgen Wunder

Steht die Spielgemeinschaft mit Kickern aus Kemmern, Ebing, Rattelsdorf, Breitengüßbach und Mürsbach vor einer großen Saison inklusive Meisterschaftsrennen? In der B-Jugend ging es für Trainer Roland Bleil, der seit 2001 Jugendarbeit betreibt und mit seinem Sohn Christoph immer in die nächsten Altersstufen aufgerückt ist, in der abgelaufenen Serie eher um die hinteren Plätze in der B-Jugend Kreisliga. Zwar hatte man einst große Hoffnungen gehegt, als Breitengüßbacher und die Nachwuchsfußballer aus Kemmern zusammen gingen. Im nachhinein musste aber nicht nur der Jugendtrainer, der zeitweise auch die zweite Mannschaft der Spvgg Ebing unter seinen Fittichen hatte, erkennen: "Wir waren da vielleicht zu blauäugig, was den Zusammenschluss betraf. Mehrere Spieler kamen bei der neuen Mannschaft überhaupt nicht richtig an."

Der ehemalige U19-Coach Michael Gareis hat das Zepter mittlerweile an Roland Bleil weiter gegeben.

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Mehrere Rückkehrer

Nach einem sicheren 8. Tabellenplatz mit großem Punkteabstand zu den Abstiegsrängen nahm der Rattelsdorfer Michael Gareis am Ende der vergangenen Saison seinen Hut und machte Platz für Roland Bleil. Dabei konnte der neue Mann gleich einige "Ehemalige" begrüßen. Max Dormann hatte nach vier Jahren Inaktivität den Weg zum Vereinsfußball zurück gefunden und Yannick Dörnenburg hat seine Kunstpause ebenfalls für beendet erklärt. Dass neben dem Sachendorfer Philipp Röming und Sebastian Nein auch Keeper Thomas Schuberth mit dabei ist, freut den Übungsleiter ungemein: "Damit ist jetzt auch das Torwartproblem gelöst," befindet der langjährige Ebinger. Weiter dürfte die gute Stimmung im Team befördert haben, dass die Vorbereitung sehr vielversprechend verlaufen ist. Da hat sich sogar der eine oder andere, höherklassige Testspielgegner die Zähne an der Bleil-Elf ausgebissen. Das war ganz im Sinne des früheren Mittelfeldspielers, der eingesteht: "Für mich zählt eigentlich nur die Teamleistung. Aber bei uns hat niemand Starallüren und gleichzeitig muss keiner den Kopf in den Sand stecken, wenn es einmal nicht so läuft. Ich habe unter dem Strich eine wirklich gute Truppe." Allerdings kommt es auch bei der Spielgemeinschaft immer wieder zu Ausfällen. Felix Elflein muss beispielsweise verletzt pausieren und bei Sebastian Nein ist es schwierig, Beruf und Fußball unter einem Hut zu bringen.

Unterstützt auch in diesem Jahr als Co-Traineir die Truppe: Der Breitengüßbacher Dominik Schmitt.

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Furioser Auftakt

"Bei uns waren in den ersten Partien fünf oder sechs Stammspieler nicht verfügbar. Da hat natürlich etwas die spielerische Klasse gefehlt," resümiert der SG-Coach nach drei Partien. Dennoch hatten seine Jungs die volle Punktausbeute eingefahren, Während gegen Bayreuth West noch der absolute Siegeswille entscheidend war, versäumte man gegen Giechburg, durch einen nicht verwandelten Strafstoss, den Sack frühzeitig zuzumachen. Auch etwas Stolz ist der Ebinger aber über den 2:1-Erfolg über die JFG Hummelgau, als man nach seinen Worten mit einer absoluten Notelf antreten musste. "Wir wollen den Gegner von unserem Tor weghalten und möglichst früh attackieren," beschreibt Roland Bleil sein bisheriges Erfolgsrezept in der Defensive. Nach vorne soll dagegen kombiniert und hohe Bälle möglichst vermieden werden. Beim Saisonziel sieht man es dagegen eher entspannt. "Wir möchten alles geben und dann sehen, was dabei rauskommt. Ich erwarte an der Spitze ohnehin wieder die üblichen Verdächtigen wie Bayreuth West oder die Deichselbacher, die ganz schwer zu spielen sind," blickt der SG-Trainer, der vom Breitengüßbacher Dominik Schmitt unterstützt wird, auf die nächsten Monate. Während Bleil eher die treibende Kraft ist, kommt seinem Mitstreiter die Rolle zu, als ruhender Pol zu wirken. "Ich bin der Typ, der den Trainer für nicht so wichtig hält. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam," beschreibt der ehemalige Reservecoach seine Philosophie. Wichtig ist ihm allerdings, und darauf hat er in den letzten Jahren bei seinem Heimatverein gezielt hingearbeitet, dass der Stellenwert des Nachwuchsfußballes in den Vereinen steigt. Wenn ein Talent erst einmal abgewandert ist, wird es schwer, den Fußballer zurück zu holen. Doch für Roland Bleil muss mit der Jugendarbeit noch lange nicht Schluss sein, wenn sein Sohn einmal zu den Herren aufrückt. Denn er lässt wissen: "Es gibt eigentlich keine schönere Aufgabe, als im Jugendfußball zu arbeiten."