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Artikel veröffentlicht am 08.10.2015 um 18:00 Uhr

Thomas Klier ist doppelt belastet: "Es klappt, aber auf Dauer weiss ich nicht..."

Novum beim FC Eintracht Münchberg. Mit Thomas Klier gibt es seit Saisonbeginn einen Mann, der als Coach zugleich für die Bezirksoberliga-Junioren und die in der Kreisklasse West kickende, zweite Herrenmannschaft zuständig ist. Bisher klappt das ganz gut, doch dieses Modell birgt natürlich mehrere Risiken in sich.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Nein, es ist sicher nicht so, dass ich nicht ausgelastet bin," lacht der 49-jährige Familienvater und erklärt: "Bisher war es so gewesen, dass wir oft sowohl bei der Nachwuchsmannschaft als auch bei der Reserve oft keine vernünftige Trainingsbeteiligung zusammen bekommen haben. Also wurde im Sommer beschlossen, dass beide Teams ein Trainer in Personalunion übernehmen soll, um so geregelte Abläufe zu schaffen. Mir wurde das Angebot gemacht, diese Aufgabe zu übernehmen." Als Fußballbegeisterter hat er nicht lange gezögert und seitdem finden einmal wöchentlich die Übungsabende am Montag gemeinsam statt, einmal marschiert man getrennt zum Training. Das hat bisher ganz gut geklappt, wenn auch mit großen Schwankungen. "Wir hatten schon mal 27 auf dem Platz und mal waren es nut 14 Kicker," berichtet der Übungsleiter von den ersten Erfahrungen. Für Thomas Klier ist es kein Problem, drei statt zwei Einheiten an den Werktagen zu absolvieren. Anders sieht es aber am Wochenende aus. "Sonst haben ich mir am spielfreien Tag immer eine andere Partie angesehen. Aber es ist jetzt schon ein Unterschied, ob du nur zusiehst oder zweimal unter Hochdruck stehst. Noch läuft es ja ganz gut, aber ich weiss nicht, ob das auch zu stemmen ist, wenn es Probleme gibt," spricht der ehemalige Pressecker die Risiken der Konstellation ganz offen an.

Schnell in der Bezirksoberliga angekommen: Der Münchberger Nachwuchsmann Lucas Köhler (re.) hat gegen den FSV Bayreuth Fahrt aufgenommen.

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Neuland betreten

"Ich kannte die U19-Bezirksoberliga überhaupt nicht und habe kaum Zeit, mir andere Begegnungen anzusehen. Einmal wollte ich mir das Spiel JFG Frankenwald gegen Stiftland ansehen - es ist dann aber ausgefallen, weil die Gäste nicht angetreten sind," berichtet Klier von den fruchtlosen Versuch, sich mit der Nachwuchsklasse, in der seiner Meinung nach schon ordentlicher Fußball gespielt wird, näher zu befassen. "In der Kreisliga haben unsere Junioren oft schon zur Pause hoch geführt und es dann locker angehen lassen. Hier müssen sie aber bis zuletzt konzentriert bleiben, weil auch Kleinigkeiten bestraft werden. Im Grunde ist das deshalb die ideale Liga zur Ausbildung, die auf jeden Fall gehalten werden sollte," fordert der Coach in Doppelfunktion. Dabei ist man sich auf einem guten Weg, wenn man von der 0:3-Niederlage in Maintal-Friesenbachtal absieht, als man einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. "Da sieht man, wie es laufen kann, wenn man nicht hundertprozentig bei der Sache ist," kommentiert Klier etwas mürrisch die Pleite. Ärgerlich für ihn ist allerdings auch, dass der bisher einzige Dreier beim 1:0-Auftaktsieg in Stiftland anschließend annulliert wurde und die Partie Ende Oktober wiederholt wird. "Es herrschte damals Unsicherheit über die Rückwechselregelung und als ein Spieler der Oberpfälzer erneut auf das Spielfeld wollte, wurde das ihm vom Referee verweigert. Darauf hin sind die Stiftländer vor das Sportgericht und haben Recht bekommen," so der Juniorentrainer. Jetzt darf seine Truppe an einem Freitagabend in Konnersreuth antreten - und zwei Tage später geht es gleich zum Derby gegen die JFG Frankenwald, nachdem diese Partie wegen der Urlaubszeit im beiderseitigem Einvernehmen frühzeitig verlegt wurde.

Kapitän Junian Ott (li.) gelang zuletzt gegen Bayreuth ein fulminanter Fernschusstreffer.

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Abwartende Strategie

Eigentlich hätten die Münchberger fünf Zähler bei 3:5-Toren - wenn das Stiftlanspiel nicht annulliert worden wäre. So steht man mit zwei Punkten hinten drin, weiss aber, dass das nicht so bleiben muss. "Gegen den FSV Bayreuth, die ja für mich eine der Spitzenmannschaften in der Liga sind, haben wir gezeigt, dass wir mithalten können," kommentiert Thomas Klier das 1:1-Remis vom Wochenende. Auch in dieser Begegnung fiel auf, dass man nur wenige Tore bekommt, aber auch nur wenige schiesst. "Nachdem wir die Mannschaften nicht so gut kennen, gehen wir zunächst erst einmal etwas defensiver zu Werke. Denn die Abwehr steht bei uns ganz gut und nach vorne können wir immer was machen," so der Jugendtrainer über seine Strategie, die Klasse zu halten. Dabei baut er auf seinen "kleinen, aber feinen" 15-köpfigen Kader, der hin und wieder durch B-Jugedliche ergänzt wird. Nachdem die Truppe nicht gerade üppig besetzt ist, verbietet es sich auch, dass Junioren frühzeitig bei den Herren aushelfen. Ausnahmen war nur die Urlaubszeit im August - da war die Jugend aber auch noch nicht im Punktspielbetrieb.