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Artikel veröffentlicht am 06.10.2015 um 19:45 Uhr

Über das Teamgefüge zum Ligaerhalt: Markus Kellner versprüht Zuversicht in Heldritt

In den letzten Jahren etablierten sich die Frauen des TSV Heldritt endgültig in der Kreisliga, spielten solide Serien im vorderen Mittelfeld und hielten zeitweise sogar Tuchfühlung zu den Spitzenmannschaften. Den Start in die Saison 2015/16 setzten die jungen Damen von der Waldbühne in den Sand. Für Neu-Trainer Markus Kellner ist dies jedoch kein Grund Trübsal zu blasen.

Von Bernd Riemke

Nur ein Punkt aus vier Spielen ist für Markus Kellner jedenfalls kein Grund in Panik zu geraten. Insbesondere mit der SG Reitsch/Steinbach sowie der einen Neustart wagenden SG Staffelstein/Lichtenfels kreuzten zwei Gegner die Wege der Heldritter Damen, die am Ende der Saison auf den vorderen Plätzen im Kampf um die Meisterschaft erwartet werden dürfen. anpfiff.info sprach mit dem neuen starken Mann auf dem Kommandopult an der Waldbühne.

Herr Kellner, bei der Suche nach einem Trainer sind die Damen des TSV Heldritt wieder einmal im näheren Umfeld fündig geworden.
Markus Kellner: Das stimmt. Meine Frau Anika spielt für den TSV und ich habe in der letzten Saison schon des Öfteren das Torwarttraining übernommen. So sind einige Spielerinnen dann an mich herangetreten, ob ich mir das Traineramt vorstellen könnte und dann kam das alles ins Laufen.

Planen Sie denn ein längerfristiges Engagement?
Markus Kellner: Das ist durchaus erfolgsabhängig. Wenn die Damen nicht richtig mitziehen würden, dann würde ich mich das ganz schnell überlegen. Im umgekehrten Fall sind die Erfolge für einen Trainer immer auch nur eine Momentaufnahme. Im Großen und Ganzen habe ich mir aber schon vorgenommen, es länger zu machen auch wenn da natürlich viele Faktoren eine Rolle spielen.

Rein sportlich ließ der Auftakt punktemäßig zu wünschen übrig.
Markus Kellner: Eigentlich sind wir personell gut aufgestellt und haben mit etwa 15 Mädels auch immer eine gute Trainingsbeteiligung. Es war in den Spielen auch nicht zwingend so, dass wir immer schlechter waren. Hinten stehen wir recht gut. Unser Hauptproblem ist derzeit die Offensive. Auch wenn das in Anbetracht der Ergebnisse vielleicht ein wenig sonderbar klingen mag.

Zumindest die zwei eigenen Treffer in vier Spielen bestätigen Ihre Aussage.
Markus Kellner: Nach unseren Rückständen haben wir versucht den Anschluss zu schaffen und sind dann in Konter gelaufen. So kamen die beiden deutlichen Ergebnisse zustande. Vorne kommt nun erschwerend hinzu, dass sich Jeanette Marx die Bänder gerissen hat und einige Wochen ausfällt. Sie war offensiv noch mit am stabilsten.

Markus Kellner steht seit einigen Wochen in der Verantwortung beim Frauenteam des TSV Heldritt.

anpfiff.info

Was stimmt Sie denn zuversichtlich, dass der Umschwung bald gelingt?
Markus Kellner: Die Tatsache, dass wir hinten grundsätzlich gut stehen. In Marie Scheler haben wir zudem eine sehr gute Torfrau. Nach vorne müssen wir flexibler werden und zielstrebiger den Abschluss suchen. Das trainieren wir auch, aber Training und Wettkampf sind mitunter zwei verschiedene Paar Stiefel.

Beschäftigen Sie sich nach nur einem Punkt schon mit dem Abstiegskampf?
Markus Kellner: Ich werde den Mädels da keinen Druck machen, denn dieses Thema ist in ganz weiter Ferne. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir damit nichts zu tun haben werden.

Trotzdem kommt es zunehmend darauf an, Führungsspielerinnen auf dem Platz zu haben, die Verantwortung übernehmen.
Markus Kellner: Natürlich gehen Spielerinnen wie Kira Engelhardt oder Anna Fischer beispielhaft voran. Aber ich will da niemanden herausnehmen. Alle kämpfen bis zum Umfallen und geben ihr Bestes. Wir brauchen die gestandenen Spielerinnen ebenso wie die jüngeren, die nachkommen.

Nun führen Sie das Traineramt nicht alleine aus sondern haben in Ronny Goldschmidt einen Co an Ihrer Seite.
Markus Kellner: Er ist außerdem mein Schwager und ich denke, dass wir als Team ganz gut harmonieren. Wir sprechen viel über Trainingsplanung und das kommende Spiel, aber das letzte Wort habe am Ende ich, weil ich die Mannschaft natürlich auch schon ein wenig länger kenne.

Und welche Philosophie vertreten Sie im Umgang mit den Spielerinnen?
Markus Kellner: Wir legen sehr viel Wert auf Disziplin. Darüber hinaus muss das Teamgefüge stimmen. Daher unternehmen wir auch außerhalb des Platzes immer wieder etwas gemeinsam. Spielerisch versuchen wir uns von Woche zu Woche weiter zu entwickeln.