Trainerwechsel in Drosendorf: Kerstin Jakob geht - Manfred Gubka kommt! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.10.2015 um 13:30 Uhr
Trainerwechsel in Drosendorf: Kerstin Jakob geht - Manfred Gubka kommt!
Nach vier Spielen in der neuen Saison der Bezirksoberliga der Frauen legt Kerstin Jakob, Trainerin des RSV Drosendorf, ihr Amt nieder. Trotz vier Auftaktniederlagen in Folge hat dieser Schritt keine sportlichen Gründe wie das RSV-Urgestein gegenüber anpfiff.info bekräftigt. Ein Nachfolger für die scheidende Übungsleiterin steht bereits fest.
Von Bernd Riemke
Die einstigen Erfolge des RSV Drosendorf auf Verbandsebene, die den Namen des Ortsteils der Gemeinde Memmelsdorf bis weit über die Grenzen Bambergs hinaus bekannt machten, sind eng mit dem Namen Kerstin Jakob verknüpft. Die 32-Jährige trug nicht nur selbst jahrelang das Trikot des RSV, sie stand auch parat als der Verein einschneidende Veränderungen durchmachen musste. Nach der Saison 2011/12 zog sich die Frauen-Mannschaft des RSV Drosendorf freiwillig aus der Bayernlig zurück. Kerstin Jakob übernahm das Traineramt und führte das neu formierte, junge Team in der Bezirksliga auf Anhieb ohne Niederlage zur Meisterschaft. Als Aufsteiger folgte ein starker 5. Platz in der Bezirksoberliga, ehe erneut ein personeller Aderlass einsetzte, der die Spielzeit 2014/15 zu einer wahren Seuchensaison werden ließ. Mit gerade einmal fünf Zählern stand der sportliche Abstieg fest, der nur umgangen werden konnte, da der TSV Staffelstein seine Mannschaft zurückzog. Doch auch der Start in die neue Serie verlief alles andere als vielversprechend. Nach vier Niederlagen mit nur einem eigenen geschossenen Tor zieren die Grün-Weißen erneut das Tabellenende. Der letzte Pflichtspielsieg datiert vom 10. Mai 2015.

„Es gab leider keinen anderen Weg für mich“

Dass Kerstin Jakob nun die Reißleine zieht und ihr Amt zur Verfügung stellt, hat indes keine sportlichen Gründe. Ganz im Gegenteil. Für die 32-Jährige stellt das Engagement bei ihrem RSV eine wahre Herzensangelegenheit dar. Eine, die ihr in den letzten Wochen nicht immer leicht gemacht wurde. „Es gab Missstimmungen im Verein. Die Anerkennung der Arbeit, die wir leisten hat gefehlt zumal keiner der Kritiker im Umkehrschluss seine Unterstützung angeboten hat“, so eine enttäuschte Kerstin Jakob, die sich den Schritt, das Traineramt abzugeben, nicht leicht gemacht hat. Aus dem engsten Kreis wurde ihr jedwede Rückendeckung geboten. Spielleiter Jürgen Langer und Vorsitzender Christian Hensel versuchten noch, sie umzustimmen. Doch der Entschluss stand und steht unwiderruflich fest. „Wenn man das Gefühl hat, den Spielerinnen alles beigebracht zu haben ist vielleicht ein neuer Wind der einzige Ausweg, um das Ruder noch herumzureißen“, so Jakob weiter, die ausdrücklich betont, dass sie dem Verein und insbesondere ihren Mädels noch weiterhin eng verbunden bleiben wird. Zunächst gilt es, die eigene Entscheidung und die Enttäuschung sacken zu lassen, doch nach mehr als zwanzig Jahren schließt sich die Tür für Kerstin Jakob nicht ganz. Zu viele Freundschaften sind aus dem reinen Trainerinnen-Dasein entstanden, so dass die 32-Jährige auch verlauten lässt: „Vielleicht ist es irgendwann mal wieder Drosendorf…“

Vanessa Kohlmann (li. im Zweikampf mit Jessica Marx, Eintracht Bayreuth) ist Spielführerin der Mannschaft und bedauert die Entscheidung der Trainerin.
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Manfred Gubka übernimmt sofort

Dass die Verantwortlichen um Spielleiter Jürgen Langer prompt einen Nachfolger präsentieren können liegt daran, dass Kerstin Jakob ihren Abschied zur Winterpause ohnehin schon vor Saisonbeginn angekündigt hatte. Die Vereinsführung stand aus diesem Grund mit Manfred Gubka nicht nur bereits in Kontakt, sondern war sich bereits mit ihm einig, dass er zum neuen Kalenderjahr die sportliche Verantwortung für die Frauen in Drosendorf übernimmt. Nun tritt er sein Amt vorzeitig an. „Er war zuletzt bei den Frauen der DJK Teuchatz, kennt die Besonderheiten des Frauenfußballs und wird daher die Trainingsleitung sofort übernehmen“, so Jürgen Langer, der es nicht versäumen möchte, die Erfolge der scheidenden Übungsleiterin zu würdigen. „Sie hat die Mannschaft in einer schwierigen Phase übernommen und auf Anhieb zum Aufstieg und drei Jahren Bezirksoberliga geführt“, schätzt der Spielleiter die geleistete Arbeit von Kerstin Jakob über die Maßen. Die aktuelle Situation mit der roten Laterne in der Hand umschreibt Spielführerin Vanessa Kohlmann in wenigen Worten treffend: „Wir versuchen immer weiter mit Kampfgeist und Leidenschaft zu zeigen, was wir können!“ Denn trotz der Niederlagenserie und sicher manch klaren Pleiten konnten die Drosendorfer Damen auch immer wieder ihre eigenen Qualitäten unter Beweis stellen. Nur für Siege reichte es zu selten, denn: Wenn man kein Glück hat, kommt meistens auch noch Pech hinzu…!


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