Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 02.10.2015 um 14:00 Uhr

Die SG setzt neue Kräfte frei: "Der Aufstieg ist momentan nicht wichtig"

Für beide Seiten war es im Sommer ein Neuanfang. Der TSV Staffelstein zog sein Frauenteam freiwillig aus der BOL zurück und der 1. FC Lichtenfels strebte nach dem gescheiterten Versuch einer Spielgemeinschaft mit dem VfB Neuensee ebenfalls auf zu neuen Ufern. Schon nach wenigen Wochen zeichnet sich ab, dass diese Fußball-Ehe von Erfolg geprägt ist…

Von Bernd Riemke

Der Auftakt gegen die zweite Vertretung des SV Reitsch, die ebenfalls in einer Spielgemeinschaft mit dem SCR Steinbach/Wald an den Start geht vermasselte das neu zusammengewürfelte Team aus dem Maintal zwar noch, doch aus den darauf folgenden der Begegnungen holte die SG Staffelstein/Lichtenfels sieben Zähler, wobei insbesondere das jüngste Derby gegen Schwabthaler SV 2 nachhaltig in Erinnerung bleibt. Nicht nur wegen des 9:0-Kantersieges, sondern auch weil eine junge Dame einen Fünferpack schnürte, die doch eigentlich gar nicht zwingend für das Toreschießen vorgesehen war. anpfiff.info fragte bei Lisa Hornung nach.

Frau Hornung, fünf Tore in einem Spiel sind ein echter Paukenschlag. Im letzten Jahr waren Sie vor allem Vorbereiterin. Haben Sie nun das Treffen für sich entdeckt?
Lisa Hornung: Ich spiele jetzt ein wenig weiter vorne auf der rechten Außenbahn im Mittelfeld. Da bereite ich das ein oder andere Tor schon noch vor. In den letzten Jahren stand in der Mitte oft meine Schwester Sabrina, die jetzt in Schwabthal spielt, und hat die Dinger reingemacht. Jetzt bin ich mehr darauf angewiesen, dass ich auch mal aufs Tor schieße.

Dabei haben Sie in dieser Saison schon achtmal getroffen. Gibt es ein typisches Lisa Hornung-Tor?
Lisa Hornung: Ich hole mir meist auf der rechten Seite den Ball und versuche dann meine Schnelligkeit auszuspielen und an den Gegnerinnen vorbeizuziehen. Dann geht es ab in den Strafraum. Jedes Tor ist wirklich schwer erkämpft.

Als Torschützenkönigin sind Sie wahrlich nicht verschrien. Sind Ihnen überhaupt schon einmal 5 Treffer in einem Spiel geglückt?
Lisa Hornung: Nein, sicher nicht. Ich habe in den Jahren zuvor höchstens mal eins oder zwei in der ganzen Saison geschossen. Jetzt fünf in einem Spiel zu schießen ist schon der Wahnsinn.

Mit Tempo an der Gegenspielerin vorbei! Das ist das Motto von Lisa Hornung (re.) im Offensivspiel.

anpfiff.info

War denn ein besonders schönes Tor darunter?
Lisa Hornung: Mir haben alle gut gefallen (lacht). Am meisten hat es mich gefreut, dass es gegen Schwabthal war, weil da ja doch einige von uns vor der Saison hingewechselt sind. Es herrscht zwar keine böse Rivalität, aber dieses Spiel wollten wir schon unbedingt gewinnen.

Mit 18 Jahren sind Sie nun auch Kapitän der neuen Spielgemeinschaft.
Lisa Hornung: Das haben die Trainer so entschieden. Wahrscheinlich, weil ich während des Spiel schon viel rede. Ich soll einfach ein wenig mehr in den Mittelpunkt rücken und Verantwortung übernehmen. So langsam gewöhne ich mich an diese Position.

Außerdem gilt es die Spielerinnen zweier Mannschaften zu einer zusammenzufinden. Inwieweit ist das in den wenigen Wochen seit Saisonbeginn schon gelungen?
Lisa Hornung: Das klappt wirklich wunderbar. Beim Training sind wir meist zehn bis zwölf Spielerinnen, was wegen Beruf und Schule unter der Woche schon eine ordentliche Zahl ist. Wir verstehen uns auch untereinander schon sehr gut und unternehmen gemeinsame Sachen, um den Zusammenhalt noch weiter zu fördern. Dass die einen aus der BOL kamen und die anderen schon vorher KL gespielt haben ist überhaupt kein Bestandteil unserer Gespräche. Wir sind jetzt ein Team!

Eines, das ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden kann?
Lisa Hornung: Das ist im Moment überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist, dass unser Zusammenhalt passt und wir immer besser als Team zusammenfinden. Wenn es am Ende passiert und wir ganz oben stehen, ist das natürlich nicht schlimm (lacht), aber unser erklärtes Ziel ist es nicht zwingend.