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Artikel veröffentlicht am 01.10.2015 um 10:00 Uhr

Zwei Junioren im Krankenhaus: Geschockte Höllentaler bleiben zu Hause

Kein Fußball am vergangenen Samstag in Tirschenreuth, wo die U19-Kreisligabegegnung zwischen der einheimischen SG und der JFG Höllental auf dem Programm stand. Nachdem zwei Gästespieler in der Nacht vor dem Spiel in einen Autounfall verwickelt wurden und ins Krankenhaus gebracht werden mussten, entschlossen sich die Oberfranken, die knapp 100 Kilometer nicht zurückzulegen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ein Spieler wurde relativ schnell wieder entlassen, der andere hatte Verbrennungen am Auge erlitten, die er jetzt mit einer Salbe behandeln muss," gibt JFG-Coach Andreas Safra schon wieder Entwarnung. Aber natürlich hatte auch er zunächst einen Schreck bekommen, als er erfahren hatte, dass Daniel Oks und Nico Sabulowski nach einem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Auch wenn die Verletzungen dann doch nicht so gravierend waren, kam ein Einsatz der Nachwuchskicker nach dem unheilvollem Erlebnis natürlich nicht in Frage. Und auch die Kollegen traten die fast 100 Kilometer weite Auswärtsfahrt nicht an. "Wir waren nach den beiden Ausfällen noch elf Spieler, von denen man nicht wusste, wie geschockt sie nach dem Vorfall sind. Wir haben deshalb beschlossen, in Tirschenreuth anzurufen und mitzuteilen, dass wir wegen des Unfalls nicht kommen werden," berichtet Safra.

Abwehrmann David Lang (re.) hat schon in der letzten Serie Bekanntschaft mit den versierten Marktredwitzern gemacht.

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Ab sofort ergebnisorientiert

Der Sprung zu den A-Junioren war für Andreas Safra, der die Nachfolge von Uwe Mildner angetreten hatte, der folgerichtige Schritt in seiner Trainerentwicklung. Bereits in der C-Jugend hatte der aus Gera stammende Berufssoldat an seinem Wohnort Lichtenberg sich als Übungsleiter mit eingebracht. Allerdings war der ehemalige Landesligaspieler zunächst in der Höllentaler Reserve aktiv und übernahm dann die vakante Trainerposition beim U15-Team. Freilich waren die letzten Jahre im Verein nicht ganz spannungsfrei. "Natürlich hatte ich es als Ossi hier nicht ganz leicht. Aber letztlich mache ich das für die Jungs und auch die Eltern stehen hinter mir und stärken mit den Rücken," so der JFG-Coach, der durch seine bisherige Arbeit auch die verbliebenen A-Junioren bereits gekannt hatte und nun frischen Wind reinbringen wollte. "In den jüngeren Alterststufen stand ganz klar der Ausbildungsaspekt im Vordergrund. Die Platzierungen haben mich da nicht sonderlich interessiert. Aber jetzt arbeiten wir natürlich auch ergebnisorientiert," verrät Andreas Safra, der mit den B-Junioren in der vergangenen Saison in der Kreisliga auf Platz 9 gelandet ist. Zumindest seine Schützlinge scheinen den neuen Ruf erhört und umgesetzt zu haben. Bereits in der Vorbereitung gab es nur eine Niederlage, als man nach kräftezehrenden Einheiten "am Limit" war. Und dieser Schwung konnte gleich in die Serie mitgenommen werden.

Auch Jan Schellhorn (li.) konnte sich bereits in die Torschützenliste eintragen.

anpfiff.info

Keine Aufstiegsambitionen

Mit einem 2:1-Erfolg gegen Oberkotzau, der "durchaus hätte höher ausfallen können" und einem klaren 5:1 gegen den neuformierten Vorjahreszweiten FC Rehau hat die Safra-Truppe gleich einen optimalen Einstieg in die neue Saison geschafft. "Wir sind bisher etwas spritziger als die Gegner gewesen und laufen sehr viel. Aber auch im taktischen Bereich hat es gut geklappt. Gegen Oberkotzau haben wir etwa klasse verschoben und gut gedoppelt," freut sich der Geraer. Dabei kann er sich im Tor auf den talentierten Keeper Dominik Heger verlassen, dem er ene große Zukunft prophezeit, wenn er dran bleibt. In der Innenverteidigung gibt dagegen Robert Hessel das Kommando und im Spiel nach vorne sorgt der bisher vierfache Torschütze Leon Ölschlegel und "Riesentalent" Luca Frank für viel Musik. "Das mit dem Tore schießen geht bei uns aber querbeet," bekennt der JFG-Trainer und deutet damit an, dass das Spiel in die Spitze auf keinen bestimmten Akteur zugeschnitten ist. Momentan fehlt im 19 Mann starken Kader eigentlich nur Luca Rank, der sich das Schlüsselbein gebrochen hat. Eine feste Zielsetzung gibt es für die Saison eigentlich nicht, auch wenn man gerne oben mitspielen möchte. Doch Aufstieg ist ohnehin kein Thema. "Das wäre mit den Jungs, die dann nächstes Jahr nachrücken, nicht zu stemmen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wenn wir verdient verlieren, weil der Gegner besser ist, geht das auch in Ordnung," bekennt der Jugendtrainer, der von einem größeren Zusammenschluss der Vereine beim Nachwuchs in der Region träumt, mit dem noch leistungsorientierterer Nachwuchsfußball seiner Meinung nach möglich wäre. Einen Traum hat er sich allerdings bereits in den vergangenen Wochen erfüllt, als er die ehemalige Bremer Bundesligaspielerin und aktuelle FFC-Hoferin Daniela Adam zum Traualtar geführt hat.