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Artikel veröffentlicht am 24.09.2015 um 20:00 Uhr

Don Bosco-Junioren im Torrausch: Denzler: "Das ist schon wieder abgehakt"

Am Ende konnten einem die Weißenbrunner Junioren leid tun. Bereits zur Pause lagen zehn Eier im Gästenest und am Ende hatte die A-Jugendmannschaft aus dem Coburger Land 15 Stück kassiert. Doch auch der Bamberger Coach Holger Denzler blickt eher zwiespältig auf dieses Schützenfest zurück - jetzt nur nicht die Konzentration auf die kommenden, schweren Aufgaben verlieren.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Bitte nur nicht diesen Sieg überbewerten, auch wenn meine Mannschaft brutal gut aufgespielt hat. Aber am Ende sind das auch nur drei Punkte," mahnt Holger Denzler nach dem Kantersieg. Bereits in den ersten beiden Parten deutete die neu formierte U19-Mannschaft von Don Bosco bei ihren zwei Siegen an, dass in dieser Spielzeit etwas mehr als der unbefriedigende 9. Platz der Vorsaison drin sein könnte. Mit dem Schützenfest am vergangenen Wochenende dürften sich die Bamberger nun aber ganz schnell in den Kreis möglicher Titelanwärter kanoniert haben. "Wir haben sehr hoch gepresst und sind nach der schnellen Balleroberung immer wieder zu guten Torchancen gekommen. Für mich war Weißenbrunn vorher ein völlig unbeschriebenes Blatt und ich hätte mit sicher nicht träumen lassen, dass es so enden würde," gesteht der Reundorfer freimütig.

Auch der Memmelsdorfer Neuzugang Henrik Schwinn (am Ball) konnte sich dreimal in die Torschützenliste eintragen.

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Neues Team formiert

Bei elf Neuzugängen hat die Mannschaft der Domstädter mittlerweile ein völlig neues Gesicht bekommen. Vier Mann aus dem aktuellen Kader sind jetzt durch das große Anngebot bei der zweiten U19-Mannschaft im Einsatz. Dabei wurden die beiden A-Jugendteams sportlich wie organisatorisch völlig voneinander getrennt. "Wir hatten uns nach der letzten Saison, die nicht wie gewünscht gelaufen ist, zusammengesetzt und dann das Mannschaftsgefüge verändert. Wichtig war uns, dass die Neuzugänge menschlich gut reinpassen und wir als Einheit funktionieren. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen," freut sich Holger Denzler über die glückliche Hand der Verantwortlichen. Dabei vermeidet er bewusst, Namen zu nennen oder Spieler hervorzuheben - auch wenn natürlich bekannt ist, dass Dennis Dotterweich und Henrik Schwinn in Memmelsdorf bereits Bayernligaerfahrung gesammelt haben und Murat Basaran beim Nachbarn zumindest Landesligaluft schnuppern konnte. Insgesamt stehen dem ehemaligen Stegauracher im Kader knapp 20 Nachwuchskicker zur Verfügung. "Die brauche ich auch, denn durch Urlaub sind mit immer wieder Leute weggefallen. Trotzdem haben wir eine gute Vorbereitung hinter uns gebracht und sind ordentlich gestartet," zeigt sich Übungsleiter recht zufrieden. Wenn jetzt der interne Konkurrenzkampf angeheizt wird, weil alle Mann an Bord sind, soll ihm nur recht sein. "Jeder ist durch seinen Einsatz und sein Engagement selbst seines Glückes Schmied. Und wenn es wirklich ganz eng werden sollte, verlasse ich mich einfach auf mein Bauchgefühl," erlaubt Denzler einen Blick hinter die Kulissen.

In dieser Serie dürften eher die Gegenspieler hinter Dennis Dotterweich (re.) hinterher laufen.

anpfiff.info

Interne Ziele

"Ich kenne die anderen Mannschaften eigentlich fast nicht und kann sie nur schwer einschätzen. Aber wir wollen uns ohnehin nicht am Gegner orientieren, sondern unser eigenes Spiel durchziehen und haben uns für die Saison dabei interne Ziele gesetzt, die nicht für die Öffentlicheit bestimmt sind," redet der Jugendtrainer Klartext. Fest steht allerdings, dass annähernd jede Position gleichwertig ersetzt werden kann. Damit sich alle Jungkicker dafür in der Vorbereitung ausreichend präsentieren konnten, wurde zahlreiche Testspiele vereinbart. Spätstarter können dagegen jetzt noch versuchen, über gute Leistungen im Pokalwettbewerb in die Mannschaft zu rutschen. "Ich bin bestrebt, allen Spielern, die nicht im Kader dabei sein können, ein Feedback zu geben," erläutert Holger Denzler das Miteinander. Fußballerisch ist ohnehin längst noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Beim 2:0-Sieg gegen Rödental musste man nach nervösem Beginn und torloser, erster Hälfte viel Geduld mitbringen, bis Marc Eckstein mit seinem Schuss ins Dreieck die Weichen auf Sieg stellte. "Und bei der JFG Frankenwald haben wir das Spiel bis zur Halbzeit total verpennt," resümiert der Jugendtrainer, dessen Umstellungen im zweiten Abschnitt dann aber wie erhofft gegriffen haben. Ohnehin outet sich der ehemalige Torwart, der von Spiel zu Spiel blicken möchte und für den das Thema Landesliga derzeit ein absolutes Tabu ist, als Anhänger des Ergebnisfußballs. "Natürlich will man auch gerne schön spielen. Aber das ist nun eben mal nicht immer möglich."