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Artikel veröffentlicht am 17.09.2015 um 12:00 Uhr

Auswärtsscharte auswetzen: Timo Bonczek: "Bamberg war kein Maßstab"

Es begann recht unglücklich für den neuen Rödentaler U19-Coach Timo Bonczek mit der Niederlage in Bamberg. Danach war der Vorjahreszweite gegen Weißenbrunn zur Untätigkeit verurteilt, bekommt aber die Punkte wohl am Grünen Tisch zugesprochen. Also gilt es jetzt für die JFG-Kicker, erneut auswärts in Lichtenfels der ersten Eindruck zu korrigieren - sicher keine leichte Aufgabe.

Von Hans-Jürgen Wunder

Natürlich liegt die Hürde vom Vorjahr für die Rödentaler sehr hoch. Platz 2 schaffte die Truppe des damaligen Jugendtrainers Thomas Schulz, ließ als hartnäckiger Verfolger den späteren Meister und Aufsteiger FC Coburg nicht in den Entspannungsmodus schalten und musste sich erst im Schlussspurt nach der knappen 1:0-Niederlage im direkten Duell endgültig geschlagen geben. Doch die Mannschaft des letzten Jahres hat nur noch wenig mit der aktuellen Elf zu tun. Mittlerweile hören 15 ehemalige Jugendspieler auf das Kommando eines Herrentrainers und auch Ex-Übungsleiter Schulz ist nach 17 Jahren in der Nachwuchsarbeit bei den Gruber Männern angekommen.

Offensivmann Benedikt Carl (Mitte) hat schon ein BOL-Jahr bei der Rödentaler U19 auf dem Buckel.

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Trainer rückt auf

Mit Timo Bonczek, dessen Sohn Nico selbst mitkickt, hat der ehemalige B-Jugendbetreuer in dieser Saison das Ruder übernommen. Das war aber keinesfalls eine Selbstverständlichkeit: "Ich wollte eigentlich nicht gleich wieder eine Mannschaft übernehmen, aber wie es sich jetzt dargestellt hat, war es einfach optimal" verrät der frischgebackene Trainerscheininhaber. Dass er dabei seinen Sohn in der eigenen Truppe hat, ist weder für ihn noch für den Filius ein Problem. "Fehler von ihm werden ganz normal wie bei anderen Spielern auch im Kreis der Mannschaft angesprochen und zuhause ist dann Ruhe," stellt der ehemalige Fußballer von Neustadt, Meilschnitz und Haarbrücken klar. Um mit einem ausreichend großen Kader von 17 Mann in die Saison zu gehen, hat der Ex-Haarbrücker Stürmer Tobias Speyerer reaktiviert. Ansonsten waren mit dem zentralen Mittelfeldmann Benedikt Carl und Allzweckwaffe Paus Hess zwei weitere ältere Kicker aus der Vorjahreself verblieben. Nach seinem Amtsantritt konnte sich der neue Coach zunächst nicht beschweren: "Die Vorbereitung lief eigentlich ganz gut und wir haben im Moment auf jeder Position Alternativen." Dass es beim Saisondebüt bei der 2:0-Niederlage trotzdem nicht optimal geklappt hat, hatte dann mehrere Ursachen. "Ich denke, dass Don Bosco mit seiner großen Qualität im Sturm nicht unbedingt ein Maßstab für uns war. Zudem muss man sagen, dass wir mit dem Kunstrasen überhaupt nicht zurecht gekommen sind," verteidigt der Jugendtrainer seine Truppe. Und eine Woche später blieb den Rödentaler dann verwehrt, zu zeigen, was sie können - Gegner SG Weissenbrunn war zum ersten Heimauftritt an der Rosenauer Strasse einfach nicht aufgekreuzt.

Allrounder Paul Hess ist eigentlich vielseitig einsetzbar und bringt ebenfalls Erfahrung mit.

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Neues System eingeführt

Jeder Trainer bringt natürlich seine eigenen Vorstellungen mit ein - so auch Timo Bonczek: "Unsere Spielweise ist jetzt mehr auf Ballbesitz ausgelegt. Wir wollen ruhig und konzentriert aufbauen, aber auch schnell umschalten, wenn das möglich ist." Dabei passt es menschlich innerhalb der Mannschaft, die seit vier Jahren im Kern zusammen ist und in dieser Zeit auch das eine oder andere neue Gesicht schnell integriert hat, eigentlich bestens. "Unsere große Stärke ist die enorme Geschlossenheit. Wir haben keine großen Individualisten und ich kann 15 oder 16 Spieler fast wahllos aufstellen, ohne dass es zu einem Leistungsabfall kommt" verrät der gebürtige Coburger. Mit dabei sind dabei auch Lukas Fischer und Benedikt Usbeck, die eigentlich bei der B-Jugend noch mit einlaufen dürften. Auch Timo Bonczek ist bei der Truppe, die er schon lange kennt und als Betreuer und Vater begleitet hat, voll akzeptiert. Bei so viel Einvernehmen ist es auch klar, dass alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekommen werden, auch wenn der JFG-Coach so etwas wie eine Wunschelf im Kopf hat. Rein sportlich muss sich der Nachwuchs aus Rödental, Mönchröden und Einberg ohnehin nicht verstecken. Die ehemaligen U17-Spieler des älteren Jahrgangs, die komplett in die nächste Altersstufe gewechselt sind, waren im vergangenen Jahr bereits in der Bezirksoberliga vertreten und schafften in der abgelaufenen Serie mit Rang 4 eine Platzierung im oberen Tabellendrittel.