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Artikel veröffentlicht am 05.09.2015 um 06:00 Uhr

"Rot ist das neue Grün!": Die U19 des ATSV Erlangen vor dem Neubeginn

Am 12. September startet die Saison der neu gegründeten A-Jugend des ATSV Erlangen in der Kreisklasse 2. In kurzer Zeit hat sich beim ambitionierten Erlanger Verein viel getan und für die U19 ist nicht nur Trainer Christopher Mijal aus Eltersdorf gekommen, sondern auch Co-Trainer Andreas Kellner. Zweitgenannter hat für anpfiff.info einige Fragen zum Neustart beantwortet.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Andreas Kellner, Sie waren in der vergangenen Saison noch Co-Trainer der Eltersdorfer U23, jetzt sind Sie Co-Trainer der U19 des ATSV Erlangen. Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden?
Andreas Kellner: Ich denke die Vorgeschichte bei SCE ist hinlänglich bekannt. Nach den ganzen Querelen im Herbst letzten Jahres konnte es dort einfach nicht weiter gehen, und so trennten sich die Wege eben. Ich fand das alles sehr schade, der SCE war und ist mein Heimatverein. Ganz zu schweigen von den Erfolgen der Jugendabteilung inklusive Zweiter Mannschaft beziehungsweise U23 in den letzten vier, fünf Jahren - die erste Mannschaft war ja schon länger sehr erfolgreich. Nachdem dann bekannt wurde, dass Jörg Markert den neuen Posten als Abteilungsleiter beim ATSV antreten sollte, und sich abzeichnete, dass ihm einige aus dem Jugend-Trainier-Team folgen würden, schloss ich mich an. Und außerdem wohne ich nur fünf Gehminuten vom Vereinsgelände entfernt.

Auch U19-Trainer Christopher Mijal und einige Spieler sind den Weg von der Bezirksoberliga, in der Eltersdorf spielt, zurück auf Kreisebene gegangen, um nun beim ATSV Erlangen tätig zu sein. Lohnt sich der Schritt in eine sportlich tiefere Liga überhaupt für Trainer und Spieler?
Andreas Kellner: Nicht nur mein Trainerkollege in der U19, sondern beispielsweise auch Thomas Roka, Sascha Kopecki oder Fabi Dollhäupl haben Trainerposten für die neuen Großfeld-Jugendmannschaften übernommen. Und klar, einige Spieler sind ihren Trainern gefolgt - ich habe ja nach dem Streik der U23 nahtlos das Co-Traineramt bei der U17 in Eltersdorf übernommen. Auf den ersten Blick mag der Neuanfang - vor allem für die Spieler - vielleicht wenig Sinn machen, aber in Eltersdorf haben wir auch unten angefangen und uns nach oben gearbeitet. Außerdem wohnen viele meiner Spieler „nur ums Eck“, viele haben auch schon für den ATSV gespielt und alle kennen sich aus der Schule. Sie sind also alle Kumpels, die jetzt zusammen kicken können. Der ein oder andere hätte das sicher gerne früher schon, nur langte es für die Landes- oder Bayernliga nicht ganz. Im Anschluss an die Jugend ist das Ziel beim ATSV für jedes Leistungsniveau eine Mannschaft bieten zu können, ob erste, zweite oder dritte Mannschaft. Wir alle zusammen, Trainer wie Spieler, machen unabhängig der Ligenzugehörigkeit jetzt dort weiter, wo wir aufgehört haben - Rot ist das neue Grün!

Andreas Kellner, der neue Co-Trainer der U19 des ATSV Erlangen, hat sein grünes Eltersdorfer Outfit gegen ein rotes des ATSV Erlangen eingetauscht.

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Die neu gegründete U19 des ATSV Erlangen durfte auf Antrag in der Kreisklasse starten und muss nicht erst ein Jahr in der Kreisgruppe spielen. Es gibt Leute, die die höhere Eingruppierung unfair finden, was kann man diesen Personen sagen und wie wurde euer Antrag gerechtfertigt?
Andreas Kellner: Dazu kann ich nicht viel sagen. Es ist wohl so, dass ein Verein wenn er eine neue Mannschaft stellt, nicht in der untersten Liga anfangen muss, wenn einige Spieler bereits höherklassig gespielt haben. Aber generell muss man sagen, dass wenn der Verband Vereinen die Möglichkeit gibt, einen solchen Antrag zu stellen, damit gerechnet werden muss, dass solche Anträge gestellt werden. Wenn das andere Vereine unfair finden, müssten sie eben eine Satzungsänderung beantragen.

Wie schwer war es eine U19 neu zusammenzustellen und wie läuft die Vorbereitung auf die neue Saison?
Andreas Kellner: Schwer war es nicht. Bereits am Ende der letzten Saison sicherten ein paar Spieler der U17 des SCE ihren Wechsel zu. Das sind teilweise Spieler, die damals bei der Neuausrichtung der Jugend beim SCE seit der ersten Stunde dabei waren. Sie schätzen das bewährte Trainierteam und das Umfeld, welches beim ATSV genauso aufgezogen wird. Diese Jungs warben in der Schule und im Freundeskreis für ihre neue Mannschaft. Bei einem Sichtungstraining im umgekehrten Sinne - die Spieler sollten sich einen Eindruck vom Verein und dem Umfeld machen, nicht umgekehrt - das im Juli stattfand, stellte sich der restliche Kader dann fast von selbst auf. Die Vorbereitung verläuft bisher zufriedenstellend. Hie und da war es wegen der Schulferien schwer Testspielgegner zu finden, doch das ist ja jedes Jahr so. Wir haben dann einfach gegen die zweite Mannschaft oder die B-Jugend gespielt. Aber jetzt darf es dann auch endlich losgehen mit den Pflichtspielen!

Christopher Mijal ist der neue U19-Trainer des ATSV Erlangen. Er coachte im Vorjahr die U19 des SC Eltersdorf in der Bezirksoberliga und geht mit seinen Jungs beim ATSV nun in der Kreisklasse an den Start.

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Sie nehmen in Ihrer Liga natürlich die Favoritenstellung ein. Was ist Ihr Ziel für die anstehende Runde?
Andreas Kellner: Ziel ist ganz klar der Titel.

Die Jugendarbeit des ATSV Erlangen ist im Kommen. Wie sehr freuen Sie sich Teil dieses Projektes zu sein?
Andreas Kellner: Ich freue mich sehr darüber. Der ATSV hatte nun längere Zeit keine Jugendmannschaften im Großfeldbereich. Das heißt zum einen, dass die Jugendlichen nach der E-Jugend den Verein verlassen mussten, was natürlich schade ist. Und zum anderen, dass die Spieler für den Herrenbereich von anderen Vereinen geholt werden mussten, was nicht das Ziel sein kann. Mit einer jetzt durchgängig besetzten Jugend kann der Verein seinen Nachwuchs selbst ausbilden und so sollte es meiner Meinung nach sein. Durch den mittelfristigen Plan, die erste Mannschaft in die Landes- oder Bayernliga zu führen, geriet zwar nun die zweite Mannschaft, in der ich ja selbst auch noch spiele, etwas in Zugzwang, aber wir geben auch hier unser bestes, die A-Klasse nach oben zu verlassen. Wir möchten natürlich Spielern, die auf Anhieb nicht den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, ein ansprechendes Niveau mit einer zweiten Mannschaft in der Kreisklasse oder Kreisliga bieten.
Ich möchte an dieser Stelle aber noch was loswerden. Es ist ja nicht so, dass der ATSV vom SCE übernommen wurde: Vielen Dank an all die „alteingesessenen“ Verantwortlichen des ATSV, die alle neuen Mitglieder mit offenen Armen aufgenommen haben! Die Zusammenarbeit mit Reinhard Staab, Werner Zeller, Stefan Steiner und all den anderen funktioniert sehr gut!

Vielen Dank für das Interview!