Herr Wiesneth, Sie sind gerade dabei, eine bislang ziemlich verkorkste Saison doch noch versöhnlich zu gestalten.
Sebastian Wiesneth: Momentan bin ich sehr zufrieden. In den letzten zweieinhalb Wochen hatten wir sechs Spiele, davon konnten wir vier gewinnen, wobei wir gegen Rentweinsdorf schon von den beiden Platzverweisen für den Gegner profitiert haben.
Worin liegen die Gründe für die förmliche Leistungsexplosion auf der Zielgeraden einer kräftezehrenden Saison?
Sebastian Wiesneth: Wir waren die ganze Saison über schon nicht so schlecht. Gerade in der Vorrunde konnten wir jedoch kaum zweimal nacheinander mit derselben Mannschaft auflaufen. Die ersten vier Spiele liefen schon chaotisch und erst als die Neuzugänge zu uns stießen haben wir uns ein wenig stabilisiert. Im Jahr 2008 können wir meist mit dem relativ gleichen Kader spielen. Das schlägt sich natürlich im Erfolg nieder.
Wo stünde der Post-SV denn, wäre der Saisonauftakt nicht dermaßen daneben gegangen?
Sebastian Wiesneth: Wir befinden uns in einem Jahr des Umbruchs. Bis sich die vielen neuen Spieler gefunden haben, dauerte einfach seine Zeit. Dass es am Anfang so unglaublich schlecht gelaufen ist, war natürlich nicht gewollt, aber dass wir nicht um den Aufstieg mitspielen können, war auch klar. Die Sache muss wachsen und mit der Serie, die wir zuletzt geschafft haben, ist uns das schon ganz gut gelungen.
Es gelingt Ihnen zudem die Großen der Liga zu ärgern bzw. zum Stolpern zu bringen. Vor wenigen Monaten wäre das undenkbar gewesen.
Sebastian Wiesneth: Wir haben schon ein gewisses Potenzial in der Mannschaft, die zur Zeit sehr homogen auftritt und über das Kollektiv zum Erfolg kommt. So konnten wir auch in der Vorrunde beispielsweise schon gegen FC Sportfreunde einen Punkt holen. Wenn wir in Bestbesetzung einen guten Tag erwischen können wir in der Liga mit fast jeder Mannschaft mithalten, nur über die Dauer einer ganzen Saison können wir das Niveau einfach noch nicht derart hoch halten.
Auf einem "Hoch" schweben Sie jedoch derzeit durch die Liga. Selbst ein elfter Tabellenplatz ist plötzlich wieder in Reichweite...
Sebastian Wiesneth: Wenn es geht wollen wir natürlich noch ein paar Plätze gutmachen, aber der Tabellenstand ist letzten Endes egal. Wir haben für die verbleibenden Partien auch kein konkretes Ziel ausgegeben. Wenn uns noch das ein oder andere Erfolgserlebnis gelingt und die Saison ein gutes Ende nimmt, hebt das die Stimmung auch im Hinblick auf die nächste Spielzeit.
... in der Sie weiterhin als Trainer fungieren und sich mit der Mannschaft tabellarisch nach vorne pirschen?
Sebastian Wiesneth: Ich gehe davon aus, dass ich auch im kommenden Jahr Trainer sein werde. Nachdem diese Saison schon nach acht Spielen gegessen war, müssen wir fürs kommende Jahr die Kirche im Dorf lassen. Ich kann mich schlecht hinstellen und sagen "Wir wollen aufsteigen". Wir warten ab, wie die restlichen Spiele verlaufen und legen am Ende der Spielzeit fest, wo die Reise 2008/09 hingehen soll. Auf jeden Fall besser als diese Saison...
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