Mit Mario Schindler zum Meistercup: Nach drei Jahren endlich dabei - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.06.2015 um 13:00 Uhr
Mit Mario Schindler zum Meistercup: Nach drei Jahren endlich dabei
So sieht eine Erfolgsgeschichte aus: Seit Mario Schindler 2012 die DJK aus Schwebenried und Schwemmelsbach nach dem Zusammenschluss übernahm, verbesserten sich die Rotschwarzen Jahr für Jahr. So schien die Meisterschaft nach Platz drei im ersten und der verpassten Chance in der Relegation im letzten Jahr die logische Folge. Für anpfiff.info geht der 38-Jährige vor dem ERDINGER Meistercup die Runde noch einmal durch.
Von Alexander Rausch
Als Glücksfall bezeichnet der Vater einer Tochter auch heute noch den Wechsel zur gerade fusionierten DJK Schwebenried-Schwemmelsbach. „Es ist sehr selten, dass dich ein Bezirksligist fragt, ob du beim ihm Spielertrainer werden möchtest, obwohl du vorher noch keinen Verein trainiert hast", beschreibt Mario Schindler das Angebot, dass ihn in den Schweinfurter Raum brachte. Aber auch die gute Perspektive – der Zusammenschluss zweier Vereine – sowie das vorhandene Spielermaterial reizten den 38-Jährigen. Dabei galt die noch eigenständige DJK Schwebenried gemeinhin als Fahrstuhlmannschaft.

Ein Angebot, dass man ...


Mario Schindler
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„Mein Ansporn war schon, aus einem Bezirksligisten und einer Kreisklassentruppe einen gefestigten Bezirksligisten zu formen", umreißt Schindler seine damaligen Ziele, die er nicht an einer Platzierung festmachte. Dies hielt er trotz dem Zusammenschluss für möglich. Denn die Spieler kannten sich untereinander und hatten Qualitäten, die bisher noch nicht zu Tage getreten waren. Auch die Vorstandschaften der beiden Muttervereine arbeiteten Hand in Hand, was sich umgehend auf die Mannschaft und das Trainerteam übertrug, das in Ruhe arbeiten konnte. „Einen einstelligen Tabellenplatz hielt ich für machbar, da ich die Liga noch aus meiner Abtswinder Zeit noch kannte", hatte Schindlder klare Vorstellungen.

Denn der Trainernovize hatte bei seinen eigenen Übungsleitern genau hingeschaut und sich vieles abgeguckt. Deshalb glaubte der ehemalige Landesligaspieler auch an sein Konzept, welches seine neuen Schützlinge bereits im ersten Jahr überraschend gut umsetzten. Denn anstatt im gesicherten Mittelfeld spielte der Fusionsverein lange um die Fleischtöpfe der Liga mit und verpasste am Ende nur um Haaresbreite den Relegationsplatz. Denn der direkte Vergleich sprach für Bad Königshofen und die DJK wurde „nur" Dritter. „Natürlich ist man traurig, wenn man so knapp nicht Zweiter wird, aber die Mannschaft hat sich unglaublich weiterentwickelt. Deshalb war die Enttäuschung schnell verflogen, besonders weil ich auch wusste, dass die Jungs noch Zeit brauchen", weiß Schindler, dass er zunächst am Selbstvertrauen seiner Kicker arbeiten und „die Birne hinbekommen" musste.

Ungeduld im Umfeld

Durch den plötzlichen Erfolg schraubten die Rotschwarzen allerdings ungewollt an der Erwartungshaltung im Umfeld. „ Die Fans hatten Blut geleckt. Wenn wir 5:0 gewannen, war der Gegner nichts und wenn wir nur 1:0 gewannen, waren wir schlecht", bemerkte auch Schindler die neuentstandene Euphorie im Umfeld. Die Zuschauer erwarteten, dass ihre Spieler den Kontrahenten dominierten und an die Wand spielten. Und das natürlich noch mit schönem Fußball. Dennoch zollten sie ihren Lieblingen beispielsweise beim Auslaufen immer wieder warmen Applaus. Ein Umstand, den auch Schindler vorher noch nie erlebt hatte, aber die DJK diesmal souverän in die Relegation führte. Diese wurde für den Fusionsverein allerdings zur großen Zerreißprobe.

Auf die Mütze gabs von Mario Schindler in dieser Saison meist nur für die Gegner.
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DJK mit großer Moral zur Meisterschaft

„Ein ganz schwieriger Moment. Ich finde es eine unglückliche Regelung, dass man aus zwei Runden als Sieger hervorgehen muss. Wir gewannen drei der vier Spiele mit einem Torverhältnis von 13:3 Toren und steigen trotzdem nicht auf. Das war total irre", kostete die späte Entscheidung Schindler einige Nerven, zumal letztlich die Auswärtstorregelung den DJK-Aufstieg verhinderte. Denn die Rotschwarzen verloren das Hinspiel gegen die Freien Turner Schweinfurt mit 1:2 und siegten im Rückspiel „nur" mit 1:0. Somit mussten die Schindler-Schützlinge ein weiteres Jahr in der Bezirksliga an den Start gehen. In diesem sollte allerdings alles zusammenpassen und der 2012 gegründete Verein endlich in die Landesliga aufsteigen.

Denn anstatt einen Knacks, wie im Vorjahr Bad Königshofen, das nach verlorener Relegation in der Saison darauf abstieg, ging ein erneuter Ruck durch die Reihen der DJK. „Die Spieler haben selbst gemerkt, dass noch mehr geht. Ich musste kaum Aufbauarbeit leisten und die Relegation hat uns definitiv weitergebracht", weiß der ehemalige Abtswinder, der als größte Leistung der abgelaufenen Saison den Wiederbeginn im Sommer sieht. Denn seine Schützlinge trotzten der kurzen Pause, dem mentalen Loch und der Müdigkeit und setzten noch einen oben drauf. Zur Winterpause lag die Gemeinschaft aus Schwebenried und Schwemmelsbach bereits sieben Punkte vor der Konkurrenz. „Wir sind gestärkt aus der Relegation hervorgegangen und die Jungs haben bis zum Winter durchgezogen. Besonders in den Spitzenspielen sind wir souveräner geworden", ist Schindler besonders von der Standhaftigkeit seiner Mannschaft beeindruckt.

Und nun zum Meistercup

So ließen sich die Rotschwarzen auch von Verletzungen nicht aufhalten und erarbeiteten sich das Glück, dass man, laut Schindler, braucht, um am Ende ganz oben zu stehen. „Wenn du Meister wirst, muss alles zusammenpassen. Mein breiter Kader hat die Ausfälle aufgefangen. Auch meine Einwechslungen haben meist funktioniert", weiß der 38-jährige um den guten Charakter seiner Truppe, die nun die Landesliga unsicher macht. Und auch in dieser, schenkt man den Worten des Übungsleiters Glauben, wird die DJK eine gute Rolle spielen. Denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben die Rotschwarzen geprägt und mental nach vorne gebracht. Ganz abgesehen von der spielerischen Entwicklung, die sich bereits in Vorbereitungsspielen gegen arrivierte Landesligisten gezeigt hat. Die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach scheint gewappnet für den nächsten Schritt im Haifischbecken Landesliga.

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