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Artikel veröffentlicht am 19.05.2015 um 06:00 Uhr

Harte Aufgabe für Neu-Jugendleiter: „Wir werden 100 bis 120 Jugendliche verlieren!"

Offiziell findet der Jugendleiterwechsel beim SC Eltersdorf erst im Juli statt, damit die laufende Spielzeit noch sauber über die Runden gebracht werden kann, ehe im Sommer das große Männleinlaufen stattfindet. Thomas Kurz, der zukünftige Jugendleiter des SCE, hat mit seiner Arbeit schon jetzt begonnen, denn ihm steht eine Mammutaufgabe bevor.

Von Uwe Kellner

Thomas Kurz übernimmt die Jugendleitung

In der Sommerpause findet, wie allerorts berichtet, ein Wechsel in der Jugendleitung des SC Eltersdorf statt. Jörg Markert hat diesen Posten noch bis zum Ende der Saison inne, danach beerbt ihn Thomas Kurz. Der neue Mann war von 2003 bis 2010 beim BSC Erlangen tätig und füllte dort unter anderem für eine gewisse Zeit die Ämter des Co-Trainers der Ersten Mannschaft sowie des Trainers der Kreisklassen-Reserve aus. Darüber hinaus sammelte Thomas Kurz Erfahrungen als Jugendtrainer und Jugendleiter bei den Büchenbachern. Später, von 2010 bis 2013, trainierte der Neu-Eltersdorfer Jugendmannschaften bei der DJK Erlangen, ehe er im Sommer 2013 die Jugendleitung des ATSV Erlangen übernahm. „Als ich zum ASTV als Jugendleiter gekommen bin, waren ungefähr sieben bis acht Kinder da. Nach zwei Jahren waren es dann weit über 100 Kids von der G- bis zur D-Jugend", erinnert sich Thomas Kurz. „Die Aufgabe dort hatte viel mit Integrationsarbeit zu tun, weil viele Kinder aus sozial schwachen Familien aufgenommen wurden. In dieser Zeit sind auch mit den Eltern gute Freundschaften entstanden."

Jörg Markert als Vorbild

Der ATSV Erlangen ist bekanntlich der Verein, zu dem Jörg Markert nun als Abteilungsleiter hingewechselt ist und anfangs sah es noch danach aus, als würde Thomas Kurz dort mit dem scheidenden Eltersdorfer Jugendleiter zusammenarbeiten. „Anfangs habe ich mich dagegen gestellt, dass der Jörg kommt, weil ich Bedenken hatte wegen meiner Kids. Mittlerweile gibt es aber überhaupt nichts mehr dagegen zu sagen." Trotzdem hat sich Thomas Kurz entschlossen den Weg des ATSV Erlangen nicht mitzugehen, obwohl er eigentlich schon zum neuen und alten Jugendleiter der Erlanger gewählt worden war. Laut Thomas Kurz gab es jedoch eine zu große Diskrepanz zwischen den Gesprächen vor der Wahl und danach. „Ich wollte den Weg des ATSV Erlangen einfach nicht mitgehen. Allerdings will ich auch betonen, dass ich keinen persönlichen Groll gegen Jörg Markert hege. Wenn man sieht, was er hier in Eltersdorf auf die Beine gestellt hat, dann kann man ihn sich nur zum Vorbild nehmen. Er kann gut Menschen überzeugen. Ich gehe davon aus, dass der ATSV Erlangen mit ihm eine große Macht in Erlangen wird!"

Nachdem Thomas Kurz seinen Posten als Jugendleiter beim ATSV abgegeben hat, kam ein Anruf aus Eltersdorf von Manager Joachim Uhsemann, der auf der Suche nach einem Markert-Nachfolger war. Thomas Kurz nahm dieses Angebot kurzerhand an. „Für die Streitigkeiten zwischen dem ATSV und dem SCE kann ich nichts. Ich sage aber schon jetzt: wenn das hier mit mir als Jugendleiter in Eltersdorf schief geht, dann werde ich nie mehr was anderes machen. Eltersdorf ist meine letzte Station. Ich habe keine Lust, dass meine Familie nochmal in irgendwelche Streitigkeiten mit reingezogen wird."

Etliche Aufstiege haben die Eltersdorfer Jugendmannschaften in den letzten Jahren erreicht. Wie beispielsweise die U19 als Meister der Kreisliga.

anpfiff.info

Abwanderungswelle muss aufgefangen werden

Obwohl seine Amtszeit beim SC Eltersdorf erst im Sommer beginnt, muss Thomas Kurz schon jetzt anfangen, den Laden zusammenzuhalten. In etlichen Sitzungen, in denen auch der 3. Vorsitzende Gerald Hartlieb unterstützend anwesend war, wurde bereits das Gespräch mit Eltern und Kindern gesucht. Auch Matthias Göpfert, der bereits aktiv im Jugendteam mitarbeitet und den Jahrgang 2004 trainiert, muss an dieser Stelle erwähnt werden. „Uns werden 100 bis 120 Jugendliche verlassen! Warum? Keine Ahnung. Nicht alle werden zum ATSV Erlangen gehen, aber die Kinder spielen dann eben wieder dort Fußball, wo sie herkommen", offenbart Thomas Kurz. Im Großfeldbereich spielt der SC Eltersdorf momentan mit der U19 in der Bezirksoberliga, mit der U17 in der Landesliga, mit der U16 in der Kreisliga und mit der U15 in der Bayernliga. „Die Leistungsmannschaften werden weiterhin bestehen!", gibt der neue Jugendleiter zu Protokoll und stemmt sich damit gegen Gerüchte, die besagen, dass beispielsweise die C-Jugend-Bayernligamannschaft zurückgezogen werden soll. „Wir werden alles dafür tun, die Mannschaften zu halten, auch wenn es dann in der neuen Saison schwer wird, die Ligen zu halten." Die vielen Abgänge sollen per Sichtungstrainings und weiteren Bemühungen durch neue Jugendliche aufgefüllt werden, was bereits am Laufen ist.

Was Thomas Kurz darüber hinaus am Herzen liegt, ist, dass neben den Leistungsmannschaften auch der Breitensport wieder mehr Bedeutung gewinnt. „Das war bisher viel zu wenig. Wir wollen, dass in unseren Mannschaften wieder mehr Eltersdorfer Buben spielen!" Die Verwurzelung im Stadtteil Eltersdorf soll wieder stärker werden, weswegen man sich beispielsweise bei der Eltersdorfer Kirchweih engagieren will und sich auch bei den "Brucker Gaßhenkern" bereits angemeldet hat, um als Verein wieder mehr Präsenz zu zeigen.

Neue Trainer-Riege bei den Großfeldmannschaften

Laut Thomas Kurz werden alle Jugendtrainer der Eltersdorfer Großfeldmannschaften, und teilweise auch im Kleinfeld, mit Jugendleiter Jörg Markert zum ATSV Erlangen wechseln und dort in den untersten Ligen trainieren. Deswegen musste Thomas Kurz für die neue Saison neue Trainer finden und kann diese nun vorstellen: Die U19 wird Volker Fellermeier übernehmen, der beispielsweise beim TSV Frauenaurach bereits Erfahrungen im Erwachsenenbereich gesammelt hat. Die U17 übernimmt Dominik Celary, der zuvor bei der U18 der SG Quelle Fürth gearbeitet hat. Die U15 wird Thomas Böker trainieren, der zuletzt bereits als C-Jugendtrainer des TSV Feucht aktiv war. Für die U13 hat der SC Eltersdorf Hans Schuller mit Co-Trainer Ingo Taraze engagiert. Schuller war zuvor bei der SG 83 Nbg/Fürth und darüber hinaus fünf Jahre im NLZ der SpVgg Greuther Fürth aktiv. Auch beim neuen U23 Coach René Ebert hatte Thomas Kurz seine Finger im Spiel, denn dieser Kontakt ist über die jahrelange Bekanntschaft zustande gekommen.

Des Weiteren wird natürlich auch die Zusammenarbeit im Jugendbereich mit der SpVgg Greuther Fürth fortbestehen, weil das vereinsbezogen ist. Zum Vatertag haben die Greuther bereits die neuen Eltersdorfer Trainer eingeladen und auch Thomas Kurz steht bereits im engen Austausch mit dem Bundesligisten. Die Kooperation wird weiterhin unter anderem die gemeinsame Fortbildung der Trainer und den Austausch von Jugendlichen umfassen.

Ein Teil des neuen Teams: v.li.: Hans Schuller, Thomas Kurz, Thomas Böker, Ingo Taraze.

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Jugendleitung ab sofort als Team

Probleme spricht Thomas Kurz bei dem Zugriff auf die aktuell beim SC Eltersdorf aktiven Jugendlichen an. „Es gibt keine Kooperation mit den Trainern, die uns verlassen, weswegen wir fast keinen Zugriff auf die Mannschaften haben. Das macht es uns schwer, mit den Kindern zu reden, die momentan noch beim SC Eltersdorf in den Jugendmannschaften spielen", bedauert der zukünftige Jugendleiter und würde sich eine bessere Zusammenarbeit mit den scheidenden Trainern wünschen.

Allgemein muss Thomas Kurz anmerken, dass er den "Hype" um die Jugendleiter, die momentan immer wieder groß in der Presse stehen, nicht ganz verstehen kann. „Ich sehe die Aufgabe eines Jugendleiters eigentlich im Hintergrund. Bei uns werden zukünftig wieder die Trainer und Kinder im Mittelpunkt stehen. Ich habe jetzt dieses eine Interview gegeben und dabei will ich es auch belassen", sagt Thomas Kurz. „Außerdem werden wir die Jugendleitung beim SC Eltersdorf als Team weiterführen, in dem dann jeder seinen Aufgabenbereich haben wird." Thomas Kurz findet noch ein paar abschließende Worte bevor er sich wieder voll und ganz seinem Aufgabenbereich beim SC Eltersdorf widmen will: „Ich finde es schade, wenn Kinder für gewisse Interessen benutzt werden. Man sollte sie außen vor lassen."

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Neue Jugendtrainer

Da die Trainer der Großfeldmannschaften mit Jugendleiter Jörg Markert zum ATSV Erlangen gehen, hat sich der SC Eltersdorf neu aufgestellt:

U19: Volker Fellermeier
U17: Dominik Celary
U15: Thomas Böker
U13: Hans Schuller und Ingo Taraze