Vor dem Derby in der Kreisliga: Es war einmal ein 0:8 - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.04.2008 um 07:32 Uhr
Vor dem Derby in der Kreisliga: Es war einmal ein 0:8
Wenn am Donnerstag die Hertha aus Aisch im Derby auf den TSV Lonnerstadt trifft, dürfte der Hertha-Trainer nicht viel Motivationshilfen benötigen. Im Hinspiel setzte es eine satte 0:8-Packung, die es auszumerzen gilt. Seitdem hat sich einiges verändert – auf beiden Seiten. anpfiff wird aus der Aischaue berichten.
Von Christian Dotterweich
Im Hinspiel saß noch Rudi Litz auf der Aischer Bank ...
privat
Werfen wir einen Blick zurück auf den Saisonbeginn. Aus der Kreisklasse 1 kommt mit Riesenschritten der TSV Lonnerstadt als Meister in die Kreisliga. Die selbsternannte „Macht am Aischgrund“ genoss nach 2003 wieder die Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse auf Kreisebene. Das einjährige Gastspiel vor vier Jahren sollte dieses mal jedoch länger dauern. Coach Erich Kaiser stand eine junge, willige Mannschaft zur Verfügung. Ein paar Kilometer die Aisch aufwärts, hatte die SC Hertha Aisch wieder mal gerade noch den Klassenerhalt feiern können, mit einem Punkt vor dem Schleuderplatz. Im Jahr des Abstiegs der Lonnerstädter kamen die Aischer nach langer Zeit wieder in die Kreisliga. Seitdem kämpfen sie Jahr für Jahr ums Überleben, um Ende aber doch noch die Kurve zu kratzen. Nun sollte es wieder zum Duell der Aischgründer kommen. Und dieses Wiedersehen hatten sich die Aischer so nicht vorgestellt.

Traumstart für den Aufsteiger

Getragen von einer Welle des Glücks fegte der TSV Lonnerstadt alles weg, was ihnen vor die Linse kam. Zum Auftakt in der Saison 2007/08 mussten die Leid geprüften und neu formierten Weilersbacher eine 1:4-Niederlage einstecken. Für die große Überraschung sorgte das Kaiser-Team, als am Sonnenhügel der Mit-Aufsteiger und Geheimfavorit, TKV Forchheim aufkreuzte. Auch die Heimspiel-Premiere in der Kreisliga glückte (2:1). Wie weit die Kräfte reichen würden, mussten die TSV-Kicker nur drei Tage später beim dritten Kreisklassen-Aufsteiger, SV Moggast unter Beweis stellen. Und siehe da: Auch aus der Fränkischen Schweiz kehrten die Jungs aus Lonnerstadt siegreich zurück (2:0). Mit drei dreifachen Punktgewinnen war man gerüstet für das Derby auf heimischem Geläuf. Die Aischer kamen und bezogen das, was man im Fußball-Jargon eine Tracht Prügel nennt.

Tore im Zehn-Minuten-Takt

Die Brust der Aischer Spieler war am vierten Spieltag nicht unbedingt stolz geschwellt. In den drei Partien vor dem Lonnerstadt-Spiel konnten die Schützlinge von Rudi Litz keinen einzigen Sieg landen und nur ein mageres Törchen schießen (0:0 gegen Langensendelbach, 0:4 in Tennenlohe, 1:1 gegen Wimmelbach). Was tun? Die für ihre Heimstärke bekannten Lonnerstädter hatten fabelhafte neun Punkte auf dem Haben-Konto, Aisch nur zwei magere Zähler. Perfekter Einstand auf der einen; Fehlstart auf der anderen Seite. In der siebten Minute musste der Aischer Keeper Mönius erstmals hinter sich greifen: Bei dem Schuss von Daniel Dotterweich sah er jedoch nicht gut aus. Die Heim-Elf konnte den Vorsprung zur Halbzeit noch auf 2:0 ausbauen. Zu diesem Zeitpunkt dachte noch niemand an ein Debakel. Fast im Zehn-Minuten-Takt lochte der TSV nach dem Wiederanpfiff ein. Alleine Daniel Dotterweich – bis dato noch ohne Torerfolg – glänzte als dreifacher Schütze.

Duell auf Augenhöhe?

... im Rückspiel leitet nun Spielertrainer Ingijad Salihovic die Geschicke der Hertha.
privat
Trotz Fehlstart und nur kurzem Zwischenhoch mit zwei Folgesiegen gegen den TKV Forchheim (2:1) und dem SV Moggast (3:0) stand der Aischer Abteilungsleiter, Alfons Mönius noch zu seinem Coach. Die Rückendeckung währte bis Oktober. „Ich bedauere es, dass der Rudi aufhört.“ Als erster Trainer zog Rudi Litz die Konsequenzen nach dem zehnten Spieltag und räumte den Trainerstuhl „im Interesse des Vereins“. Das abstiegsbedrohte Team coachte der Spieler Andreas Ackermann. Es folgte eine Posse um Rames Berisha, der als neuer Mann präsentierte wurde und nur wenige Tage später doch nicht, da dieser nicht, wie erwartet, sofort spielberechtigt war. Dennoch wurden die Aischer fündig. Ingijad Salihovic leitet das Training seit der Winterpause. Unter dem 41-Jährigen konnte die Mannschaft zum Jahres-Start gegen Muggendorf den dritten Sieg der Saison einfahren, um eine Woche später knapp 0:1 den Weilersbachern zu unterliegen. In Lonnerstadt ist nach dem furiosen Auftakt mit fünf Siegen in Folge Normalität eingekehrt. Die Überflieger haben mittlerweile Federn lassen müssen und nach dem ersten Lehrgeld rangiert der TSV auf Rang zehn – sieben Punkte dahinter die Aischer auf dem Schleuderplatz.

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