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Artikel veröffentlicht am 11.05.2015 um 06:00 Uhr

Zwei JFGs, ein Verein : Bayreuth West und Neubürg finden zusammen

Jetzt ist es amtlich. In der kommenden Saison schließen sich die beiden Jugendfördergemeinschaften Bayreuth West und Neubürg zusammen und werden im U19-Bereich in der Kreisliga an den Start gehen. Allerdings gehen die Neudrossenfelder, die noch bei Bayreuth West organisiert sind, künftig eigene Wege.

Von Hans-Jürgen Wunder

Mittlerweile hat der Nachwuchsmangel selbst die Jugendfördergemeinschaften erwischt. Zu Beginn der Zusammenschlüsse durch JFGs, bei denen mehrere Vereine ihre Nachwuchsarbeit organisiert hatten, wurden oft noch ehrgeizige Ziele formuliert. Doch mit der Zeit wurden die neu entstandenen Konstellationen notwendig, um überhaupt noch Nachwuchsfußball zu ermöglichen. Und die Konzentration nimmt immer mehr zu. Mit den Bayreuth Westlern und den Neubürgern gehen künftig zwei Jugendfördergemeinschaften gemeinsam in die Zukunft, bei denen die Kader in den einzelnen Altersklassen nicht mehr ausgereicht haben. Weitere größere Einheiten dürften im Spielkreis folgen.

Mit den Westlern und der JFG Mainauen (in rot) gibt es in Bayreuth bereits zwei JFGs.

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Schon länger im Gespräch

Bernd Schoberth hat die Weichen für den Nachwuchs neu gestellt.

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Ursprünglich wurde öfters über eine Kooperation zwischen der JFG Neubürg und der JFG Hummelgau gemunkelt, die beide ja im südlichen Landkreis von Bayreuth beheimatet sind. Doch jetzt ist klar, dass die jungen Fußballer aus Mistelgau, Obernsees und Glashütten in der kommenden Serie mit ihren Altersgenossen aus Donndorf, Oberpreuschwitz oder Altenplos gemeinsame Sache machen werden. "Man kennt sich und es gab immer wieder einmal Gespräche. Jetzt stellte sich die Situation etwa bei der A-Jugend so dar, dass wir nur noch auf 12 Spieler zurückgreifen konnten. Das ist natürlich zu wenig, um in die Serie zu gehen. Ohnehin haben wir in allen Jahrgängen mit einem Schwund zu kämpfen, weil sich hier die Leistungsanforderungen in Schule und Beruf, aber auch das große Freizeitangebot, negativ auswirken ," schildert West-Vorsitzender Bernd Schoberth die Problematik beim Nachwuchs. Auch die Neubürger, die beim ältesten Jahrgang in der Bezirksoberliga kicken, dort aber auf dem letzten Platz stehen, plagen große Personalsorgen. Die vorletzte Partie in Rödental musste etwa abgesagt werden, weil nicht genügend Fußballer zur Verfügung standen. Um die Spielklassen zu halten und nicht ganz unten anfangen zu müssen, werden die Neubürger bei Bayreuth West in den Verein eintreten. Dafür gehen die Neudrossenfelder aus der Jugendfördergemeinschaft raus. Bernd Schoberth merkt an: "Da hatte die Konstellation nicht gepasst. Die Neudrossenfelder haben höhere Ansprüche, während wir in erster Linie Fußballer für die Kreisliga oder Kreisklasse ausbilden wollen."

West-Coach Frank Rauh macht weiter - es ist allerdings noch nicht klar, mit welcher Mannschaft

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Zwei Teams pro Altersklasse

"Wir wollen künftig in jeder Alterklasse zwei Mannschaften melden. Während es bei der Ersten um Leistungsorientierung geht, steht bei der Zweiten die Freude am Fußball im Vordergrund. Da muss dann auch jeder garantierte Einsatzzeiten bekommen," beschreibt Schoberth die Richtung, in die man sich bewegen will. Im zwischenmenschlichen Bereich sieht er da keine Probleme auf den Verein zukommen. "Die erste Reaktion war sehr positiv. Die Jungs freuen sich alle auf den Zusammenschluss," berichtet der frühere Saaser. Wie lange die Erweiterung hält, lässt sich seiner Meinung nach schwer prognostizieren. Fest steht aber, dass man auch mit der Verstärkung nicht unbedingt in die Bezirksoberliga will. ""Wir haben das mal im B- und C-Jugendbereich geschafft. Wir konnten uns aber nicht halten," räumt der Vereinsvorsitzende unumwunden ein. Auch künftig dürfte man sich eher in der Kreisliga einpendeln. Die Neubürger etwa haben kaum noch Chancen, den Abstieg aus der Bezirksoberliga zu vermeiden, während die Westler in der Kreisliga auf einem guten 5. Platz stehen, aber von der Punkteanzahl schon weit hinter dem Aufstiegsrang rangieren. Dass bei sechs Stammvereinen die Identität verloren geht, sieht der Funktionär nicht als zusätzliches Problem. "Das hatten wir ja jetzt schon und es macht keinen Unterschied, ob es vier oder nun sechs Vereine sind." Nach der Jugendzeit gehen die Spieler, wie er beobachtet hat, meist zu ihren Heimatvereinen zurück - oder eben dort hin, wo die Kumpels spielen. Bernd Schoberth selbst wird den Verein noch bis zu den Neuwahlen im nächsten Jahr führen, tritt dann nach sechs Jahren nicht mehr an. Dennoch will der frühere Mittelfeldspieler weiter ehrenamtlich dem Fußball verbunden bleiben.