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Artikel veröffentlicht am 28.04.2015 um 18:00 Uhr

Vor dem Gipfel in der Kreisklasse 3: Prappach oder Kirchaich? Es kann nur einen geben!

Zweiter gegen Erster, beste Abwehr gegen den besten Sturm, Heim- gegen Auswärtsstärke – es ließen sich problemlos weitere Superlative finden, die auf das Topspiel der Kreisklasse 3 am Donnerstagabend zutreffen. Im Duell zwischen dem TSV Kirchaich und den TSV Prappach könnte im Steigerwald eine Vorentscheidung im Kampf um den Titel fallen – es kann nur einen (Meister) geben. anpfiff.info und ein Experte analysieren.

Von Marco Heumann

Die Ausgangslage: Auf dem Papier hat der TSV Prappach drei Punkte Vorsprung, aber virtuell liegen die Rivalen gleichauf, da der TSV Kirchaich noch ein Nachhol-Derby gegen den SC Geusfeld spielen muss. Der Sieger könnte also mit einem Dreier Vorsprung ins Saisonfinale gehen. Gewinnen die Gastgeber mit mehr als einem Tor Unterschied oder 1:0 beziehungsweise 2:1 hätten sich auch den direkten Vergleich (Hinspiel 3:2 für Prappach) für sich entschieden.

Das sagt Michael Finster (Trainer des FC Knetzgau): „Auf dem Papier ist natürlich der TSV Prappach klar der Favorit. Das waren sie auch schon vor Beginn der Saison. Ich glaube, dass sie in dieser Saison schon ein bisschen hinter ihren eigenen Erwartungen geblieben sind. Die meisten haben damit gerechnet, dass sie die Liga dominieren würden und durchmarschieren. Umso schöner ist es natürlich zu sehen, wie ausgeglichen die Kreisklasse 3 heuer ist. Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden muss. Einfache Aufgaben gibt es kaum. Da kann jeder jeden schlagen. Nichtsdestotrotz stehen sich am Donnerstag die aus meiner Sicht zwei besten Teams gegenüber, die völlig zu Recht jetzt ganz oben stehen und sich auf ein echtes Spitzenspiel freuen dürfen.“

Die aktuelle Form: Sieben Siege in Folge hortete der TSV Kirchaich nach dem 2:2 zum Auftakt 2015 gegen die DJK Traustadt auf seinem Konto. Beeindruckend auch das Torverhältnis von 25:1 das zeigt, dass die Steigerwälder in der Defensive ein echtes Bollwerk errichtet haben. Auf 15 Spiele ohne Niederlage blickt aktuell der TSV Prappach zurück. Bis zum 1:1 am vergangenen Wochenende gegen die SG Fürnbach/Dankenfeld gab es dabei neun Dreier in Folge mit 33:10 Toren. Interessant: Ihre letzte Niederlage kassierten die beiden Spitzenteams jeweils gegen den FC Zeil. Kirchaich unterlag Mitte November mit 0:2 und Prappach Ende September mit 0:1.

Das sagt Michael Finster: „Der TSV Kirchaich spielt eine sehr konstante Runde und ist im Frühjahr – rechtzeitig zum Endspurt der Liga – sehr gut in Form. Der TSV Prappach, der am Anfang der Saison ein bisschen Startprobleme hatte und oft über ein Unentschieden nicht hinauskam, aber dennoch schwer zu schlagen war, hat gerade nach der Winterpause Rückrunde gezeigt, warum sie als Meisterschaftsfavorit Nummer eins gehandelt werden.“

Das Restprogramm: TSV Wülflingen, DJK Traustadt, FC Augsfeld – zwei Stadtrivalen im Abstiegskampf und ein Team, für das es um nichts mehr geht. Das Restprogramm des TSV Prappach riecht nach neun Punkten, auch wenn es in der Hinrunde gegen die Mannschaft von Robert Tioka-Wirth „nur“ zu einem 1:1 reichte. Da scheint es für den TSV Kirchaich ein wenig kniffliger zu werden. Man darf zwar noch dreimal zu Hause ran, aber gegen Ebelsbach und den FC Knetzgau gab es in der Hinrunde jeweils eine 0:1-Niederlage und dazwischen wartet das sicherlich nicht einfache Derby-Doppel gegen den SC Geusfeld.

Prappachs Dominik Schirber (li.) verfolgt im Hinspiel Kirchaichs Florian Stäblein.

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Top-Torhüter: Thomas Stäblein.

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Die Defensive: Ein Gegentor in den letzten sieben Spielen – schon diese Zahl verdeutlicht, wo das großes Plus des TSV Kirchaich in diesem Duell liegen könnte. Die Steigerwälder verfügen über die stabilste Abwehr der Kreisklasse 3. Insgesamt gab es 22 Gegentreffer in 23 Begegnungen. Lediglich dem VfR Hermannsberg (vier) und dem TSV Prappach (drei im Hinspiel) gelang es mehr als zwei Treffer gegen die Aicher Viererkette um Spielertrainer Harald Kaiser zu erzielen. Auch im defensiven Mittelfeld ist der Tabellenzweite mit Christian Hönninger und Dominik Schirm exzellent besetzt. Mit Viererkette spielt auch der TSV Prappach. Zentraler Spieler ist dabei der Ex-Augsfelder und frühere Spielertrainer der Sterzelbacher Michael Volkmuth. Neben ihm verteidigt Andi Knorz, einer der besten Innenverteidiger der Liga, der sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt hat. Im Mittelfeld jedoch agiert der Tabellenführer deutlich offensiver als sein Verfolger, kassiert wohl auch deshalb regelmäßig den einen oder anderen Gegentreffer. Insgesamt waren es bisher 26 in 23 Begegnungen.

Das sagt Michael Finster: „Der TSV Kirchaich verfügt über einen ausgeglichenen Kader, aus dem die Defensive ein wenig herausragt. Sie haben nicht umsonst die wenigsten Gegentreffer kassiert. Mit Thomas Stäblein steht der beste Keeper der Kreisklasse 3 bei den Steigerwäldern im Kasten.“

Top-Torjäger: Florian Morgenthal (re.) und Jan-Michael Derra.

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Die Offensive: Jan-Michael Derra – Landesliga beim FC Sand -, sein Bruder Alexander – Landesliga beim FC Augsfeld – dazu der ebenfalls höherklassig erfahrene Oldie Michael Kraft und ab und an Jochen Saum oder Volker Hofmann – die Abteilung Attacke des TSV Prappach ließ sicherlich auch manchen Bezirksliga-Coach neidisch werden. Spätestens seit der Systemumstellung im Winter auf ein 4-3-3, in dem vor allem Alexander Derra viele Freiheiten genießt, wirbelt der TSV Prappach die gegnerischen Abwehrreihen mehr und mehr durcheinander. Vier Spieler konnten sich bereits zehnmal oder öfter in die Torjägerliste eintragen. Insgesamt gab es 69 Prappacher Treffer – Liga-Rekord! Der TSV Kirchaich bringt es auf „nur“ 63 Torerfolge. Dafür hat man den Gipfel-Goalgetter Nummer eins in seinen Reihen. Der 19-jährige Florian Morgenthal durfte bereits mehr als 20 Mal jubeln und gilt als einer der herausragenden Angreifer der Liga.

Das sagt Michael Finster: „Auch wenn der TSV Kirchaich mit Florian Morgenthal über einen Goalgetter verfügt, der immer für ein Tor gut ist – die Offensive des TSV Prappach ist das Beste, was die Liga zu bieten hat. Die vielen starken Einzelspieler, die schon höherklassig am Ball waren, können Spiele jederzeit an sich reißen und entscheiden.“

Prappachs stürmischer Oldie Michael Kraft (re.) setzt sich im Hinspiel mit Peter Wirth auseinander.

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anpfiff.info-Prognose: Den Favoriten auszumachen ist schwer. Sicher ist aber, dass am Donnerstag im Steigerwald die beiden besten Teams der Kreisklasse 3 aufeinandertreffen. Schon das Hinspiel war hochklassig und lange umkämpft. Ähnlich dürfte es wohl auch in Kirchaich werden. Entscheidend wird wohl sein, wem es besser gelingt die Balance zwischen Sicherheit in der Defensive und Geradlinigkeit im Spiel nach vorne zu finden. Sollte es einen Sieger geben, geht der auf jeden Fall deutlich gestärkt in die noch ausstehenden Partien und sollte sich den Titel nicht mehr nehmen lassen.

Das sagt Michael Finster: „Ich bin sehr gespannt, wie das Spiel ausgeht. Ob man nach diesem Duell wirklich von einer Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft sprechen kann, da bin ich mir ehrlich gesagt gar nicht sicher. In dieser Klasse muss jede Partie erst einmal gespielt und gewonnen werden. Ausschlaggebend wird auch noch das Nervenkostüm beider Mannschaften sein. Wer besser mit den Druck am Donnerstag und in den restlichen Begegnungen umgehen kann. Ich jedenfalls wünsche mir ein spannendes und faires Spitzenspiel und wünsche beide Mannschaften, dass sie den Aufstieg in die Kreisliga schaffen. Mein Tipp für das direkte Duell ist ein 1:1!“

anpfiff.info ist am Donnerstag in Kirchaich vor Ort und berichtet ausführlich vom Gipfel der Kreisklasse 3!

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TSV Kirchaich

VfR Hermannsberg-Br. (N)

Nach Winterpause Kreisklasse 3

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Team

Tore

Pkt

46:10

28:12

34:7

36:20

27:22

Auswärtstabelle Kreisklasse 3

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