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Artikel veröffentlicht am 13.04.2015 um 20:00 Uhr

Ehrlicher Holger Denzler: „Wir stehen zu Recht dort, wo wir stehen“

Mit dem neuen Trainer Holger Denzler hatte man vor Saisonbeginn große Pläne, wollte die Nachwuchstruppe an den Aufstiegsrang in der Bezirksoberliga heranführen. Doch die Realität hat den Domstädtern im Saisonverlauf mittlerweile einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch ist die positive Aufbruchstimmung auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage längst noch nicht verflogen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Das Zittern wie im letzten Jahr, als das Saisonfinale gegen die JFG Kunstadt-Obermain fast einem Endspiel um den Klassenerhalt gleich kam, wollte man sich in dieser Serie ersparen. Mit viel Schwung und einer Portion Euphorie ausgestattet, verkündete der neue Coach Holger Denzler, dass man sich künftig im oberen Tabellendrittel etablieren möchte. Davon ist man derzeit ein gutes Stück entfernt. Nach dem 5:2-Erfolg zum Saisonauftakt bei der JFG Neubürg folgten drei Niederlagen in Serie. Die insgesamt 13 Zähler im alten Jahr waren recht überschaubar und mit Rang acht nach der 3:1-Niederlage zum Rückrundenauftakt bei der JFG Steigerwald war für den Nachfolger von Roland Zeitler und seiner Truppe die Abstiegsgefahr wieder greifbar. „Wir stehen dort zu Recht. Aber wir blicken nach vorne,“ entgegnete der Jugendcoach fast trotzig und lag damit völlig richtig. Mit dem 5:1-Erfolg gegen die JFG Stiftland ist seinen Schützlingen am letzten Wochenende jetzt zumindest ein kleiner Befreiungsschlag gelungen.

Blickt zuversichtlich auf die Rückrunde: Don Bosco Juniorencoach Holger Denzler.

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Mehrere Faktoren entscheidend

"Natürlich ärgert man sich als Trainer, wenn die sportlichen Ziele nicht erreicht werden. Dass es bisher nicht wie gewünscht läuft, hat aber mehrere Ursachen. Dennoch werden wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren," kündigt der ehemalige Reundorfer Trainer und höherklassige Torhüter an. Begonnen hatte es damit, dass Keeper Jan Griebel, der nach Aussage seines Übungsleiters ein riesiger Rückhalt für das Team ist, nach seinem Wechsel von Eintracht Bamberg bis Oktober gesperrt war. Dass die Truppe, die vor der Saison neu zusammengestellt wurde, auch Zeit braucht, um sich zu finden und einzuspielen, versteht sich zudem von selbst. "Wir haben auch mehrere talentierte Spieler aus unteren Ligen geholt, die sich erst an das Klima in der Bezirksoberliga gewöhnen mussten," legt Denzler einen weiteren Grund nach, warum bisher oft noch Sand im Getriebe war. Dass dann auch noch schulische Verpflichtungen den Prozess hemmen, sich als Mannschaft zu formieren, liegt ebenfalls auf der Hand. Freilich gab es auch Kritikpunkte bei der Einstellung, die nach Aussage des Jugendtrainers verbessert werden müssen: "Oft ist es wichtig, zu kämpfen und Charakter zu zeigen, auch wenn es einmal nicht so läuft. Da müssen wir noch viel stabiler werden. Aber in einem halben Jahr passiert recht viel und viele Spieler haben ihre Spielerpersönlichkeit in dieser Zeit schon positiv entwickelt." freut sich der Don Bosco-Coach.

In der letzten Saison schafften die Bamberger (in gelb) trotz der Niederlage bei der JFG Kunstadt-Obermain am letzten Spieltag die Klasse.

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Gemischte Bilanz

"In der Vorbereitung haben sich Phasen mit einem Hoch und einem Tief immer wieder abgewechselt. Obwohl der Kader nicht komplett ist, zählt für mich aber nicht der Einzelne, sondern die Mannschaft als Ganzes. Dabei hat jeder die Möglichkeit, sich bei den Ausfällen zu beweisen," erläutert Holger Denzler seine Philosophie und die Personalsituation. Zwar ist Philipp Schwindl nach Verletzung zurück gekommen. Dafür hat Konstantin Graser aber mit Wachstumsproblemen zu kämpfen und kann nur sporadisch eingesetzt werden, während sich Ahmet Özilban mit Adduktorenbeschwerden plagt. Auch im taktischen Bereich läuft es noch nicht optimal. Im Abwehrverbund hat Holger Denzler deshalb zwei Positionen umbesetzt und obwohl man vorne "ganz gut unterwegs ist", hapert es noch mit der Chancenverwertung. Dennoch ist der frühere Stegauracher weit von Panik oder hektischem Aktionismus entfernt: "Wir wissen, dass wir noch ein paar Siege brauchen, um die Klasse zu sichern und die holen wir auch." Da spielt es auch keine Rolle, dass Jan Griebel bereits bei der 1. Herrenmannschaft mittrainiert und Thomas Zenk auch bei der Zweiten in der Kreisliga mit aufgelaufen ist. Ohnehin stehen die B-Junioren schon in den Startlöchern und Jugendkoordinator Mario Zukolo hat auch Gespräche mit potentiellen Neuzugängen geführt. Selbst die Trainerfrage für die kommende Serie scheint geklärt. Auch wenn die Fortsetzung der Tätigkeit von Holger Denzler noch nicht in trockenen Tüchern ist, sieht es ganz danach aus, dass der Nachwuchstrainer auch in der kommenden Saison am Projekt "Spitzenmannschaft" bei Don Bosco Bamberg weiter arbeiten wird.