Bezirkssportgericht Junioren II: Neues Jugendsportgericht in Bamberg - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.04.2015 um 15:30 Uhr
Bezirkssportgericht Junioren II: Neues Jugendsportgericht in Bamberg
Weil die Arbeit des Bezirksjugendsportgerichts unter Vorsitz von Ernst Gamm immer umfangreicher und zeitaufwendiger wurde, hat sich der Bezirk Oberfranken im BFV entschlossen, ein zweites Jugendsportgericht in Bamberg aufzubauen. Dieses ist für alle Jugendspiele im Kreis Bamberg/Bayreuth-Kulmbach zuständig und hat seinen Sitz in der BFV-Geschäftsstelle in Bamberg.
Von Markus Schütz
Den Vorsitz des Gerichtes übernimmt Rechtsanwalt Jann Brauner aus Bamberg, der mit seinen beruflichen Schwerpunkten Sportrecht, Vereinsrecht, Arbeitsrecht und IT-Recht für diese Position geeignet ist. Die ersten Sitzungen hatten Jann Brauner und seine beiden Beisitzer, Alexander Pfister und Nicolai Schwinn, bereits. Vom Grundsatz her war der Anlass, warum man regional ein weiteres Bezirkssportgericht installiert hat, der hohe Aufwand, dem sich der Vorsitzende Ernst Gamm gegenüber sah. Gamm ist seit 17 Jahren als Sportrichter tätig, davon neun als Vorsitzender des Jugend-Bezirkssportgerichts. Bis 2018 will er noch machen. "Vor vier Jahren hatten wir noch über 1500 Fälle im Jahr, über die wir beraten mussten. Im vergangenen Jahr sank die Zahl auf unter Tausend. Das ist nicht zuletzt der Einführung des ESB geschuldet!", erklärt er den leichten Rückgang. "Trotzdem", so der aus Wunsiedel stammende Gamm, "ist das natürlich eine Masse und ein zeitlicher Aufwand, der im Ehrenamt nur schwer zu stemmen ist!" 

Die Besetzung des neuen Bezirksjuniorensporgerichts in Bamberg: Vorsitzender Jann Brauner (Mitte) und seine beiden Beisitzer Nicolai Schwinn (li.) und Alexander Pfister. 
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Für das Gebiet Bamberg/Bayreuth-Kulmbach

Nun also wurde ein zweites BJSG eingerichtet, das nach regionalen Gesichtspunkten das Gebiet Bamberg/Bayreuth-Kulmbach abdeckt. Die Fälle unterscheiden sich dabei nur selten von denen der Herren. Bei den Strafen allerdings gibt es Unterschiede: Zum einen fallen die Geldstrafen niedriger aus, zum anderen werden Spielsperren, anders als im Seniorenbereich, nach Wochen bemessen. 

Für Rechtsanwalt Jann Brauner ist die Motivation, dieses Amt anzutreten, offensichtlich: "Ich konnte Hobby und Beruf vereinen!", erklärt der 30-Jährige. Aber nicht nur: "Mir ging es bei der Übernahme dieses Amtes auch darum, als Vorbild voranzugehen und Jüngere zum Ehrenamt zu begeistern!" Selbst ist er aktuell für die zweite Mannschaft des SV RW Lisberg aktiv, sofern es die Zeit zulässt. Davor spielte er bis zur C-Jugend für die SpVgg Stegaurach und anschließend für die DjK Don Bosco Bamberg. 

Drei Jahre jünger als Jann Brauner ist Beisitzer Nicolai Schwinn. Der 27-jährige Versicherungs- und Finanzkaufmann kickt aktuell für den KK1-Tabellenführer SpVgg Trunstadt, lief höherklassig aber bereits für die DJK Don Bosco Bamberg, den ASV Gaustadt, den FC Strullendorf oder die SpVgg Stegaurach auf. Einer, der also direkt vom Fußball kommt. "Ich wollte die andere Seite auch einmal kennenlernen und mich einbringen!", so der in Stegaurach wohnende Schwinn, der darüber hinaus "dem Fußball etwas zurückgeben" möchte. 

Alexander Pfister ist als weiterer Beisitzer der älteste der drei jungen Sportrichter. Der 38-jährige Lehrer wohnt mit seiner Familie im Strullendorfer Ortsteil Roßdorf a.F., wo er als Übungsleiter bereits ebenso Verantwortung in sportlicher Hinsicht übernahm, wie bei diversen Schulmannschaften. Für ihn bedeutet die Übernahme des Amtes, "neben dem Beruf dem Fußball weiterhin treu bleiben zu können!" Darüber hinaus geht es ihm insgesamt auch darum, "den Fußball und auch den BFV in die Schulen zu bringen und die junge Generation für den Sport, insbesondere den Fußball zu begeistern!", beschreibt er seine Motivation, dieses Ehrenamt auszufüllen. Darüber hinaus kann er die Erfahrungen seines Sportstudiums und seiner Tätigkeit als Prüfer der Uni Bamberg im Bereich Sport in das Jugendsportgericht einbringen. 

Sitzungen einmal pro Woche

RA Jann Brauner und seine Mitstreiter Alexander Pfister und Nicolai Schwinn treffen sich seit Rückrundenbeginn einmal pro Woche in der BFV-Geschäftsstelle in der Bamberger Mußstraße, um über Regelverstöße aller Art zu beratschlagen und dann zu entscheiden. Insbesondere in den ersten Monaten wird ihnen dabei Ernst Gamm noch zur Seite stehen: "Schließlich geht es darum, eine einheitliche Linie zu finden!", erklärt Jann Brauner. 

Ob bei leichteren oder schwereren Vergehen: Strafe muss sein! Auch und vor allem bei Jugendlichen, denn schließlich gilt auch bei Fußballern der Satz: "Was Hänschen nicht lernt...."

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