Hofer feiern gelungenen Auftakt: Aber für Klaszka kommt wohl das Aus - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.03.2015 um 06:00 Uhr
Hofer feiern gelungenen Auftakt: Aber für Klaszka kommt wohl das Aus
Freud und Leid liegen leider oft nah beieinander: Während die Hofer Bayern am vergangenem Wochenende mit einem 3:0-Heimsieg einen gelungenen Rückrundenauftakt gegen Schlusslicht Memmelsdorf feiern konnten, zeichnet sich für Angreifer Christopher Klaszka voraussichtlich das Karriereende ab. Das Knie des Torjägers lässt wohl keinen Fußball mehr zu.
Von Thomas Nietner
„Wir sind gut gestartet, dass ist das Wichtigste“, freute sich SpVgg-Coach Faruk Maloku nach dem 3:0-Sieg gegen Tabellenschlusslicht Memmelsdorf über drei Punkte in einem Radiointerview. Die sogenannte Pflichtaufgabe wurde damit erfüllt. Auch wenn sich seine Elf im ersten Durchgang mitunter gar nicht so leicht taten, wie es das Ergebnis am Ende vermuten ließe. Denn auf schwerem Geläuf und einem tief stehenden Gegner bedurfte es erst jeweils ein Tor von Neuzugang Andreas Knoll und Benjamin Bucksch, um den Widerstand der Gäste letztendlich zu brechen. Bis dahin musste aber auch Andreas Schall als Vertreter des erkrankten Jiri Bertelmann im Tor der Hofer Bayern das eine oder andere Mal sein Können zeigen. Doch nach einem aggressiveren und bissigeren Auftritt in der zweiten Hälfte verdienten sich die Saalestädter letztendlich die drei Punkte redlich, so dass es am Ende viele zufriedene Gesichter auf der Seite der Gelb-Schwarzen gab. Allen voran die beiden Neuzugänge Andreas Knoll und Tomas Sturm, die sich beide bei ihrem Hofer Pflichtspieldebüt umgehend in die Torschützenliste eintragen konnten. Vor allem der ehemalige Plauener bestätigte die Eindrücke aus der Vorbereitung und erweist sich als absolute Verstärkung. Aber auch Benjamin Bucksch dürfte nach seinem Traumtor und dem Ende seiner fünf Spiele andauernden Torflaute ein Stein vom Herzen gefallen sein. Ein weiter Gewinner des Spieltags: der gerade erst 17-jährige Kaan Gezer, der nicht unerwartet sein Startelfdebüt feierte. „Spiele gegen einen Tabellenletzten sind immer auch Kopfsache. Mit der ersten Hälfte war der Trainer nicht zufrieden, aber in der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht. Mit meinem Einstand bin ich zufrieden. Es macht hier Spaß“, sprach auch Torschütze Andreas Knoll letztendlich von einem gelungenem Auftritt, an dem er mit seinem Führungstreffer maßgeblich beteiligt war. Doch überbewerten wollte man den Sieg bei den Hofer Bayern nicht. Es war eben nur ein Pflichtsieg, eine Standortbestimmung nach der Winterpause. Schon am nächsten Freitag dürfte die Hürde beim Tabellennachbarn in Eltersdorf höher liegen. „Da müssen wir ein paar Prozente draufpacken. Das wird kein leichtes Spiel“, erwartet der 37-jährige Coach beim Tabellensiebten ein anderes Kaliber.

Sein Treffer zum 2:0 allein war das Eintrittsgeld wert: Benjamin Bucksch (gelb)
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Karriereaus für Klaszka

Einer der eben diese paar Prozente mehr mitbringen würde, aber wie schon in den vergangenen Monaten am Wochenende erneut nicht mitwirken konnte, ist der weiterhin verletzte Christopher Klaszka. Doch entgegen seiner Teamkollegen, die allen Grund zur Freude hatten, musste der 26-jährige Angreifer jüngst eine bittere Pille schlucken. Nach einer langen Leidenszeit, unzähligen Physioterminen und Trainingsversuchen zeichnet sich beim so schmerzlich vermissten Torjäger das Karriereende ab: Das Knie lässt wohl keinen Leistungssport mehr zu - eine Trainerkarriere steht bevor. Eine Nachricht, die auch Faruk Maloku erst einmal verdauen musste. Denn im ohnehin nicht breiten Hofer Kader fällt somit nun noch ein weiterer Akteur dauerhaft weg. Dabei wäre Christopher Klaszka der so dringend benötigte „Brecher“ im Sturm. Gerade in der Offensive drückte bei den Hofern in der Hinrunde oftmals der Schuh. anpfiff.info fragte daher beim gebürtigen Nabburger nach, wie es um seinen Gesundheitszustand steht und wie es mit ihm weitergeht.

In den letzten Monaten nur noch Zuschauer - aber demnächst öfters an der Seitenlinie aktiv?: Christopher Klaszka (re.)
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anpfiff.info: Hallo Herr Klaszka, wie geht es Ihnen?

Klaszka: Unverändert. Ich habe weiterhin Probleme mit dem Knie. Selbst ohne Belastung habe ich Schmerzen und Einschränkungen bei der Bewegung. Vor zwei Jahren wurde ein Knorpelschaden festgestellt und operiert. Aber dabei wurde das Knie in Mitleidenschaft gezogen. Der Schade ist irreparabel. Ich kann nicht mehr an meine Leistungsgrenze gehen.

anpfiff.info: Wie geht es jetzt dann mit Ihnen weiter?

Klaszka: An Fußball ist aktuell nicht mehr zu denken. Momentan streite ich mich mit der Berufsgenossenschaft herum. Die steht auf dem Standpunkt, dass es reiner Verschleiß und kein Unfall ist. Ich habe noch bis Sommer einen Vertrag in Hof. Wir werden uns zusammensetzen und schauen, was zukünftig für mich machbar ist. Gerne würde ich irgendwie im Trainerbereich arbeiten. Ich will jetzt auch meine Trainerscheine machen. Mein erster Ansprechpartner ist natürlich weiterhin Hof.

anpfiff.info: In welchem Gemütszustand verfolgen Sie die Spiele ihrer Teamkollegen?

Klaszka: Es ist schon sehr schwer, nur Zuschauer zu sein. Ich habe im Alter von vier Jahren das Fußballspielen begonnen. Bis vor zwei Jahren war ich nie richtig verletzt und dann hat man gleich die schlimmste Verletzung, die es als Fußballer gibt. Man ist bei den Spielen dann natürlich hin- und hergerissen. Man will natürlich auf dem Platz stehen.

anpfiff.info: Denken Sie nicht oft: Ich könnte der Mannschaft helfen?

Klaszka: Man sieht es ja an der Tabelle. Wir haben die beste Abwehr, aber vorne fehlt es klar.

anpfiff.info: Wären Sie der „Brecher“, der in der Hinrunde oftmals gefehlt hat?

Klaszka: Ich weiß, was ich könnte. Ich hätte der Mannschaft sicherlich helfen können.

anpfiff.info:
Wie nah ist ihr Kontakt zur Mannschaft?

Klaszka: Der Kontakt ist als verletzter Spieler natürlich weniger. Bis Oktober war ich mindestens einmal die Woche in Hof. Aber aufgrund vieler Physiotermine, die ich in Bayreuth absolviere, lässt sich das oft schwer unter einen Hut bekommen. Bei den Spielen schaue ich natürlich aber immer zu.

anpfiff.info: Wie weit sehen Sie den Umbruch in der Mannschaft schon vorangeschritten?

Klaszka: Der Umbruch ist noch im Gange. Wir haben viele junge Spieler, die gut werden können, die viel Talent haben. Aber im Vergleich zu der Mannschaft, die wir noch vor drei Jahren hatten, fehlen aber auch eine Handvoll Spieler, die über die notwendige Erfahrung verfügen und das Heft auch einmal in die Hand nehmen. Gerade nach dem Abgang von Gareis und Scheller sowie meiner Verletzung hat sich das noch einmal verstärkt. Aber man muss natürlich auch immer berücksichtigen, welche Mittel dem Verein überhaupt zur Verfügung stehen.

anpfiff.info: Gegen Memmelsdorf tat man sich anfangs auch schwer. Dann lief es besser. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Klaszka: Das erste Spiel nach der Winterpause ist immer schwierig. Dazu stand der Gegner noch recht tief. Wir waren da zeitweise hinten recht offen. Das ist gefährlich. Eine andere Mannschaft kontert uns da unter Umständen aus. Da haben die Automatismen noch nicht richtig gegriffen. Aber das wird.

Ein Spiel blieb Christopher Klaszka besonders in Erinnerung. Im Relegationsspiel Bayreuth gegen Hof erzielte er 2011 noch im Oldschdod-Trikot die zwischenzeitliche 1:0-Führung für die Wagnerstädter.
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anpfiff.info: Wie haben Ihnen die beiden Neuzugänge gefallen?

Klazka: Knolli war richtig gut. Man sieht, dass er was mit dem Ball kann. Der Treffer gibt ihm sicherlich noch einmal einen Schub. Auch Tomas konnte gleich ein Tor erzielen. Das ist wichtig für ihn als Stürmer. Er ist technisch gut, aber muss körperlich noch etwas zulegen. Es ist schon eine gewisse Umstellung zur Bezirksliga.

anpfiff.info: Wie weit ist die Mannschaft schon nach der langen Pause?

Klaszka: Das ist schwer zu sagen. Memmelsdorf war jetzt sicher kein Maßstab. Nach dem Spiel in Eltersdorf kann man sicherlich schon mehr sagen. Da wird man sehen, ob wir noch die junge Mannschaft aus der Vorrunde sind, die Schwankungen unterliegt oder eben schon einen Schritt weiter ist.

anpfiff.info: Sie haben die letzten Spiele alle von der Tribüne aus verfolgt. Sieht man sie demnächst auch irgendwann an der Seitenlinie als Coach oder sogar in unteren Ligen als Spielertrainer?

Klaszka: Mein primäres Ziel ist es natürlich, schmerzfrei zu sein. Ich mache wie gesagt nun meine Trainerscheine und dann wird man sehen, was sich ergibt. Ich könnte mir durchaus einen Job als Co-Trainer vorstellen oder beim Stützpunkt in Hof.

anpfiff.info: Mit Faruk Maloku haben Sie ja einen sehr akribischen Trainer, von dem man sich da sicherlich einiges abschauen kann?

Klaszka: Von ihm kann man sicherlich viel mitnehmen. Doch durch meine Verletzung bin ich leider kaum in den Genuss von vielen Trainingseinheiten von ihm gekommen. Aber er macht natürlich unheimlich viel. Hinter seinen Einheiten steckt viel dahinter. Letztendlich konnte ich sicherlich von vielen Trainern in meiner Karriere etwas mitnehmen. Ich hatte ja dann doch den einen oder anderen Trainer. In einer Saison waren es sogar einmal vier.

anpfiff.info:
Wo hatten Sie dann ihre beste Zeit?

Klaszka: Wo ich gespielt habe, habe ich meine Tore gemacht. Ich habe überall viel mitgenommen. Besonders in meinem ersten Seniorenjahr in Memmingen. Da habe ich das Beißen gelernt. Ich wäre gern dort geblieben, aber das hat beruflich nicht geklappt. Aber auch die Zeit in Nürnberg war sehr lehrreich. Wenn man die Chance hat, bei so einem Verein zu spielen, muss man die ergreifen. Mit der Altstadt habe ich ja auch einiges mitgemacht. Erst der Abstieg nach dem Spiel gegen Hof, dann ein Jahr später der Aufstieg. Da lief es ganz gut für mich. In Hof war das erste Jahr mit dem Klassenerhalt in der Relegation gegen Großbardorf natürlich am schönsten, denn die anderen beiden Spielzeiten war ich ja meist verletzt.

anpfiff.info:
Da wünschen wir Ihnen für ihre Zukunft natürlich in erster Linie gute Besserung und natürlich viel Erfolg bei ihrer zukünftigen Tätigkeit. Vielen Dank für das Interview!



Nach dem verlorenen Relegationsspiel trauerte Christopher Klaszka auf dem Rasen - sein bitterster Karrieremoment!
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Auftaktmatch 2015

Tore: 1:0 Knoll (10., Krauß M.), 2:0 Bucksch (56., Krauß M.), 3:0 Sturm (80., Hacker D.)
Gelbe Karten: Findeiß (22.), Schraps (36.) / Wagner S. (23.), Mallette (41.), Distler C. (57.), Kamm (76.), Kane (87.)
Zuschauer: 400 | Schiedsrichter: Franziska Haider (SpVgg Roth)


Aktuelle Tabellenplatzierung

Pl.
Team
Sp
Tore
Dif.
Pkt
6
22
42
:
37
5
37
7
23
40
:
37
3
36
8
22
30
:
14
16
35
9
23
25
:
31
-6
30
10
23
31
:
40
-9
29

Nächste Spiele Bayern Hof

Fr. 13.03.2015 19:00 Uhr
A - SC Eltersdorf (7.)
Sa. 21.03.2015 15:00 Uhr
Sa. 28.03.2015 15:00 Uhr
A - SpVgg Ansbach (15.)
Sa. 04.04.2015 15:00 Uhr
Mo. 06.04.2015 15:00 Uhr
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Steckbrief C. Klaszka

Christopher Klaszka
Spitzname
Klasch
Alter
36
Geburtsort
Nabburg
Wohnort
Bayreuth
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
188 cm
Beruf
Innenvertriebsmitarbeiter
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
frühere Vereine: TSV Detag Wernberg, SSV Jahn Regensburg, 1. FC Nürnberg, FC Memmingen, SpVgg Bayreuth, SpVgg Bayern Hof
Fan von: TSV 1860 München, 1. FC Nürnberg

Karriere in Zahlen C. Klaszka

Spiele
160
Spiele gewonnen
69
Spiele unentschieden
33
Spiele verloren
58
Tore gesamt
60
Vereine
5
Aufstiege
3
Abstiege
3

Saisonbilanz C. Klaszka

 
17/18
2
0
0
0
1
0
0
16/17
11
4
1
2
2
0
0
16/17
2
0
0
1
R
0
0
15/16
1
0
0
1
0
0
0
14/15
5
2
1
1
1
1
0
13/14
5
2
1
0
3
0
0
12/13
24
3
0
9
5
0
0
11/12
30
17
3
4
5
2
1
10/11
32
14
0
3
5
0
0
09/10
34
16
1
2
3
0
0
08/09
7
1
0
1
2
0
0
07/08
7
1
0
7
0
0
0
Gesamt
160
60
7
31
27
3
1

Spielerstationen C. Klaszka

17/18
BL
 
16/17
BL
 
15/16
BL
 
14/15
BAYL
 
09/10
BAYL
 
08/09
BAYL
 
07/08
OBERL BAY
05/06
U19, BuLi
 
04/05
U19, BuLi
 

Klaszka über Tore & Momente

Ihr schönstes Tor?

"Jedes Tor ist natürlich was Besonderes. Vor allem in einem Derby. Ob das jetzt in Bayreuth oder Hof war. Aber auch in Memmingen im Derby gegen Thannhausen vor 3.000 Zuschauern.

Ein Tor, an das Sie sich besonders erinneren?

"Ganz klar mein Treffer im Relegationsspiel mit der Oldschdod gegen Hof, das wir damals trotz meines Führungstreffers noch 1:2 verloren haben. Da werde ich heute noch in Hof aufgezogen: Erinnerst du dich noch an den 1. Juni 2011?"

An welches Tor erinnern Sie sich aber besonders gerne?

"In der B-Jugend spielte ich mit Regensburg gegen den Club. Da stand mein Wechsel aber bereits schon fest. Mit meiner Mutter hatte ich eine Wette: Wenn ich drei Tore schieße, zahlt sie mir den Führerschein. Es wurden am Ende sogar vier Tore!"

Ihr schönster Moment in der Fußballkarriere?

"Da gab es mehrere Highlights: Der Aufstieg in die Bayernliga mit Bayreuth oder den Klassenerhalt mit Hof in der Relegation gegen Großbardorf.

Ihr bitterster Moment in der Fußballkarriere?

"Ganz klar der Abstieg mit der SpVgg Bayreuth nach dem Relegationsspiel gegen Hof. Wir hatten zuvor in Unterhaching schon den Klassenerhalt gefeiert. Aber dann hat Hof noch nachträglich die Punkte am grünen Tisch bekommen. Das war damals - genauso wie der Spielverlauf - schon alles sehr kurios."

Christopher Klaszka im Bild


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