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Artikel veröffentlicht am 07.03.2015 um 14:00 Uhr

Marktredwitzer Junioren: Trainingsbesuch macht JFG-Coach zu schaffen

In dieser Saison hat der frühere Landesligaspieler Jürgen Zanner Neuland betreten. Nachdem Sohn Lukas mittlerweile bei der JFG Region Marktredwitz kickt, wo der FC Lorenzreuth und Wacker Marktredwitz ihre Jugendarbeit organisieren, konnte der ehemalige Mittelfeldspieler als Coach gewonnen werden - und hat sehr unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich spiele ja schon länger noch etwas bei den Alten Herren von Wacker Marktredwitz. Dabei hat mich der Sportkamerad und B-Jugendtrainer Michael Selhorst schon öfters angesprochen, ob ich nicht als Übungsleiter mitmachen will. Als mein Sohn von Pechbrunn nach Marktredwitz gewechselt ist und ich ihn ohnehin fahren muss, habe ich schließlich zugestimmt," berichtet Jürgen Zanner über seinen Einstieg ins Trainergeschäft. Sein Sprössling Lukas hatte zunächst viel Zeit in den Judosport investiert, ist relativ spät zum Fußball gekommen. Obwohl er deshalb natürlich noch Defizite im technischen und taktischen Bereich hat, hat er die Einstellung aus dieser Kampfsportart beim Kicken übernommen. "Lukas rackert bis zum Schluss, unabhängig vom Ergebnis und auch, wenn die Mitspieler bereits den Kopf gesenkt haben," lobt der Vater den unermüdlichen Einsatz des Sohnemannes, der regelmäßig als Innenverteidiger aufläuft.

Von den Alten Herren zur A-Jugend: Coach Jürgen Zanner will die Liga halten

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Enges Personalkorsett

"Unser Kader von 18 Spielern stößt manchmal an seine Grenzen. Mehrere Spieler müssen bis 7 Uhr arbeiten und nachdem auch einige Studenten in der Mannschaft sind, wird es beim Training oder beim Spiel oft knapp," beklagt Jürgen Zanner. Darüber hinaus sind Andre Eckardt mit Lungenentzündung und Joshua Meyerhöfer mit einer Fersenverletzung länger ausgefallen. Dass es sich dabei um zwei Nachwuchsfußballer handelt, die eigentlich für die Viererkette vorgesehen waren, erklärt die Anfälligkeit der Marktredwitzer in der Abwehr. "Es ist natürlich schlecht, wenn man sich am Trainingstag Übungen ausdenkt, wie man hinten stabiler steht, und dann am Abend nur fünf oder sechs Mann erscheinen - darunter kein einziger Defensivmann," schildert Zanner die schwierigen Verhältnisse, unter denen er arbeitet. Die Jungs, die dann aber gekommen sind, loben regelmäßig das abwechslungsreiche und vielseitige Training. Allerdings ist ganz klar, dass man mit 31 Treffern zu viele Gegentore bekommen hat. Aber die Viererkette zugunsten eines Liberos aufzugeben, um stabiler zu stehen, kommt für den ehemaligen Wacker-Spieler, der auch mehrere Jahre in Neusorg in der Bezirksliga aufgelaufen ist, nicht in Frage. "Natürlich haben wir besonders bei weiten Bälle so unsere Probleme, weil wir zu lange der Flugbahn hinterher schauen. Allerdings möchte ich die Spieler ausbilden, so dass sie sich später nicht fragen lassen müssen, wo sie denn herkommen, dass sie das System nicht beherrschen."

Abwehrspieler Nikolai Nothhaft läuft bereits regelmäßig bei der Lorenzreuther Ersten mit auf.

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Blick nach oben

Obwohl die Marktredwitzer nur drei Zähler von einem möglichen Abstiegsplatz trennt, ist bei Jürgen Zanner von Angst oder Skepsis nichts zu spüren. "Wenn wir von zahlreichen Verletzungen verschont werden, mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ich bin sogar der Meinung, dass wir das Zeug dazu haben, bis auf Platz 4 vorzurücken," so der Jugendcoach. Dabei setzt man besonders auf die Offensivqualitäten der Truppe, die es bereits 40 mal hat Klingeln lassen. Nur in Höllental blieb man ohne Erfolgserlebnis - dafür setzte es in Thiersheim und gegen Schlusslicht Selbitztal gleich zweistellige Siege. Allerdings musste die JFG auf eigenem Platz bei der 7:1-Niederlage gegen Spitzenreiter ATS Hof/West auch eine bittere Pille schlucken. "Wir hatten an diesem Tag große Personalprobleme. Nachdem wir keine Spieler von der B1 bekommen konnten, die in der Bezirksoberliga kickt, mussten wir auf B2-Akteure zurückgreifen. Da standen drei Jungs in der Anfangself, die natürlich gegen diesen Gegner heillos unterlegen waren," erinnert sich Zanner an den Dämpfer. Umso wichtiger waren die beiden Siege zum Abschluss der Vorrunde gegen Oberkotzau und beim 8.4-Torfestival in Selb, mit denen man auf einen Nichtabstiegsplatz überwintern konnte. Trotzdem ist sich Jürgen Zanner derzeit noch unschlüssig, ob er sein Engagement nach der Saison verlängern soll. Einerseits hat die oft unbefriedigende Trainingsbeteiligung ihre Spuren hinterlassen, andererseits ist klar, dass starke B-Jugendliche nachrücken. "Da könntest du bestimmt um den Aufstieg mitspielen," scheint der frühere Neusorger durchaus etwas Blut geleckt zu haben.