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Artikel veröffentlicht am 02.03.2015 um 06:00 Uhr

Jura-Coach Rudi Bezold: "Unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg"

Es ist wohl eher selten, dass sich Vereine unterschiedlicher Spielkreise zu einer gemeinsamen Nachwuchsarbeit zusammen finden, wie bei der JFG Jura Oberfranken geschehen. Seit letzter Saison gibt es bei der JFG vom ASV Hollfeld, DJK Königsfeld und SC Jura Steinfeld wieder eine A-Jugend. Nachdem die junge Truppe unter Coach Rudi Bezold im Vorjahr knapp gescheitert ist, peilt man nun die Kreisliga umso ehrgeiziger an

Von Hans-Jürgen Wunder

"Es ist in der Kreisgruppe eben so, dass ein Spiel schon entscheidend sein kann. Wenn deine Jungs an diesem Tag nicht gut drauf sind oder du mehrere Verletzte hast, kann das den Aufstieg kosten," beklagt Rudolf Bezold. Der frühere Bayernligaspieler der Spvgg Bayreuth, der in Hollfeld den Durchmarsch von der Kreisklasse bis zur Landesliga mitgemacht hatte, engagiert sich seit vielen Jahren in der Jugendarbeit. Dabei schaffte man es bei U19 sogar bis in die Kreisliga, musste den ältesten Jahrgang dann aber abmelden. "Wir hatten nur noch 14 Spieler zu Verfügung, darunter zwei oder drei Wackelkandidaten, bei denen klar war, dass sie eine ganze Saison nicht mitziehen werden," so der ehemalige Stürmer. Also kümmerte sich Bezold ein Jahr um die B-Jugendlichen, die damals zwei Teams ins Rennen schicken konnten.

Als Angreifer erlebte Rudolf Bezold (li.) den komentenhaften Aufstieg der Hollfelder.

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Von Bamberg nach Bayreuth

Als es mit einer sehr jungen A-Jugendmannschaft, von denen kein Spieler vom älteren Jahrgang dabei war, in der letzten Saison in der Kreisgruppe Bamberg wieder an den Start ging, konnte man gleich in der Spitzengruppe mitspielen. Obwohl es beim Dreikampf sehr eng war, fehlten am Ende gerade zwei Zähler, um zumindest an der Aufstiegsrunde um die Kreisliga mitspielen zu können. Ärgerlich dabei war allerdings, dass man durch den Rückzug der Heiligenstädter entscheidend ins Hintertreffen kam. Doch nachdem die Mannschaft komplett zusammen blieb, ging es mit frischem Mut in die neue Serie. Dabei hat die JFG zwei A-Jugendmannschaften ins Rennen geschickt, die nun aber im Spielkreis Bayreuth antreten. Die zweite Garnitur wird von Rainer Schoberth gecoacht, spielt in der Kreisgruppe 2 außer Konkurrenz und ist auch organisatorisch von der Bezold-Elf getrennt. "Wir haben jeweils 15 Spieler pro Team. Da wird es natürlich manchmal schon etwas eng. Aber die Jungs sind sehr diszipliniert und trainingseifrig. Wenn da einer nicht kommt, muss es wirklich etwas Gravierendes sein," bricht der JFG-Übungsleiter eine Lanze für seine Schützlinge. Das hat sich bisher bewährt. Mit drei Punkten Vorsprung ging es als Tabellenführer in die Winterpause.

Nachwuchsmann Tobias Wunner (li.) hat bei den Königsfelder Herren schon in die Kreisliga reingeschnuppert.

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Tappen im Dunklen

Obwohl die JFG Jura Oberfranken gute Chancen auf den Titel hat, ist das Meisterschaftsrennen noch völlig offen. Bereits beim heiß umkämpften 5:3-Heimsieg gegen Motschenbach ging es eng zu. "Wir hatten schon mit 3:0 geführt und plötzlich stand es 3:3. Aber der SV hat eine gute Mannschaft, die eigentlich nie aufgibt," erinnert sich Rudolf Bezold. Neben recht leichten Aufgaben gibt es immer wieder harten Prüfungen, die echten Endspielen gleichen. Dass das auch in der Rückrunde so sein wird, liegt sicherlich auch an der 4:3-Niederlage der Jura-Kicker beim BSC Kulmbach. "Das war für uns von Beginn an recht ungünstig, weil die Partie an einem Freitagabend stattfand. Mehrere Spieler kamen recht knapp zum Treffpunkt, so dass die Vorbereitung alles andere als optimal war," beklagt der frühere Altstädter. Das sollte auch schnell auf dem Spielfeld seinen Niederschlag finden. Nach 2:0- und 3:1-Rückstand gelang es zwar, nach Treffern von Lukas Weiß und Tobias Wunner noch auszugleichen. In der Schlussphase kassierte man aber dann doch noch den entscheidenden Treffer nach einem Freistoß. "Das Tor war sicherlich nicht unhaltbar. Aber ich mache meinem Torwart keinen Vorwurf. Der Platz war ganz schlecht durch das Flutlicht ausgeleuchtet, mehrere Bereiche des Spielfeldes überhaupt nicht einsehbar," beklagt der Hollfelder. Anschließend kassierte man in den nachfolgenden vier Begegnungen aber keinen Treffer mehr und traf 26 Mal. "Es ist eigentlich nicht gut, dass die Leistungsunterschiede so groß sind," gesteht Bezold, der zudem die kleine Gruppe mit nur acht Teams als wenig leistungsfördernd sieht. Allerdings peilt er jetzt mit seinem Team, das sich untereinander hervorragend versteht, den Sprung in die nächste Klasse ein. Dabei steht auch Lukas Grasser voll zur Verfügung, der beim Trainingsbetrieb der Hollfelder Herren schon mitgemacht, aber keine Einsatzzeit erhalten hat und sich jetzt voll auf die Jugend konzentriert. Coach Rudi Bezold ist jedenfalls zuversichtlich, auch wenn er noch nicht weiß, ob er in der kommenden Saison sein Engagement verlängert. "Ich hatte natürlich auch Anfragen von den Herren, schätze aber die Jugendarbeit, weil hier der Zeitaufwand nicht ganz so groß ist," so der gebürtige Ebermannstädter.