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Artikel veröffentlicht am 26.02.2015 um 18:00 Uhr

Damen-Coach Steffen Pluta zufrieden: „Wir könnten auf Platz zwei überwintern!“

HALBZEIT-BILANZ Die Bilanz des Bayernliga-Frauenteams der SpVg Eicha kann sich durchaus sehen lassen. Denn die "Trächerinnen" belegen zur Winterpause nach der Hälfte der Saisonspiele einen hervorragenden vierten Tabellenplatz mit nur einem Pünktchen Rückstand auf den Zweiten FC Stern München. anpfiff.info hat sich mit dem 31-jährigen C-Lizenzschein-Inhaber Steffen Pluta - der die Nachfolge von Uwe Sollmann antrat - unterhalten.

Von G. Koch

C-Lizenzschein-
inhaber Steffen Pluta hat für die neue Saison noch nicht sein Okay gegeben.

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Herr Pluta, wie fällt Ihre erste Bilanz jetzt zur Winterpause aus?
Steffen Pluta: Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die absolut „Bock auf Fußball“ hat und sich nicht zu schade ist, im Training und im Wettkampf bis an die Schmerzgrenze zu gehen. Durch das häufige Training haben wir uns im Vergleich zur Vorsaison vor allem im Passspiel stark verbessert, zeigen gutes taktisches Verhalten in gewissen Spielsituationen. Somit kann man zufrieden mit der sportlichen Seite sein. Was ganz klar fehlt, ist ein Betreuerstab für die Mannschaft und ein Sponsoring, um zum Beispiel die anfallenden Kosten für weite Auswärtsfahrten einfacher zu realisieren.

Ihr Team überwintert nach elf Spielen mit sechs Siegen, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen auf dem vierten Rang. Sind Sie mit den bisher gezeigten Leistungen der Mädels zufrieden?
Steffen Pluta: Es war eigentlich mit einem mageren Saisonstart zu rechnen, da in den ersten Wochen fünf Stammspielerinnen urlaubsbedingt fehlten. Auch weil mir zusätzlich drei routinierte, erfahrene Bayernligaspielerinnen zur neuen Saison nicht mehr zur Verfügung standen. Doch durch den großen Zusammenhalt der Mannschaft wurde dies sehr gut kompensiert und der Grundstein für eine erfolgsversprechende Saison gelegt. Gleich zwei Siege gegen ÉTSV Würzburg II und Karsbach wurden eingefahren. Mit sechs Punkten zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht gerechnet. Doch die Woche darauf ging die Pflichtaufgabe Moosburg daneben, gegen den Aufsteiger sind wir leider über ein 0:0-Remis nicht hinausgekommen. Dieses Spiel wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, da keine meiner Spielerinnen an diesem Tag Ihre Leistung abrufen konnte. Im Heimspiel gegen Hof haben wir ein sehr gutes Spiel abgeliefert, wobei wir nur einen Freistoß zuließen, der zum 1:1-Ausgleich führte, was ein unnötiges Endergebnis bedeutete. Ebenfalls sehr ärgerlich war auch das Spiel in Thenried, denn beim damaligen Tabellenzweiten vor 300 Zuschauern haben wir bis zur 86. Minute mit 1:0 geführt und dann doch noch in der Schlussphase mit 1:2 verloren. Ebenso mussten wir am letzten Spieltag vor der Winterpause bei Greuther Fürth noch in der 92. Minute den Ausgleichstreffer zum 2:2-Ausgleich hinnehmen, somit überwinterten wir nicht auf Rang zwei. Aber auch großen Respekt muss ich der Mannschaft zollen, wie Sie um die Punkte in Stern München gekämpft hat, beziehungsweise immer den Willen zeigte, gewinnen zu wollen! Dementsprechend ist unsere Reise noch nicht zu Ende und ich bin guter Dinge, dass wir noch an uns arbeiten und so den einen oder anderen Punkt mehr holen in der Rückrunde gegenüber der Vorrunde.

Das Bayernligateam der SpVg Eicha mit Betreuer Arno Herrmann (li. stehend) und Trainer Steffen Pluta (re. stehend).

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Der Abstand zu Tabellenplatz zwei beträgt nur ein mickriges Pünktchen. Mit welchem Platz am Ende wären Sie zufrieden?
Steffen Pluta: Die Vorstandschaft hatte vor der Saison als Ziel den Klassenerhalt ausgegeben, da in der anstehenden Saison erfahrene Bayernligaspielerinnen wie Jasmin Wäschenfelder, Anne Ilmerm oder Stefanie Buss nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Mein Ziel ist es immer, mindestens einen Platz besser abzuschließen als in der Vorsaison – also Platz drei. Mit etwas mehr Glück könnten wir vier Punkte mehr auf dem Konto haben, wären somit ein echter Verfolger von Spitzenreiter Frauenbiburg. In der Rückrunde ist alles möglich, letztendlich haben die ersten fünf Teams gut besetzte Mannschaften, so dass es um die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag gehen wird. Wir haben bislang einen großen Aufwand betrieben und hoffen, dass wir uns selbst belohnen und unter den ersten drei Teams die Saison abschließen.

Wie sieht Ihre Vorbereitung auf die Rückrunde aus? Worauf wird am meisten Wert gelegt?
Steffen Pluta: Wir trainieren in der Vorbereitung auch wie in der restlichen Saison dreimal wöchentlich am Montag, Mittwoch und Freitag plus ein Spiel am Wochenende. Natürlich werden wir die ersten Trainingseinheiten der Vorbereitung mit Konditionstraining und mit Kraftübungen gestalten, jedoch Spielformen mit Ball sind immer mit ein Bestandteil. Einheiten im Fitnessstudio oder Thermalbad sind nicht mit eingeplant. Auf solche Dinge greife ich nur kurzfristig zurück, wenn man nicht auf dem Platz, oder wetterbedingt gar nicht trainieren könnte. Ich persönlich bin der Meinung, dass einmalige Aktionen im Fitnessstudio wie Spinning und so weiter nicht viel bringen. Denn dies müsste kontinuierlich über einen längeren Zeitraum praktiziert werden, um Trainingseffekte zu erzielen. Ins Thermalbad gehen ist für mich keine Trainingseinheit, wenn Spieler oder Spielerinnen dies individuell zur Regeneration benötigen, bleibt ihnen genug Zeit, dies in ihrer Freizeit zu besuchen. In den nächsten Wochen werden wir wieder taktische Varianten trainieren, denn auch durch unseren Neuzugang Christina Walther vom 1. FC Nürnberg II im Winter haben wir mehr Möglichkeiten, unser Spiel zu verändern.

Die beiden Frauen-Seniorenteams trainieren ja zusammen. Wie sieht es da mit dem Trainingseifer aus?
Steffen Pluta: Aus dem Bayernligakader sind eigentlich immer zehn bis 14 Spielerinnen anwesend, hinzukommen leider immer nur drei bis vier der Bezirksoberliga-Mannschaft. Somit sind wir beim Training um die 15 bis 20 Akteurinnen.

Steffen Pluta hat bei Eichas Bayernligateam alles im Blick.

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Welches Team sehen Sie am Saisonende ganz oben und warum?
Steffen Pluta: Ich gehe davon aus, dass der SV Frauenbiburg das Rennen um die Meisterschaft machen wird. Frauenbiburg spielt mit der U17 in der Bundesliga, daher sind die Mädels super ausgebildet, hinsichtlich Taktik und Fitness. Hinzu kommt noch, dass Topstürmerin Anja Riebesecker in der Hinrunde verletzungsbedingt nur sporadisch zum Einsatz kam. Ihre Bänderverletzung im Sprunggelenk hat sie sicherlich in der Winterpause auskuriert und wird noch zahlreiche Tore für den Tabellenführer schießen. Des Weiteren liegt der Frauenfußball in diesem Verein im Fokus, und somit stehen die Kapazitäten der Anlagen und Ressourcen unumstritten der Mannschaft zur Verfügung.

Werden Sie das Bayernliga-Team der Trächerinnen auch in der Saison 2015/16 trainieren?
Steffen Pluta: Für die neue Saison habe ich noch nicht die Zusage gegeben.

Vielen Dank an Steffen Pluta für das umfangreiche Interview!