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Artikel veröffentlicht am 06.01.2015 um 18:00 Uhr

Große Stimmungsschwankungen: JFG-Coach hofft auf mehr Trainingsbesuch

Bei der JFG Waldstein tut sich was im Nachwuchsbereich. Das war auch der Grund für Rene Häntzschel, zu Beginn der Serie die A-Junioren zu übernehmen. Damit den nachrückenden starken Jahrgängen aber eine gute sportliche Perspektive geboten werden kann, soll die Kreisliga unbedingt gehalten werden - keine leichte Aufgabe.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der aktuelle Waldsteiner Keeper und Juniorencoach ist bisher weit herum gekommen. Ursprünglich in Leipzig beheimatet, unternahm er beim bekannten Verein Lokomotive seine ersten sportlichen Gehversuche - als Handballer. Von dort aus ging es in das Fußballtor und als es ihn beruflich schon mit 19 Jahren nach Unterfranken verschlug, übernahm er dort eine Jugendmannschaft, obwohl er selbst kaum älter als seine Schützlinge war. "Ich wollte unbedingt was machen, mir war sonst zu langweilig," lacht der gebürtige Sachse. Über mehrere Jahre stemmte er die Doppelbelastung, selbst zu spielen und sich um eine U19-Mannschaft zu kümmern, die immerhin in der Bezirksoberliga beheimatet war. Als dann ein Wohnortwechsel nach Rehau anstand, war eine der ersten Fragen, welchem Verein er sich anschließen sollte - sowohl als Torwart als auch als Trainer.

Keeper und Coach Rene Häntzschel ist dem Fußball mit Leib und Seele verbunden.

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Gute Adresse

"Ich habe mich umgesehen und fand, dass es bei Waldstein die besten Perspektiven gibt," so der Schlussmann, der zu Beginn der Serie die A-Junioren übernommen hatte. 18 Mann hat er im Kader, 14 Kicker stehen ihm nach Verletzungen und Abistress in der Rückrunde zur Verfügung. Aufgefüllt wird dann mit B-Jugendlichen, die sich in ihrer Altersklasse anschicken, ebenfalls in die Kreisliga aufzurücken. "Wenn die bei mir spielen, zerreißen die sich. Körperlich ist der Unterschied nicht so groß, dass sie nicht mithalten könnten," zollt er seinen Youngstern ein großes Lob. Dagegen wird sich im Gegensatz zu anderen Vereinen nicht ohne weiteres beim ältesten Nachwuchs bedient, um Engpässe bei den Herrenteams auszugleichen. "Bei uns spielen zwar Michael Seiler oder Johannes Weiß immer mal wieder bei den Erwachsenen mit, aber das ist ein Zubrot. Die Jugend hat absolute Priorität, da sind wir uns im Verein einig," beschreibt Häntzschel, der mittlerweile in Sparneck wohnt, die Gewichtung bei den Waldsteinern. Wenn ihn seine Jungs beim Training fragen, ob sie am Wochenende auch bei den Herren kicken dürfen, verweist er sie gerne darauf, dass sie zuerst das Samstagsspiel beim Nachwuchs gut über die Bühne bringen sollen.

Schützling und Stellvertreter seines Trainers: Jugendkeeper Michael Seiler hat schon ordentlich Kreisklassenluft geschnuppert.

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Recht wechselhafte Saison

Was den Waldsteinern in dieser Saison etwas fehlte, war die Konstanz. In Münchberg etwa lagen sie schon mit 3:0 hinten, schafften durch eine Energieleistung aber noch ein 3:3-Unentschieden. Doch es gibt auch andere Beispiele, wenn Rene Häntzschel erzählt: "In Rehau waren wir eigentlich die spielbestimmende Mannschaft und lagen mit trotzdem mit 2:1 hinten. In der Pause musste ich weg, weil ich selbst ein Spiel hatte. Als dann der Anruf meines Stellvertreters kam, hatte ich fest mit einem Unentschieden gerechnet." Doch es ging in eine ganz andere Richtung. Mit 6:1 unterlagen die Waldsteiner, nachdem sie den gegnerischen Stossstürmer Pascal Vuckov überhaupt nicht mehr in Griff bekommen hatten. Dass man nun mit zehn Punkten auf Relegationsrang 9 um den Klassenerhalt bangen muss, liegt aber auch an der Auswärtsschwäche. "Wir haben eine technisch gute Mannschaft, die auf unseren beiden großen Plätzen ihre Möglichkeiten umsetzen kann. Auf kleinen Spielfeldern haben wir allerdings so unsere Probleme," so der FC-Keeper. Zudem bemerkt er oft auch die Stimmungsschwankungen im Team. "Wenn es am Wochenende nicht so gut gelaufen ist, wirkt sich das gleich auf den Trainingsbesuch ein paar Tage später aus. Da fehlt mir etwas der Biss," beklagt der Übungsleiter. Wenn ein Spieler dann, wie schon passiert, zwei Wochen nicht trainiert hat, verfügt er nur über die Luft für eine Stunde. Daher fordert er auch von Spielern vollen Einsatz in Training und Spiel, die nach der Saison nicht mehr bei der Jugend kicken und in den Genuss des Klassenerhaltes kommen könnten. Und an die Rehauer, die beim 6:1 den Waldsteinern bisher die höchste Niederlage beigefügt hatten, schickt er noch eine Botschaft hinterher: "Man sieht sich bekanntlich ja zweimal im Leben."