Was macht... Peter Göller?: "Ich habe meine Tore nur im Fünfer gemacht" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.12.2014 um 20:45 Uhr
Was macht... Peter Göller?: "Ich habe meine Tore nur im Fünfer gemacht"
MAGAZIN Peter Göller schaffte es als aktiver Fußballer bis hoch in die Landesliga und hatte seine erfolgreichsten Zeiten beim SV Reichmannsdorf. Später trainierte der gebürtige Bamberg unter anderem den FC Sand oder den SV Memmelsdorf. Im Spielkreis Bamberg allerdings war er seit längerer Zeit nicht mehr tätig. Grund genug, sich mit ihm zu treffen und über Vergangenes und Aktuelles zu reden.
Von Markus Schütz
Peter Göller begann seine Karriere beim FC Wacker Bamberg und spielte dann für den SC Reichmannsdorf und den FC Sand. 
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"Zuletzt hatte ich Kontakt zum SV Memmelsdorf!", gibt der 55-jährige Peter Göller auf die Frage nach seinem aktuellen Fußballbezug zur Antwort. Ein Engagement kam dabei nicht zustande. Es wäre eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte gewesen. Denn nach dem Landesliga-Abstieg des SV Memmelsdorf Mitte der Neunziger trainierte Peter Göller den damaligen Bezirksoberligisten und sagt: "Zu Beginn der Neunziger war der SV Memmelsdorf die beste Adresse im Bamberger Fußball. Und wer zur damaligen Zeit dort trainiert hat, der hatte als Coach seinen Meisterbrief gemacht...!", lacht der ehemalige offensive Mittelfeldspieler. 

Beim FC Wacker begonnen

Peter Göller begann seine Fußballlaufbahn beim FC Wacker Bamberg, wo er nicht nur die Schüler- und Jugendmannschaften durchlief, sondern auch sein erstes Jahr im Seniorenbereich absolvierte. "Schon in meiner ersten Saison in der Ersten Mannschaft habe ich zahlreiche Tore geschossen. Ich habe am liebsten auf der 'Zehnerposition' gespielt.", erklärt er. Nicht zuletzt aufgrund seiner Torgefährlichkeit wurde der SC Reichmannsdorf auf ihn aufmerksam. Dort kickte er gemeinsam unter anderem mit Helmut Kreyer, Dieter Stettner oder den späteren Profis Dieter Trunk und Robert Hemmerlein in der Landesliga. "Das war ja damals immerhin die vierte Liga!", blickt er stolz zurück. Und auch dort traf Peter Göller wie am Schnürchen. "Mein erstes Landesliga-Tor in der Grünen Au gegen Bayern Hof werde ich sicherlich nie vergessen!", schwelgt er in Erinnerungen. Die meisten seiner Treffer erzielte der in zweiter Ehe verheiratete, dreifache Familienvater mit dem rechten Fuß. "Den linken", gibt er zu, "hatte ich wirklich nur, um nicht umzufallen!" Außerdem kann er sich kaum an Tore von außerhalb des Sechzehners entsinnen: "Ich habe meine Tore fast alle aus drei, vier Metern Entfernung gemacht. Meist, wenn ich die Stürmer eingesetzt habe und nachgerückt bin. Entweder bekam ich den Ball von der Grundlinie zurückgelegt, oder aber ich habe einen Abstauber über die Linie gedrückt!", zeigt er auf, wie ein typisches Göller-Tor damals ausgesehen hat. Über 30 Jahre ist das nun her. 

Kein einfaches Jahr hatte Peter Göller als Trainer des SV Memmelsdorf in der Saison 95/96 vor sich.
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"Ich bin bei den Beust'n geblieben"

"Heinz Eger war damals in Reichmannsdorf mein erster 'richtiger' Trainer. Er war noch einer von der sogenannten alten Schule. Ich erinnere mich gerne zurück an die Zeiten, als zu den Derbys gegen den FC Bamberg 4000 bis 5000 Zuschauer kamen. Aber auch an den alten Trainingsplatz, eine richtige Sandwüste. Da war die Tasche nach dem Training doppelt so schwer, weil du den ganzen Sand mit nach Hause genommen hast!", lacht der Industriekaufmann, der derzeit in der Öl- und Benzinbranche tätig ist und dessen Stift während seiner Zeit bei Ferngas Nordbayern Fränky Nitsche war. "Als mich dann der legendäre Bamberger Abteilungsleiter Manfred Häßler anrief und mir anbot, zum FC Bamberg zu wechseln, bin ich aber wegen der überragenden Kameradschaft und Stimmung bei den Reichmannsdorfer Beust'n geblieben!", blickt er zurück und bereut es nicht: "Das war meine schönste und erfolgreichste Zeit als Fußballer!" Mit dem SCR musste er dann - in Memmelsdorf vor ca. 4000 Zuschauern - gegen seinen späteren Verein FC Sand den Abstieg hinnehmen. Göller wechselte zum ASV Gaustadt, auch dort spielte er Landesliga. Mit Größen der damaligen Zeit wie Jürgen Haßfurther oder Dieter Göbhardt. Der Übergang zum Trainer bzw. Spielertrainer vollzog sich dann für ihn beim FC Sand. "Eigentlich hatte Sand damals einen Spielertrainer aus Schweinfurt verpflichtet, allerdings verletzte sich der schwer am Knie, also bin ich eingesprungen!", erklärt er, dass er früh und eher per Zufall vom reinen Spieler in die verantwortliche Rolle schlüpfte. Fünf Jahre lang füllte er diese dann beim FC Zeil aus (Göller: "Meine wahrscheinlich schönste Zeit als Trainer!"), mit dem ihm der Aufstieg von der Bezirks- in die Bezirksoberliga gelang. Seine Trainerlizenz machte Göller übrigens gemeinsam mit dem viel zu früh verstorbenen Bubi Blum.

Peter Göller trainierte Mannschaften von der A-Klasse bis hoch zur Landesliga. Hier zuletzt zu sehen als Coach des FC Frickendorf im Jahre 2012.
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"Ich habe alles gesehen"

Mitte der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kam Peter Göller dann zum SV Memmelsdorf. "Der SVM war", erinnert er sich an die Zeit, als der SC 08 Bamberg seinen Höhenflug beendet hatte, die SpVgg Stegaurach ihren noch nicht begonnen und auch der FC Bamberg kurzzeitig in der Bezirksoberliga spielte, "eine Zeit lang die erste Adresse im Raum Bamberg!" Peter Göller übernahm den Verein, als dieser in die Bezirksoberliga abgestiegen war und trainierte erfahrene Akteure wie unter anderem Christoph Starke, Helmut Wolfschmitt, Peter Linz oder Roland Zeitler ebenso, wie aufstrebende Talente wie Marco Mahler. "Insbesondere in meinem zweiten Jahr, als nach zahlreichen Abgängen alles mit einem weiteren Abstieg rechnete, war der damalige Klassenerhalt ein absoluter Erfolg." Im Laufe seiner dritten Saison wurde ihm eine kuriose Partie gegen den SV Weidenberg (Göller: "Einer der Tiefpunkte meiner Trainerkarriere!") zum Verhängnis: 4:0 führte der SVM zur Halbzeit, nach dem Wechsel wurden zwei Weidenberger Spieler vom Feld gestellt - und trotzdem führte der Gast plötzlich kurz vor Schluss mit 5:4. Ali Göbhardt markierte damals noch den 5:5-Ausgleich. Nach diesem Spiel entließ der SV Memmelsdorf Peter Göller, der sich bis heute sicher ist: "Das sah so aus, als ob die Mannschaft gegen mich gespielt hätte!", blickt er vorwurfsvoll auf den anpfiff-Redakteur, der damals mit auf dem Feld stand. "Keine einfach, aber eine schöne Zeit", sei das beim SVM gewesen. "Natürlich habe ich auch Fehler gemacht, auch das gehört dazu!", erklärt er und blickt auf ein Live-Interview mit Radio Bamberg nach einer Partie in Würgau zurück. Nach den Worten: "Auf so einem Kartoffelacker kann man einfach keinen Fußball spielen!", habe man ihn allseits "ganz schön zerrissen!", lacht der 55-Jährige.

Peter Göller kann sich vorstellen, demnächst wieder als Trainer einzusteigen. 
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Als Trainer im Rheinland gegen Toni Polster

Nach der Entlassung beim SV Memmelsdorf folgte die Station Kirchaich für Peter Göller, den es anschließend aus familiären Gründen für sieben Jahre ins Rheinland verschlug. Aber auch dort konnte er von seinem Hobby Fußball nicht lassen und trainierte den damaligen Bezirksligisten SC Viktoria Manheim, beheimatet in einem Stadtteil der Schumacher-Heimatstadt Kerpen im Rhein-Erft-Kreis. Dort traf er als Trainer unter anderem auf Toni Polster, der beim Kölner SV Weiden nicht nur Präsident war, sondern bisweilen auch selbst noch mitkickte. "Ein richtig lockerer Hund!", so Göller über das Zusammentreffen mit dem Ex-FC Köln-Star. "Aber wenn man mal da oben die Plätze, meist Rote Erde, gesehen hat, dann weiß man erst, wie schön wir es hier haben!", blickt er zurück auf die Zeit im Rheinland, wo sich oftmals bis zu fünf Vereine einen städtischen Platz teilen müssen und es deswegen zu für unsere Verhältnisse teils kuriosen Anstoßzeiten kommt. Nach seiner Rückkehr in heimatliche Gefilde übernahm der nun in Haßfurt wohnende Göller in der Spielzeit 10/11 den FC Gerolzhofen. "Meine größte sportliche Enttäuschung!", blickt er auf das nur wenige Monate währende Intermezzo beim damaligen Bezirksoberligisten zurück. Seine bislang letzte Station als Trainer war der FC Frickendorf, auch dort musste der gebürtige Bamberger in seinem zweiten Jahr vorzeitig gehen. 

"Wenn sich etwas ergibt, würde ich freilich gerne wieder einsteigen. Egal, ob im Raum Haßfurt oder im Raum Bamberg! Die Liga ist mir dabei egal", erklärt Göller, "die Struktur und das Gesamtpaket müssen passen!" Rückblickend auf seine bisherige Zeit als Trainer stellt er fest: "Ach, es gab schöne und weniger schöne Zeiten, Erfolge und Misserfolge. Das ist halt mal so in diesem Geschäft. Was vor allem bleibt, sind die vielen Bekannt- und Freundschaften, die mir der Fußball im nordbayerischen Raum gebracht hat. Ich habe jedenfalls alles gesehen, von der A-Klasse bis hoch in die Landesliga. Und ich muss zugeben, eigentlich müssten die Trainer in den unteren Ligen mehr bekommen, als die in den höheren Ligen. An denen bleibt viel mehr hängen."

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Steckbrief P. Göller

Peter Göller
Alter
60
Todestag
21.11.2019
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Haßfurt
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Beruf
Industriekaufmann in der Öl- und Benzinbranche
Hobbies
Fußball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")


Stationen Peter Göller

Stationen Spieler Schüler/Jugend:

FC Wacker Bamberg

Stationen Spieler Herren:

FC Wacker Bamberg
SC Reichmannsdorf
FC Sand

Stationen Trainer:

FC Sand (Spielertrainer)
FC Zeil (Spielertrainer/Trainer)
SV Memmelsdorf
TSV Kirchaich
Viktoria Manheim
FC Gerolzhofen
FC Frickendorf

Trainerstationen P. Göller

12/13
AK
 
11/12
AK
 
10/11
BOL
 
96/97
BOL
95/96
BOL
 
94/95
BOL
 
93/94
BOL

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