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Artikel veröffentlicht am 27.11.2014 um 18:00 Uhr

SV Markt Einersheim: Kalender-Girls: Mädels sorgen für Motivation

Ein Kalender sorgt für große Aufmerksamkeit rund um den SV Markt Einersheim. Nach einer im Spaß entstandenen Idee standen acht junge Damen für das anfangs geheim gehaltene Projekt im Nachbarort vor der Kamera. Sofort begeistert vom Vorhaben war Markt Einersheims Trainer Josef Unser und sicherte den Mädels seine Unterstützung zu. Für die Spieler sei der Kalender ein Muss. Auch in seinem Büro hängt er bereits.

Von Jürgen Sterzbach

Johanna Gamm spielt selbst Fußball. Aber wenn die 18-Jährige nicht für die SG Seinsheim/Nenzenheim auf dem Platz steht, unterstützt sie als „Spielerfrau“ den heimischen SV Markt Einersheim. Auslöser war, dass die Markt Einersheimer Jungs einen solchen Kalender anderer Damen gesehen hatten und meinten, dass ihre Mädels dies mindestens ebenso gut könnten. „Die Idee entstand aus einem Spaß heraus – und plötzlich wurde daraus Ernst“, sagt Johannas Schwester Anna-Maria. Bei einem Spaßturnier der Ortsvereine im letzten Sommer schloss Johanna mit ihrem früheren Trainer Joser Unser deshalb einen Deal: „Wenn wir nicht Letzter werden und den Preis für die schönste Mannschaft gewinnen, machen wir es.“ Den letzten Platz belegten sie zwar, getan haben sie es dennoch.

Trainer sofort begeistert

Josef Unser

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Neben insgesamt sieben jungen Frauen aus Markt Einersheim, darunter nicht nur Spielerfrauen, sondern auch Zuschauerinnen, ließ sich mit Albertshofens Weinprinzessin sogar eine „Hoheit“ für das Vorhaben gewinnen. Von Anfang an eingeweiht in die Pläne der Mädels war ebenso Markt Einersheims Trainer Josef Unser. Der schlug sofort begeistert ein und versprach die Kosten für den Kalender zu übernehmen. „Ich fand das super, gerade nachdem wir aufgestiegen waren“, meint Unser und freut sich darüber, dass der Kalender positiv angenommen wurde. „Es ist eine gute Sache für den Verein, um das Vereinsleben in Schwung zu halten und miteinander ins Gespräch zu kommen. Gerade für unsere kleinen Vereine ist das doch das Wichtigste.“

„In der Spielversammlung habe ich angemerkt, dass jeder Spieler so einen Kalender zu Hause haben muss“, sagt Markt Einersheims Trainer, der sich natürlich auch selbst schon ein Exemplar gesichert und im Büro aufgehängt hat. Dass sich künftig auch die Gegner mehr nach den Models als nach ihren Gegenspielern umschauen – so viel möchte Unser aber doch nicht in die Sache reininterpretieren. Ohnehin hofft der Coach, dass es nach der Winterpause, wenn mehrere Spieler nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen, besser für den Aufsteiger laufe. „Angesichts unserer Situation bin ich gar nicht so enttäuscht. Wenn man sieht, wen wir derzeit alles ersetzen müssen, können wir eigentlich zufrieden sein.“

Geheime Fotos im Nachbarort

Als Fotografen konnten sie den Großlangheimer Stefan Weber gewinnen – großer Aufwand, den Hobbyfotografen vom Mitmachen zu überzeugen, war in diesem Fall nicht nötig. Im August entstanden die Aufnahmen – doch nicht in Markt Einersheim selbst, sonst wäre das geheime Vorhaben sicher schnell aufgeflogen, sondern im benachbarten Hellmitzheim. Kalt sei es gewesen und windig, berichten die Mädels vom Shooting, für das sie Trikots, Stutzen und Fahnen in den Vereinsfarben vom Dachboden des Sportheims holten. Obwohl Anna-Maria nicht Fußball spielt, zeigt sie ihr Foto gekonnt bei einem Schuss. „Das haben wir lange geübt. Deswegen bin ich schon stolz auf dieses Foto“, sagt die 20-Jährige.

Johanna Gamm als Torfrau der SG Seinsheim/Nenzenheim in Aktion.

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Kalender zu kaufen

Insgesamt haben die Mädels 150 Kalender anfertigen lassen, bei den vergangenen Heimspielen des SV Markt Einersheim wurden bereits einige Exempare verkauft. Die Mädels würden ihren beiden großzügigen Sponsoren – Trainer Josef Unser und das Weingut Gamm aus Markt Einersheim – gerne das spendierte Geld zurückgeben. Auch deshalb wird der attraktive Kalender für das Jahr 2015 beim letzten Heimspiel des Jahres gegen den SV Sickershausen verkauft. Wer das Spiel nicht besuchen kann und ein Exemplar möchte, meldet sich bei Anna-Maria und Johanna Gamm unter der E-Mail-Adresse anna-maria_gamm@web.de. Doch Schnelligkeit ist angesagt, ein Drittel der Auflage ist bereits vergriffen. Die Einersheimer Mädels haben tatkräftig vorgelegt: Jetzt sind die Jungs am Zug, die Klasse zu halten.