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Artikel veröffentlicht am 10.11.2014 um 18:00 Uhr

Sonderpreis für TSV/DJK: Wiesentheid integriert Somalier vorbildlich

Bei der 19. Ehrenamtspreisverleihung des Bayerischen Fußball Verbands (BFV) im Münchner GOP Varieté-Theater standen auch bayerische Vereine im Mittelpunkt, die sich in herausragender Weise für die Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen engagieren. Für seinen Einsatz zeichnete der Bayerische Fußball-Verband dabei den TSV/DJK Wiesentheid mit einem BFV-Sonderpreis aus.

Von Patrick Strätz

Der DJK/TSV 1905 Wiesentheid hat bewiesen, dass die Einbindung von Flüchtlingen spielend und unkompliziert gelingen kann. Die Integration von elf jungen Somaliern ist fester Bestandteil der erfolgreichen Vereinsarbeit. Der Klub suchte den Kontakt zu den Flüchtlingen im Ort.

Ahmed Mohamud hat schon für die Zweite getroffen

Kaum eine Woche waren die Bürgerkriegsflüchtlinge in dem Steigerwaldstädtchen, waren die Somalier von den „Alten Herren“ mit einer kompletten Fußballausrüstung ausgestattet worden. Neben dem wöchentlichen Fußballtraining und dem Lauftreff gelang es, vier der fußballbegeisterten Asylsuchenden in den offiziellen Spielbetrieb der zweiten bzw. dritten Mannschaft aufzunehmen. Ahmed Mohamud hat sich schon mit zwei Treffern in die Torschützenliste der Kreisklasse Schweinfurt eingetragen. Neben dem samstäglichen Lauftreff gibt es auch noch Fitnesstraining für die Flüchtlinge. Für mehr Mobilität sorgten gespendete Fahrräder. Die Teilnahme der Bürgerkriegsflüchtlinge am Kirchweih-Lauf weckte das Interesse der regionalen Medien und sensibilisierte die Bevölkerung für die Situation der Flüchtlinge, um Vorbehalte abzubauen.

Ohne Probleme und Scheu wurden die Somalier ins Vereinsleben integriert.

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Teil der fränkischen Fußballfamilie

"Im Sport und besonders im Fußball kann man Integration hervorragend voranbringen. Unser Sportverein gibt den Migranten das Gefühl, wirklich vollwertige Mitglieder unserer fränkischen Fußballfamilie zu sein", so Harald Rößner, der den Preis für den DJK/TSV 1905 Wiesentheid von Ehrengast Jimmy Hartwig entgegen nahm. Er betonte aber auch wie wichtig es jedoch ist, dass sich eine ganze Reihe ehrenamtlicher Helfer im Ort auch außerhalb des Sportes engagiert, und beispielsweise regelmäßig Deutschunterricht anbietet.
Als Spieler war Jimmy Hartwig unter anderem für den Hamburger SV aktiv, mit dem er drei Meistertitel und den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte. Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn engagiert sich der gebürtige Offenbacher gegen Rassismus und Diskriminierung ("Show Racism The Red Card").

Der ehemalige Nationalspieler Jimmy Hartwig (re.) würdigte in München bei der Preisverleihung den wichtigen Beitrag zur Integration. Wiesentheids Vorsitzender Harald Rößner nahm die Auszeichnung gerne entgegen.

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Integration wird immer wichtiger

"Fußball ist die mit Abstand größte Integrationsbewegung in unserem Land und gibt Menschen unabhängig von Herkunft, Bildung, Religion oder Hautfarbe eine Heimat. Das Thema Einwanderung wird in Deutschland künftig eine immer noch größere Rolle spielen. Wir werden uns deshalb noch viel mehr als bisher mit Integrationsmaßnahmen beschäftigen müssen. Wie diese funktionieren können, haben unsere sechs Sonderpreisträger die FT Starnberg, der TSV Monheim, der FC Salzweg, die FT Würzburg, der TuS Rosenberg und der TSV/DJK Wiesentheid mit ihrer Arbeit eindrucksvoll bewiesen. Im Fußball sind alle gleich", erklärte BFV-Präsident Rainer Koch.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Bayern-Spielerin Julia Simic und Trainerlegende Karsten Wettberg.