Warten auf den 1. Sieg: ATSV 1930 Neuhimmelstadt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.03.2008 um 20:40 Uhr
Warten auf den 1. Sieg: ATSV 1930 Neuhimmelstadt
Die Hinrunde sowie die ersten Partien der Rückrunde in der Spielzeit 2007/08 sind absolviert und immer noch warten drei Teams im Bezirk Oberfranken auf den ersten Saisonsieg in der A-Klasse. Würde eine Fusion zum ATSV 1930 Neuhimmelstadt helfen? Lesen Sie die Hintergründe für das eklatante Abrutschen der Vereine.
Von Bernd Riemke
ATSV 1930 Neuhimmelstadt! Ein Verein, der zumindest in der A-Klasse konkurrenzfähig wäre oder doch nur eine Addition von Missständen, die aufsummiert keinen Deut Besserung versprechen würden? Sowohl der ETSV 1930 Bamberg sowie der ASV Neustadt, als auch der TSV Himmelkron haben nämlich mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen, die dazu führen, dass der jeweilige Verein ohne einen einzigen Saisonsieg die rote Laterne in der A-Klasse innehat.

ETSV 1930 Bamberg mit verhaltenem Optimismus

Dabei gibt es für den ETSV 1930 Bamberg sogar Licht am Ende des Tunnels. Mit immerhin einem Unentschieden auf der Habenseite steht bei der Elf von Günter Karl zumindest nicht "die Null" auf dem Punktekonto und die Aussicht auf einen möglichen Dreier ist durchaus vorhanden. "Mit ein bis zwei Gegnern sind wir auf Augenhöhe. Da muss in der Rückrunde am Spieltag selbst alles zusammenpassen", sehnt Karl den ersten Saisonsieg herbei. Seit nunmehr fünf Jahren bilden die 30er das Schlusslicht in der A-Klasse, doch von Untergangsstimmung ist jenseits der Bahngleise keine Spur. Die vorhandene und durchaus vielversprechende Jugendarbeit soll und wird in den kommenden Jahren Früchte tragen, so dass die Verantwortlichen guter Dinge sind, dass die lang anhaltende Talsohle alsbald durchschritten sein wird.

Schreckgespenst "Rückzug" droht dem ASV Neustadt

Siebzehn Spiele, 0 Punkte und 7:130 Tore heißt die magere Bilanz des ASV Neustadt in der A-Klasse 1 Coburg. Schon im letzten Jahr deutete sich eine derartige Misere bei den Puppenstädtern an, doch heuer kommt es "ganz krass", wie Vorsitzender Matthias Mausner zu berichten weiß. Im sechsten Jahr ist er für die Geschicke des Vereins verantwortlich und sieht schwarze Zeiten auf die Fußball-Abteilung zukommen. Die "Alten" sind immer wieder diejenigen, die "uns über Jahre hinweg schon die Stange halten. Die kommen auch wenn es Sch...dreck regnet", weiß Mausner, dass er sich im gleichen Maß auf seine Ü40-Abteilung verlassen kann, wie auf der anderen Seite die jüngeren Spieler meist fadenscheinige Entschuldigungen vorbringen, um nicht am Training oder sogar dem Spiel am Wochenende teilnehmen zu können. Der Nachwuchs sollte dabei eigentlich gar nicht das Problem des ASV Neustadt sein. So wurde mit insgesamt vier Vereinen eine JFG (Jugend-Fördergemeinschaft) ins Leben gerufen. Der Gedanke dahinter ist so einfach wie logisch. Kleine Vereine können keine eigene Jugendarbeit mehr betreiben, schließen sich zusammen und wenn die Junioren in den Herren-Spielbetrieb wechseln, kann jeder einzelne Spieler zu seinem Stammverein zurückkehren. Eine Vorstellung, die nur in der Theorie funktioniert, denn Mausner weiß auch, dass der größte Verein, der an dieser JFG beteiligt ist, Bezirksligist TBVfL Neustadt-Wildenheid, ständig Zugriff und auch die finanziellen Mittel hat, die stärksten Fußballer aus dem Nachwuchsbereich zu sich zu locken. Rosige Aussichten sehen anders aus und selbst ein Schreckensszenario scheint nicht auszuschließen zu sein. "Wenn sich nicht grundlegend etwas ändert, sind unsere Mühen hier zum Scheitern verurteilt", zieht Mausner mittelfristig sogar eine Auflösung der Fußballabteilung in Betracht. Kampflos aufgeben will man in Neustadt allerdings auch nicht. Schon in der Vorrunde schien der ein oder andere Punktgewinn möglich und genau solche Achtungserfolge strebt der ASV in der Rückrunde an...

Die schlechteste Mannschaft Oberfrankens

Ob dies auch dem aktuell schlechtesten Verein im Bezirk Oberfranken gelingt? Direkt an der Autobahn A9 gelegen, in unmittelbarer Nähe zur Wagnerstadt Bayreuth und der "heimlichen Hauptstadt des Bieres" Kulmbach, liegt der Ort Himmelkron. Nach 14 Spielen steht der ansässige TSV in der A - Klasse 3 Bayreuth/Kulmbach ohne Zähler und mit 1:118 Toren auf dem letzten Platz. Mehr als acht Gegentore sind dies im Schnitt pro Partie. Dabei schien es um das derzeitige Sorgenkind vor wenigen Jahren nicht einmal so schlecht bestellt. Nach fast 40-jähriger Abstinenz kehrte der TSV in der Saison 2000/2001 in die Kreisliga zurück. Dort konnte er sich nur ein Jahr lang halten und stieg 2004/05 letztlich wieder in die A-Klasse ab, wo Himmelkron jetzt auf dem Tiefpunkt angekommen ist. "Wir arbeiten daran, dass es wieder besser wird, aber das lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen", versucht 1. Vorsitzender Gerhard Schneider, gleichzeitig Bürgermeister von Himmelkron, mit seiner Führungsriege die Weichen wieder auf Erfolg zu stellen. Selbst ein Besuch in der nahe gelegenen Autobahnkirche verspricht wohl nicht den nötigen kurzfristigen Erfolg. Drei Vereine mit ähnlichen Sorgen und Problemen. Immer wieder sind es die "Alten", die aushelfen müssen, um den Spielbetrieb teilweise überhaupt aufrecht erhalten zu können. Immer wieder ist es der fehlende Nachwuchs, der eine kontinuierliche Entwicklung behindert. Einzig der ETSV 1930 Bamberg scheint aus diesem Trio wirklich ein Verein mit Perspektive zu sein. Eines ist jedoch allen Dreien wiederum gemeinsam: die Anerkennung des Gegners! Denn sowohl für Vereinsführung, wie auch für die auf dem Platz stehenden Kicker gibt es sicherlich erfreulichere Situationen, als Woche für Woche mit teilweise deklassierenden Niederlagen den Heimweg antreten zu müssen...

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