Vorjahreserfolg macht Lust auf mehr: "Wir wollen hinter die beiden Top-Teams" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.09.2014 um 17:21 Uhr
Vorjahreserfolg macht Lust auf mehr: "Wir wollen hinter die beiden Top-Teams"
Die vergangene Saison war die  erfolgreichste für die Frauen des SV Walsdorf. Im fünften aufeinanderfolgenden Jahr der Zugehörigkeit zur Bezirksliga sprang nicht nur die beste Platzierung, sondern auch die beste Punktausbeute heraus. Nun schwingt zwar ein neuer Trainer das Zepter, die Erfolge sollen nach Möglichkeit die gleichen bleiben…
Von Bernd Riemke
Mehr als zwei Punkte pro Partie holte der SV Walsdorf in der vergangenen Spielzeit unter Trainer Armin Baureis – wieder einmal Armin Baureis. Der hatte zwar eigentlich endgültig seinen Rücktritt erklärt, sprang nach wenigen Wochen in der Saison 2013/14 aber doch wieder in die Bresche. „Jetzt haben wir den Richtigen gefunden“, gibt sich die Walsdorfer Trainer-Legende zuversichtlich, dass der Neue gekommen ist, um zu bleiben. Der Neue, das ist Mathias Schramm. Er kickte von 2008 bis 2010 mit der DJK Priegendorf selbst in der Kreisliga, führte anschließend Post SV Bamberg als Spielertrainer in die Kreisklasse und übte eben jenes Amt zuletzt zwei Jahr in Vorra aus. Nach einem am 27. Oktober 2013 in der Partie gegen TSV Aschbach (2:3) erlittenen Kreuzbandriss befindet sich der 34-Jährige inzwischen in der Phase der Regeneration, trainiert bereits wieder zweimal wöchentlich mit den Kreisklassen-Herren und hofft dort nach der Winterpause wieder aktiv als Spieler eingreifen zu  können.

Über die Liebe und die Liebe zum Fußball zum Fußball nach Walsdorf

Bis dahin gilt rein sportlich seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit den Damen des SV Walsdorf. Da Freundin Eva Arras ohnehin seit Jahren für die Blau-Weißen aktiv ist und Mathias Schramm gelegentlich als Übungsleiter aushalf, wenn Armin Baureis verhindert war, war der Schritt hin zum Bezirksliga-Trainer eigentlich nicht weit. „Die Saison der Damen geht nicht so lange. Außerdem war ich schon immer fußballverrückt, wenngleich dieses Engagement wohl auch nur geht, wenn die Freundin selber auch Fußball spielt“, umreißt Schramm seine künftigen Tätigkeiten, bei denen er montags und mittwochs mit den Damen und dienstags und donnerstags mit den Herren in Vorra trainieren wird. Ein echter Fulltime-Job also, der ihm jedoch nach wenigen Wochen schon richtig viel Spaß macht. Die Trainingsbeteiligung sei ausgesprochen gut und die Stimmung in der Mannschaft hervorragend – so lässt es sich gut trainieren, auch wenn Schramm selbst sagt, dass er sich noch in einer Findungsphase sieht. „Frauenfußball ist etwas ganz anderes. Um jede Spielerin gezielt zu fördern müsste man sich vierteln oder achteln“, verweist der 34-Jährige darauf, dass viele der jungen Damen in ihrer Jugendzeit keine fußballerische Grundausbildung erhalten haben und er daher bei jeder einzelnen Übung im Training ganz genau hinschauen muss, um die Spielerinnen entsprechend ihrer Fähigkeiten in deren Entwicklung voranzubringen.

Lebensgefährtin Eva Arras (li.) lotste ihren Mann zum SV Walsdorf.
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Dritte Kraft der Liga und die anderen ein bisschen ärgern

Dieses Ziel verfolgt der Neu-Trainer jedoch mit der ihm eigenen Akribie und richtet sein Augenmerk in der momentanen Phase vordergründig auf „cleveren Fußball“. Es gilt, das Kurzpassspiel zu fördern, Laufwege einzuüben und taktisch zu lernen, einen sauberen Ball von hinten heraus im Spielaufbau zu spielen. „Ich profitiere dabei ungemein von der starken Arbeit, die Armin Baureis in den letzten Jahren hier geleistet hat“, verweist Schramm darauf, dass er mittelfristig zu einem 3-5-2-System mit zwei Sechsern im defensiven Mittelfeld übergehen möchte. Kurzfristiges Ziel sei es freilich, das Miteinander zu fördern und den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen. Tabellarisch möchte man sich in Walsdorf daher auch gar nicht allzu sehr unter Druck setzen. Die Favoritenbürde schiebt Schramm dem starken Aufsteiger aus Stegaurach und den zu erwartend abgeklärten Absteigern der TSG 05 Bamberg zu. „Wir wollen irgendwo dahinter stehen. Wenn wir die beiden anderen ärgern können und am Ende die Vorjahresplatzierung wiederholen, dann machen wir das sehr gerne“, verweist Schramm auf den 3. Platz in der Abschlusstabelle 2013/14, der im Idealfall vor allem über die mannschaftliche Geschlossenheit wiederholt werden soll. Neben den Arrivierten könnte dabei Theresa Pfaff zum  Shooting-Star der Saison werden. „Sie ist noch sehr jung, aber unheimlich schnell  mit gutem Zweikampfverhalten und einer ausgeprägten Spielintelligenz“, lobt Schramm den Youngster, der insbesondere in der Manndeckung zum Einsatz kommen wird. Dass dem 34-Jährigen seine neue Herausforderung Spaß macht, ist unverkennbar. Entsprechend dauerhaft könnte sein Engagement in Walsdorf auch werden. „Wenn das bei den Mädels auf Gegenseitigkeit beruht, bin ich der letzte, der sagt, dass er nach dieser Saison wieder aufhört“, möchte Schramm dennoch nicht allzu weit in die Ferne blicken, denn dem Herren-Fußball wird er selbstredend nicht gänzlich abschwören.


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