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Artikel veröffentlicht am 18.07.2014 um 15:00 Uhr

Regnitzlosau ist bunt, nicht braun: SG und die Nachbarvereine zeigen Farbe

Es ist kein Spaß, den Regnitzlosau und Umgebung seit einigen Jahren ertragen müssen. Neonazi Tony Gentsch hat im Ortsteil Oberprex ein Haus erworben. Seither treffen sich dort regelmäßig rechte Kader und lassen den kleinen Ort überregional in der Presse erscheinen. In der Vorwoche war es wieder soweit. Ein "Bürgerfest" sollte stattfinden. Nicht nur Bürger und Politik, auch Sportvereine machten dagegen mobil.

Von Andi Bär

Die SG Regnitzlosau um Vorstand Masen Chouman agierte federführend, brachte die Protestveranstaltung "Die Welt ist bunt, der Sport auch" auf den Weg. Mit dem ASGV Döhlau, dem SV Faßmannsreuth und der SG Gattendorf fanden sich schnell Mitstreiter aus dem näheren Umfeld der Marktgemeinde.

Mehr gibt es nicht zu sagen: Die Transparente der Aktivisten.

anpfiff.info

150 Leute fanden sich auf dem Regnitzlosauer Sportgelände ein, darunter auch Landrat Dr. Oliver Bär. "Wir sind es leid, dass der Name eines Ortes missbraucht wird" so der frischgebackene Landkreischef. Unter den Gästen befanden sich auch der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußballverbandes, Karlheinz Bram, mehre Abgeordnete, Geistliche sowie Bürgermeister aus der näheren und weiteren Umgebung. Rathauschef Hans-Jürgen Kropf zeigte sich stolz, dass der ursprünglich angedachte Begriff "Bürgerfest" für das rechte Treffen gerichtlich untersagt wurde und der breite Widerstand Wirkung zeigte.

Auch die Politik ließ sich nicht lumpen und erschien zahlreich.

Jürgen Geyer, Regnitzlosau

Transparente bleiben hängen

Die gefertigten Transparente werden auch in Zukunft auf den Sportstätten der Vereine prangen. Regnitzlosau und Umgebung wollen mit ihrem Konterfei gegen die neugegründete Partei "Der dritte Weg" und das Nazitum in der Region stellen. "Wir reagieren auf abgeklärte Weise auf die Provokationen" so Landrat Bär. In puncto Vereinsarbeit hat es nach Aussage Masen Choumans bislang keine Berührungspunkte mit den Neonazis gegeben. „Uns ist nichts zu Ohren gekommen.“ Das sei aber kein Grund, sich der Sache nicht anzunehmen. „Jugendarbeit ist die beste Vorbeugung gegen Rechtes Gedankengut“, sagt Masen Chouman im Vorfeld der Protestkundgebung. Im Verein seien 150 Kinder und Jugendliche beheimatet.
Diese betrieben die Sportarten Fußball, Tischtennis und Leichtathletik. „Wir stehen in sehr engem Kontakt zu unserem Nachwuchs“, sagt er. Deshalb werde man das Thema weiter im Blick haben. Wie Chouman betont, plant die SG Regnitzlosau einen
Thementag „Neofaschismus“. Der genaue Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest. „Wir wollen mit den Jugendlichen reden, um herauszufinden, wie sie das sehen" so Chouman gegenüber der Frankenpost in Hof.