Burgkunstadt zieht zurück: "Der letzte Hoffnungsschimmer war vergebens" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.07.2014 um 20:08 Uhr
Burgkunstadt zieht zurück: "Der letzte Hoffnungsschimmer war vergebens"
Die Gerüchteküche brodelte in den letzten Tagen - nun ist es amtlich. Der FC Burgkunstadt zieht seine 1. Herren-Mannschaft aus der Bezirksliga zurück und geht in der kommenden Saison in der Kreisliga an den Start. BSL Gerald Schwan äußerte sich zu den Auswirkungen auf den Spielbetrieb und Volker Köhler gab Einblicke in die turbulenten Geschehnisse der letzten Tage.
Von Bernd Riemke
"Es gab noch einen Hoffnungsschimmer", so Volker Köhler gegenüber anpfiff.info. Die zahlreichen Abgänge, die in den letzten Tagen in der Gerüchteküche umherschwirrten reduzierten sich womöglich doch noch, doch letztlich siegte die Vernunft bei den Verantwortlichen des Landesliga-Absteigers. "Es gibt einfach zu viele Absteiger aus der Bezirksliga. Da spielen wir die Saison lieber vernünftig in der Kreisliga", blickte ein ernüchterter Spielleiter schon wieder nach vorne.
Am "Tag danach" stand Volker Köhler in einer schwierigen Stunde für den Verein Rede und Antwort.

Volker Köhler legt die sachlichen Gründe für den Rückzug dar.
anpfiff.info
Herr Köhler, ursprünglich war nach dem Abstieg geplant dem zu erwartend starken FC Coburg Paroli zu bieten und zumindest vorne mitzuspielen in der Bezirksliga. Bis Ihnen im Laufe der letzten Woche plötzlich die Spieler auszugehen schienen...

Volker Köhler: Das ist soweit richtig. Maximilian Stammberger, Nils Firnschild und Daniel Herz hatten bereits für die neue Saison bei uns unterschrieben und entschieden sich vor gut zehn Tagen sich dem SV Friesen anzuschließen. Danach folgte eine Art Dominoeffekt. Tobias Kühn und Stefano Göhring wechselten zum VfL Frohnlach  2, Bastian Gutgesell zum FC Lichtenfels und Christopher Daumann zum TSV Sonnefeld. Wiederum nur einen Tag später gaben Thorsten Wuttke und Dominik Portner ihren Wechsel zur SG Roth-Main bekannt und Dominik Oppel zum VfB Kulmbach. Inzwischen haben drei Spieler ihre Abmeldung jedoch wieder zurückgezogen.

Welche Gründe gaben die Akteure denn für Ihren Wechsel an?

Volker Köhler: Dazu möchte ich an dieser Stelle keinen Kommentar abgeben.

Auf welche Spieler bauen Sie denn nun beim Neustart in der Kreisliga?
Volker Köhler: Unser bisheriger Trainer Marco Dießenbacher bleibt ebenso wie unser Landesliga-Spielführer Tobias Geldner.

Sie haben nun sozusagen zwei Trainer? Wer wird denn in verantwortlicher Position stehen?
Volker Köhler: Das übernehmen beide sozusagen in Personalunion. Marco Dießenbacher ebenso wie Rainer Andert, der bisher unsere 2. Mannschaft in der Kreisliga Kronach trainierte.

Die letzten Tage seit dem "schwarzen Freitag" am 27.6. waren sicher nicht einfach für Sie und den Verein. Können Sie dieses Gefühlswirrwarr kurz in Worte fassen?

Volker Köhler: Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu erst ein wenig Abstand gewinnen will und die Geschehnisse noch zu frisch sind. Mit Emotionen möchte ich nicht unbedingt an die Öffentlichkeit gehen.


FC Burgkunstadt erster Absteiger

Eine Saison endet stets am 30. Juni eines Kalenderjahres. Der Rückzug des FC Burgkunstadt betrifft also ausschließlich die Spielzeit 2014/15. Ein Nachrücker aus der bereits abgeschlossenen Relegation der Vorsaison ist demnach nicht möglich. Folglich ist der FC Burgkunstadt erster Absteiger  der Bezirksliga/West. Davon gibt es ohnehin wieder mehr als genug. Vier Direktabsteiger und drei Releganten verkündete Spielleiter Gerald Schwan jüngst auf der Tagung. Grund dafür ist die vom Verband erwünschte Reduzierung der Bezirksligen auf zwei 16er-Ligen. "Die Landesliga speckt nach der Saison 2015/16 auf 16 Vereine. Da können wir nicht in der Bezirksliga mit 18 weiterspielen", legt Schwan nachvollziehbare Gründe dar. Entsprechend ist es das Ziel die derzeitigen 36 Bezirksligisten nach dieser Saison auf 32 zu reduzieren, weshalb es wieder eine große Anzahl an Absteigern und Releganten geben wird. Diesen erneut straffen Modus, bei dem wohl die halbe Liga lange im Abstiegskampf stecken wird nahmen die Vereinsvertreter - wenn auch teilweise zähneknirschend - mit Verständnis auf. Wohl auch in dem Wissen, dass sie selbst es waren, die sich in der vergangenen Serie für eine 20er-Bezirksliga ausgesprochen haben und am Ende zahlreiche englische Wochen und eine langwierige Relegation erdulden mussten.

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