Heftiger Protest von der Basis: Mittelfranken lehnt den verpflichtenden Ticker ab - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.07.2014 um 09:00 Uhr
Heftiger Protest von der Basis: Mittelfranken lehnt den verpflichtenden Ticker ab
Eigentlich war es eine ruhige Spielleitertagung der Bezirksligisten in Wendelstein, die Bezirksspielleiter Ludwig Beer durchführte. Doch spätestens mit der Vorstellung des ab der neuen Saison verpflichtenenden BFV-Live-Tickers gab es laute Proteste gegen den Kurs des BFV, die bei der Vorstellung der neuen Spielordnung in heftigen Diskussionen gipfelten.
Von Sebastian Baumann
Streitpunkt Liveticker

So Recht hatte den ersten Brennpunkt der Tagung keiner auf dem Zettel. Denn eigentlich sollte Stefan Bechtloff nur noch einmal die neue Live-Ticker-App des BFV vorstellen. Doch der Referent war verhindert und so musste Ludwig Beer selber in den sauren Apfel beißen und die - bei den Vereinen ungeliebte - Botschaft überbringen, dass der BFV-Live-Ticker nun bis zur siebten Liga, also bis zur Bezirksliga, verpflichtend durchgeführt werden muss. Heftiges Kopfschütteln gab es dann bei den Funktionären als bekannt wurde, dass es nach ein- oder zweimaligem Nicht-Tickern ein vom Verband abgestellter “Tickerer” beim Verein vorbeigeschickt wird, der dann das Tickern übernimmt. Für 30 Euro, die natürlich der Verein zahlen muss. Es folgten die ersten heftigen Diskussionen, da in der Winterarbeitstagung von einer freiwilligen Möglichkeit des Tickerns gesprochen worden war. “So viel zum Thema ‘Pro Amateurfußball’ von Dr. Rainer Koch”, warf einer der Funktionäre ein. Obgleich Ludwig Beer nicht so recht wollte, einigten sich die Vereine darauf abzustimmen und lehnten die Verbandsvorgabe einstimmig ab. Ob es was hilft, bleibt offen. Denn bis auf ein “Ich werde es nach München weiter geben!” konnte Ludwig Beer, der in der Sitzung oft sehr dünnhäutig auf Kritik reagierte und sich am Ende dafür auch entschuldigte,  nicht viel zu der Ablehnung sagen und beendete das Thema dann auch ziemlich schnell.

Gerhard Pech kritisierte Perry Gumann.
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Streitpunkt Spielordnung

Danach stellte Ludwig Beer die neue Spielordnung vor. Die Neuerungen sollen vor allem die kleinen Vereine schützen, denn ab sofort sind die Wartezeiten für alle Mannschaften von der Bayernliga bis zur C-Klasse gleich. Nach zwei Meisterschaftsspielen, längstens aber nach zehn Tagen darf der Spieler wieder in der Reserve spielen. Am Saisonende wurde die Festspielregelung geändert. Spieler, die weniger als fünf Spiele in der Rückrunde gemacht haben für eine erste Mannschaft, dürfen in der Reserve aushelfen. Allerdings gilt diese Regelung nicht für Regionalligamannschaften, wie beispielsweise den SV Seligenporten. “Die Regionalliga orientiert sich an den FIFA-Regelung und ist davon ausgeschlossen.” Perry Gumann von der SpVgg Hüttenbach warf dann ein, dass diese Regelung die Bezirksligavereine benachteilige, weil durch das unterschiedliche Saisonende im Bezirks und im Kreis (die Kreise spielen bis zum 15. Juni, der Bezirk bis zum 23. Mai) viele Spieler gar nicht mehr eingesetzt werden können in den Mannschaften, die im Kreis spielen. "Wenn sich bei uns viele Spieler verletzen, dann kann ich unsere dritte Mannschaft am Saisonende wenn es schlecht läuft abmelden, weil kein Spieler spielen darf." Auch der Kreisspielleiter von Erlangen-Pegnitzgrund, Max Habermann, warf ein, dass “diese Regelung die kleinen Vereine schützen soll, für Bezirk- und Landesligisten wird die Regelung zum Nachteil.” Und auch, "dass es immer noch keine ordentliche Lösungen für Vereine mit drei Mannschaften im Spielbetrieb gibt."

Klaus Meßenzehl forderte die Deligierten des Verbandstags auf für die Vereine aus Mittelfranken einzutreten.
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Verbandstags-Deligierte sollen Änderungen fordern

Als dann Ludwig Beer sagte, dass die Spielordnung am nächsten Verbandstag beschlossen und abgenickt werden soll, formierte sich deutlicher Wiederstand. Spätestens mit der Aussage von des Bezirksspielleiters, “wenn man nicht mit schwimmt, muss man aufhören” oder dass die Vereine am nächsten Kreistag ja einen Antrag stellen können, kochte das Plenum dann über. Klaus Meßenzehl von der SG 83 Nürnberg-Fürth verlangte, dass die Deligierten des Verbandstages - darunter auch einer der SG 83 und von den Bayern Kickers aus Nürnberg - zu dem Thema deutlich Stellung beziehen sollen und für die Vereine in Mittelfranken sprechen sollen. Die beiden Vereine signalisierten dies auch zu tun. Ludwig Beer versuchte es dann am Ende mit versöhnlichen Worten. “Der Verbandstag ist dazu da, um Kritik zu üben.” Allerdings gab es danach noch einmal laute Diskussionen über die Eintrittspreise bei den Damen. Wie schon im Vorjahr konnten sich die Vereine nicht auf eine einheitliche Linie einigen, so dass erneut die Damen bei einigen Sportplätzen zahlen müssen und bei anderen nicht.

Manfred Zimmermann kritisierte die SpVgg Heßdorf.
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Öffentliche Kritik an Perry Gumann

Vor den strittigen Themen ging es eigentlich relativ ruhig zu im Plenum. Erst gab es den üblichen Rückblick von Ludwig Beer zur Saison, der sich bei seinen Vereinen dafür bedankte, dass die Mammutsaison hervorragend bewältigt wurde. Michael Tittmann, der Organisator der mittelfränkischen Futsalliga, warb für eben diese. Und auch Bezirksschiedsrichterobmann Gerhard Pech ging auf Probleme mit den Schiedsrichtern ein. Der Obmann ging auch auf die fehlenden Schiedsrichter ein und appellierte an Aufsteiger Holzheim, der als einziger Verein im Bezirk keinen Schiedsrichter stellt. Wie so oft wurden die Verfehlungen einzelner Personen oder Vereine deutlich angesprochen. Hüttenbachs Vorstand Perry Gumann bekam beispielsweise seinen Rüffel von Gerhard Pech, weil er eine Schiedsrichterin lautstark am Sportplatz kritisiert hatte. Vielleicht wäre in solchen Fällen ab und an ein persönliches Wort hilfreicher, als eine öffentliche Kritik.

Der SpVgg Heßdorf droht Platzsperre

Der Spielvereinigung Heßdorf droht laut Manfred Zimmermann vom Sportgericht Mittelfranken in der kommenden Saison eine Platzsperre, sollten sich Vorfälle wie in der letzten Saison - zweimal wurde ein Schiedsrichter angegangen, einmal von einem Zuschauer, das andere Mal von einem Spieler - wiederholen. Zusätzlich hatte die SpVgg 1000 Euro Strafe zahlen müssen aufgrund der beiden Vergehen. Ludwig Beer bot seine Hilfe an und wollte mit den "Problem-Zuschauern" ein klärendes Gespräch führen und warb für Warnwesten für die Ordner, die so auf dem "viel zu langen Weg vom Sportheim bis zum Sportplatz" besser auf den Schiedsrichter Sorge tragen können.
Danach verkündete der Vorsitzende des Sportgerichts, dass er in naher Zukunft nicht mehr für das Sportgericht tätig sein will. Erich Schroll wird als Beisitzer aus dem Gremium ausscheiden und dessen Nachfolger Thomas Zöllner soll dann Manfred Zimmermann als Vorsitzender beerben. "30 Jahre im Sportgericht sind genug.", sagte der langjährige Funktionär Manfred Zimmermann.

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Änderung der Spielordnung

Spielverlegungen/Neuansetzungen
- Antrag auf Spielverlegung spätestens am dritten Tag

Beantragung Spielerpass
- Mitgliedschaft ist Voraussetzung

Nichtvorlage Spielerpass
- Mehrere neue Möglichkeiten, wenn der Spielerpass nicht vorliegt. u.a. Bestätigung durch Mannschaftsverantwortlichen (in Kombination mit Personalausweis)

Zweitspielrecht
- neu bis maximal Kreisliga
- Teilnahme an Relegationsspielen möglich

Ligaverzicht
- vor dem letzten Meisterschaftsspiel
- Wird am Saisonende auf den letzten Tabellenplatz gesetzt
- Mannschaft kann nicht in die nächstuntere Spielklasse eingegliedert werden

Definition: Verbandsspiele - Freundschaftsspiele
- Neue Definition (nicht mehr Privatspiele: neu Freundschaftsspiele)
- Verdeutlichung was Verbandsspilerecht und Privatspielrecht bedeutet

Einsatz in verschiedenen Mannschaften
- von der C-Klasse bis zur Bayernliga gleich
- Wartezeit nach Einsatz in der höherklassigeren Mannschaft
-- Nach zwei Meisterschaftsspielen
-- längstens 10 Tage
- Am Saisonende: Festspielregelung (weniger als fünf Spiele in der Rückrunde)

Verzicht auf Teilnahme an Entscheidungs- und Relegationsspielen
- Bekanntgabe vor dem letzten Saisonspiel

Durchführung der Pokalspiele
- wer sich qualifiziert, ist verpflichtet teilzunehmen

Auf-/Abstiegregelung

- Der Meister steigt direkt in die Landesliga auf.
- Der Tabellenzweite geht in die Relegation zur Landesliga.
- Aus den beiden Bezirksligen steigen die letzten vier Vereine ab.
- Die Tabellenzweiten der Kreisligen spielen um die freien Plätze, bis die Sollzahl von 32 Vereinen erreicht ist, aber mindestens einen Platz.
- Die Entscheidungsspiele werden in einem Spiel auf neutralem Platz ausgetragen.

Relegationsbesprechung und Auslosung:
Montag, 15. Juni 2015 um 19:00 Uhr in der BFV Geschäftstselle in Nürnberg

Spieltermine
- 17./18.06.15
- 20./21.06.15
- 24./25.06.15
- 27.28.06.15

Schiedsrichterkosten 2013/2014

Bezirksliga 1: 99,99 Euro pro Spiel
Bezirksliga 2: 112,29 Euro pro Spiel

Rahmentermine

Saisonbeginn: 19./20.07.2014

Eröffnungsspiel: SpVgg Erlangen - ATSV Erlangen
Termin: 17.07.2014

Doppelspieltage:
- 03.10. und 05.10.2014
- Ostersamstag/Ostermontag (Nachholspiele)

Letzter Spieltag vor Wintepause: 29./30.11.2014

Wiederbeginn nach Winterpause: 08./09.03.2015

Vorletzter Spieltag: 16.05.2015

Saisonende: 23.05.2015

Eintrittspreise 2014/2015

Erwachsene: 5.00 Euro
Rentner, Mitglieder: 3.00 Euro
Jugendliche ab 16 Jahren: 3.00 Euro
Frauen: 3.00 Euro

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