Fußballlehrerin Sabine Loderer: Highlight bei der jüngsten GFT-Fortbildung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.06.2014 um 00:15 Uhr
Fußballlehrerin Sabine Loderer: Highlight bei der jüngsten GFT-Fortbildung
Sabine Loderer war  der Einladung der Gemeinschaft Oberfränkischer Trainer nach Weismain gefolgt und hielt im Waldstadion eine Fortbildung. Die frischgebackene Fußballlehrerin sorgte mit ihrer erfrischenden Art auf und neben dem Platz ganz sicher für ein weiteres Highlight in der langen Reihe der GFT-Fortbildungen.
Von Markus Schütz
Gut gefüllt war die Tribüne des Weismainer Stadions mit erwartungsfrohen Trainern aus ganz Oberfranken, die sich die Trainingseinheit sowie die Nachbereitung mit BFV-Trainerin Sabine Loderer nicht entgehen lassen wollten. Und schnell wurde klar, dass die über 150 lizenzierten Übungsleiter ihr Kommen nicht bereuen sollten. Loderer harmonierte auf dem Platz hervorragend mit der motivierten, aufmerksamen und vor allem auf gutem technischen Niveau stehenden Vorführtruppe, der Landesliga-Mannschaft der DJK Don Bosco Bamberg. Die Spieler von Gerd Schimmer machten sehr gut mit, ernteten verdienter Maßen Lob von der Trainerin und trugen damit ihren Teil zum Gelingen der Fortbildungsveranstaltung bei.

Sabine Loderer harmonierte hervorragend mit der Vorführtruppe der Fortbildung, der Landesliga-Mannschaft der DJK Don Bosco Bamberg. 
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Sabine Loderer befasste sich inhaltlich sowohl im Training, als auch in der Nachbetrachtung mit "Übungs- und Spielformen mit taktischem Hintergrund zum elementaren Angriffsverhalten". Dementsprechend ließ sie bereits zum Warmmachen Passformen absolvieren, deren Komplexität sich immer mehr steigerte und schließlich in einer abschließenden Spielform mündete. Sabine Loderer musste zwar nicht allzu viel korrigieren, wenn sie es jedoch tat, bewies sie: es kommt nicht nur darauf an, was der Trainer sagt, sondern vor allem auch darauf, wie er es transportiert. Die 33-Jährige trat mit einer sympathischen Mischung aus konzentrierter Lockerheit und Selbstbewußstein auf, coachte klar, verständlich und konkret - und hatte als perfekt austrainierte, ehemalige Bundesliga-Spielerin auch keine Probleme damit, hier und da die korrekte Ausführung selbst zu demonstrieren. Bereits am Platz merkte man den zahlreichen Trainerkollegen an, dass die Trainingseinheit für sie nicht nur lehrreich war, sondern dass sie Spaß hatten, der diplomierten Sportwissenschaftlerin in Diensten des Bayerischen Fußballverbandes bei der Arbeit auf dem Platz zuzusehen. 

GFT-Vorsitzender Heinz Eger bedankte sich zum Schluss für "diese hervorragende Fortbildung" bei der Referentin Sabine Loderer. 
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"Fußball entscheidet sich im Detail"

Im Sportheim  des SCW Obermain legte Sabine Loderer noch einmal die Basiselemente des Offensivspiels dar, bevor sie zum komplexeren Inhalt kam und erklärte, bei welcher Übung des vorangegangenen Trainings auf was genau zu achten sei, wo die Schwerpunkte liegen und wo der Trainer einzugreifen und zu korrigieren habe. Schließlich werde "der Fußball im Detail entschieden!", stellte die ehemalige U18-Europameisterin fest. Wie auf dem Platz, mündete ihr Vortrag auch im theoretischen Teil in der Erklärung der abschließenden Übung 4 gg 4 + 4 auf zwei Tore. Druck und Präzision beim 'tiefen Pass', offene Stellung beim Ballfordern nach eigenem Zuspiel, raus aus dem Deckungsschatten und Tempowechsel beim Anbieten waren dabei wichtige Stichworte ihrer Ausführungen. Im Offensivspiel gelte es für die Akteure, den "ersten Blick" zu schulen, das heißt: "Ist sofort der kürzeste Weg zum Tor möglich?" Dann gilt es, Tiefe herzustellen. Wenn nicht, ist es erforderlich, den Ball mit einfachen Pässen zirkulieren und dadurch den Gegner laufen zu lassen - mit dem Ziel, die Möglichkeit eines tiefen Passes zu schaffen. Das Ganze untermalte sie mit einigen Videoeinspielern von Spielsequenzen aus dem Profibereich. Wer genau aufpasste, und das taten die Trainerkollegen, konnte so einiges von dem, was Sabine Loderer hierzu erläuterte, mit nach Hause zu seinen Mannschaften nehmen: "Im Ballbesitzspiel nicht immer nur die Verschiebebewegung des Gegners mitmachen, sondern ruhig mal gegen die Bewegung des Gegners gehen!", "Tempowechsel in der Freilaufbewegung einfordern, Gas geben, wenn es darauf ankommt!" Zu erkennen, wann ich zu gehen, wann ich zu kommen oder wann ich Tiefe herstellen muss, ist sicher auch eine Frage des Trainierens und Übens, nicht zuletzt aber auch der Intuition: "Thomas Müller beispielsweise", zeigte Loderer anhand eines Einspielers mit dem Bayern-Profi als Hauptdarsteller auf, "hat die Gabe, intuitiv die Räume zu erkennen, die dem Gegner weh tun!" 
Sabine Loderer hatte an diesem Abend jedenfalls die Gabe, Aspekte des Fußballsports auf interessante und kompetente Art zu vermitteln. 
GFT-Vorsitzender Heinz Eger bedankte sich für "diese Fortbildung auf ganz hervorragendem Niveau!" und schloss mit einem nicht ganz ernst gemeinten Wunsch für Sabine Loderer: "Wenn du das nächste Mal im August zu uns kommst, dann hoffe ich, dass du bis dahin Silvia Neid als Bundestrainerin abgelöst hast..." Auch, wenn Sabine Loderer am 04. August wahrscheinlich nicht als neue Damen-Bundestrainerin nach Weismain kommen wird: der Termin der nächsten Fortbildung kann allen lizenzierten Vereinstrainern nur wärmstens empfohlen werden.

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Sportstätte SCW Obermain

Waldstadion
Baiersdorfer Straße 12
96260 Weismain

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