Uwe Kunstmann Ehrenvorsitzender: Harmonischer Bezirkstag ohne große Überraschungen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.05.2014 um 15:04 Uhr
Uwe Kunstmann Ehrenvorsitzender: Harmonischer Bezirkstag ohne große Überraschungen
Beim Bezirkstag Mittelfranken des Bayerischen Fußballverbands gab es keine großen Überraschungen. Fast einstimmig wurden die Vorschläge bei den Wahlen akzeptiert und auch die Grundsatzrede von BFV-Präsident Dr. Rainer Koch brachte nicht viel Neues. Weiterhin ist der Bezirk Mittelfranken aber gegen flexibel Mannschaftsgrößen, wohingegen für die Einführung der Fair-Play-Liga gestimmt wurde.
Von Sebastian Baumann / BFV
Harmonisch ging es zu beim Mittelfränkischen Bezirkstag in der Markgrafenhalle in Schwabach. Denn weder die Rede von Dr. Rainer Koch noch die Ausführungen vom wieder bestätigten Peter Bursy als Bezirksvorsitzenden brachten viele Neuerungen.

Peter Bursy im Amt bestätigt


Peter Bursy bleibt Bezirks-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Mittelfranken. Auf dem Bezirkstag in Schwabach bestätigten die 189 Delegierten den 52-jährigen Nürnberger einstimmig im Amt. „Vielen Dank für das überragende Ergebnis. Ich freue mich auf spannende neue Aufgaben in den nächsten vier Jahren“, sagte Bursy, der den Bezirksvorsitz nach dem Rücktritt von Uwe Kunstmann seit Oktober 2013 bereits kommissarisch ausgeübt hatte. Kunstmann wurde in Schwabach für seine herausragenden Verdienste zum Ehren-Vorsitzenden des Bezirks ernannt. „Ich war über 34 Jahre lang Funktionär aus Leidenschaft. Das ist mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens. Ich habe in dieser Zeit viele nette Menschen kennengelernt, die sich wie ich dem Fußball verschrieben haben. Bei all diesen Menschen möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, verabschiedete sich der Treuchtlinger.

Bezirks-Spielleiter Ludwig Beer (zwei Enthaltungen), der neue Bezirks-Jugendleiter Thomas Zankl (für Peter Bursy, einstimmig), Bezirks-Schiedsrichterobmann Gerhard Pech (eine Gegenstimme), der Vorsitzende des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses, Bernd Schreiber (einstimmig), und das neue U30-Mitglied Michael Meier (für Sven Laumer, einstimmig) erhielten ebenfalls das Vertrauen der Vereine. Den Bezirksausschuss sollen neben den Kreisvorsitzenden Heinz Frühbeißer als Bezirks-Seniorenspielleiter, Manfred Zimmermann als Bezirks-Sportgerichtsvorsitzender und Stefan Merkel als neuer Bezirks-Ehrenamtsreferent (für Dieter Habermann) komplettieren. Sie müssen nach dem Verbandstag noch vom BFV-Präsidium berufen werden.

Uwe Kunstmann wurde von Peter Bursy zum Ehrenvorsitzendes des Bezirks Mittelfraken ernannt.
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Deutliche Mehrheit für bayernweite Einführung der „Fair Play-Liga“

Bei der Umfrage zu möglichen Veränderungen im Spielbetrieb sprachen sich 60,6 Prozent für eine bayernweite Einführung der „Fair Play-Liga“ im U9-Bereich aus (neutral: 4,9 Prozent; dagegen: 34,5 Prozent). Die Idee der „Flexiblen Mannschaftsgrößen in den unteren beiden Amateurspielklassen“ lehnten 68,5 Prozent der Delegierten ab (neutral: 2,4 Prozent; dafür: 29,1 Prozent). Aufgrund der klaren bayernweiten Zustimmung zum freiwilligen Spielklassenwechsel (alle 24 Kreise dafür) und dem erweiterten Zusatzspielrecht (21 von 24 Kreisen dafür) präsentierte der Verband auf dem Bezirkstag in Schwabach zu diesen beiden Punkten bereits konkrete Umsetzungsvorschläge.

Im Senioren- und Freizeitfußball (Männer) sollen Vereine das Zusatzspielrecht für alle Verbands- und Freundschaftsspiele beantragen können. Im Herrenbereich soll das Zusatzspielrecht neben dem bereits bestehenden Zweitspielrecht für Berufspendler weiterhin nur für den Hallenfußball gelten. Bei den Frauen ist das Zusatzspielrecht für den Hallenfußball sowie alle Verbands- und Freundschaftsspiele im Bereich der Ü-Wettbewerbe angedacht. Vereine, die sich aus sportlichen, wirtschaftlichen oder strukturellen Gründen nicht mehr in der Lage sehen, in ihrer aktuellen Spielklasse zu bestehen, sollen bis spätestens vor dem vorletzten Meisterschaftsspiel die Einteilung in eine um mindestens zwei Spielklassen niedrigere Liga beantragen können.

Vor dem Bezirkstag hatten sich alle drei mittelfränkischen Kreistage für die Möglichkeit eines freiwilligen Spielklassenwechsels ausgesprochen. Beim erweiterten Zusatzspielrecht und der „Fair Play-Liga“ im U9-Bereich variierten die Ergebnisse auf Kreisebene. Die „Fair Play-Liga“ befürworteten zwei der drei Kreise, das erweiterte Zusatzspielrecht ein Kreis. Den Vorschlag „Flexiblen Mannschaftsgrößen“ lehnten alle drei Kreise ab. Nach allen 24 Kreis- und sieben Bezirkstagen analysiert der BFV-Vorstand die Ergebnisse der Meinungsbilder und formuliert, basierend auf dem Votum der Vereine, die entsprechenden Beschlussanträge für den Verbandstag am 18./19. Juli in Bad Gögging.

Mit seiner Grundsatzrede war natürlich auch BFV-Präsident Dr. Rainer Koch vertreten.
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Koch: „Wir müssen um jeden Jungen und jedes Mädchen kämpfen“

Dr. Rainer Koch rückte in seiner Rede das Thema „Mitgliedererhalt in den Vereinen“ in den Fokus. „Wir müssen im Wettbewerb mit anderen Sportarten und kommerziellen Anbietern um jeden Jungen und jedes Mädchen kämpfen. Aktuell liegt bei vielen Vereinen oft noch ein starkes Gewicht auf der ersten Herrenmannschaft. Die Frage ist, ob die vorhandenen Gelder nicht zukünftig mehr in die Jugendarbeit fließen müssen“, betonte der BFV-Präsident. Weiterer Schwerpunkt war die Verbindung von Verein und Schule. „Jahrzehntelang haben wir auf das Engagement des Fußballs in Schulen in großem Maße verzichtet. Dabei wird im frühsten Jugendalter, in der Schule die Entscheidung für oder gegen Fußball getroffen. Wir müssen also noch stärker in die Grundschulen reinkommen. Bei den Sportarbeitsgemeinschaften gibt es trotz steigender Zahlen noch großes Potential“, erklärte Koch.

BFV-Sozialstiftung übergibt Scheck an Rainer Wölzlein

Im Rahmen des Bezirkstags übergaben BFV-Präsident Dr. Rainer Koch (zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates) und der Bezirksvorsitzende Peter Bursy einen Scheck der BFV-Sozialstiftung in Höhe von 2000 Euro an Rainer Wölzlein. Der ehemalige Spieler des FV Fortuna Neuses musste sich 2011 wegen einer schweren Erbkrankheit einer Multiorgantransplantation unterziehen und ist seitdem erwerbsunfähig. Trotz seiner gesundheitlichen Verfassung unterstützt Wölzlein seinen Verein ehrenamtlich in der Administration. Der 35-Jährige hilft bei der Organisation des Spielbetriebs mit, ist Beisitzer im Vorstandsausschuss und betreut das Stadionheft des Klubs.

Talkrunde zum Schulfußball und den BFV-Angeboten für Vereine

Zu Beginn des Bezirkstags standen die Themen „Unterstützung der Vereine durch den BFV“, „Schule und Sport“ und „Veränderungen der Vereinsstrukturen“ im Fokus einer Talkrunde. „In den vergangenen vier Jahren hat sich beim BFV viel bewegt. Von den sieben Fachverbänden ist der BFV der einzige, der sich in dieser Intensität für die Vereine engagiert. Der BFV kann natürlich nicht alle unsere Probleme lösen, aber wir bekommen die Unterstützung, die wir brauchen“, erklärte Inge Pirner, Vorsitzende des TSV Röthenbach/Pegnitz.

Entlastet uns von noch mehr Bürokratie!

Allerdings fand die Funktionärein auch mahnende Worte: "Entlastet uns von noch mehr Bürokratie und versucht auch die Älteren mit zu nehmen, wie zum Beispiel beim ESB, den nun auch 70-Jährige ausfüllen sollen. Wir brauchen Lösungen für alle."

Karl Freller, CSU-Landtagsabgeordneter und  Schwabacher Stadtrat, sprach sich wie Dr. Rainer Koch für mehr Fußballangebote im Schulsport aus: „Die Schule kann den Kindern Appetit auf Vereinssport machen. Das funktioniert dort gut, wo es eine gute Kommunikation zwischen Lehrern, Vereinsvorsitzendem und Abteilungsleiter gibt. Insbesondere wenn der Trend zur Ganztagsschule weiter zunimmt, müssen wir dafür sorgen, dass auch die Vereine eingebunden werden.“

Jörg Ammon (BLSV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzender des BLSV in Mittelfranken) warb dafür, die gesellschaftlichen Veränderungen auch als Chance zu sehen. „Neben der Zusammenarbeit der Vereine mit den Schulen werden sich die Vereine zunehmend auch die Frage stellen müssen, wie sie in Zukunft auch schon in die Kindertagesstätten und Kindergärten reinkommen. In Zukunft wird dann nachmittags weniger auf dem Sportplatz, sondern vielmehr in den Betreuungseinrichtungen Fußball gespielt werden. Das fordert dann auch entsprechende Veränderungen in der Vereinsstruktur.“

Die Geschäftsstelle des Bezirks Mittelfranken: Die neue Geschäftsstellenleiterin des Bezirks Mittelfranken: Sonja Kienzler (rechts), Alois Klieber (Sachbearbeiter) und die scheidende Geschäftsstellenleiterin Carmen Dietrich.
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Neue Geschäftsstellenleiterin

In der Geschäftstelle des Bezirks Mittelfranken wird es demnächst eine Veränderung ergeben. Denn Carmen Dietrich, die bisher die Geschäftsstelle geleitet hat geht in den Vorruhestand. Nachfolgerin wird Sonja Kienzeler, die zur Zeit die Geschäftstsstelle in Bamberg leitet und nebenbei noch in der zweiten Bundesliga für den SV Weinberg gegen das runde Leder tritt.

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