Club-Damen vor dem Pokalfinale: Gelingt der Einzug in die 1. DFB-Hauptrunde? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.04.2014 um 20:21 Uhr
Club-Damen vor dem Pokalfinale: Gelingt der Einzug in die 1. DFB-Hauptrunde?
In der Liga haben die Frauen des 1. FC Nürnberg nach dem ersten Punktspielsieg 2014 eben erst die direkten Abstiegsplätze verlassen, schon steht die nächste Herausforderung vor der Tür. Am 1. Mai haben die Club-Damen die historische Chance, sich für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals zu qualifizieren.
Von Bernd Riemke
„Zu gut für den Abstiegskampf“ befand Peter Wießmeier, mit dem der FCN in das Unternehmen Regionalliga startete seine Mannschaft. Nach einem wenig erfolgreichen Saisonstart übernahm Kenan Koc das Traineramt, doch bis zum vergangenen Wochenende sprangen nur zwei Siege und sechs Unentschieden heraus. „Im Endeffekt steht die Mannschaft auf dem Platz. Der Trainer ist immer das schwächste Glied“, beschreibt Spielgestalterin Luisa Richert die Mechanismen, die zum Trainerwechsel führten. Einer, der am letzten Spieltag zu einem deutlich hörbaren Befreiungsschlag führte. Mit einem deutlichen 5:0 über den bisherigen Tabellenfünften SG Eintracht Wetzlar kletterten die Kickerinnen von der Noris auf den neunten Tabellenplatz, den es fortan gegen die lauernde Konkurrenz zu verteidigen gilt. „Der neue Trainer gibt alles für uns – wenn wir alles für ihn geben“, verrät die 20-Jährige das Erfolgsgeheimnis mit dem endlich der Knoten platzte. Zu oft hat der FCN nur mitgespielt, aber in den entscheidenden Momenten das Tor nicht getroffen. „Wir verstehen manchmal selbst nicht, warum wir so weit unten stehen“, bilanziert Richert eine Saison, in der der Club zwar eben oft mithalten konnte, die nötigen Siege jedoch fehlten.

Nach zuletzt vier Zählern aus zwei Partien und dem Einzug ins BFV-Pokalfinale hat Trainer Kenan Koc keinen Grund mehr so finster dreinzublicken.
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Nur noch ein Schritt bis zum DFB-Pokal

Diese scheinen nun genau in der richtigen Phase der Spielzeit zu kommen. Im Endspurt – da, wo es die Big Points zu setzen gilt. Das gelang vor allem im BFV-Pokal mit Bravour. Einen leichten Aufgalopp gab es im Achtelfinale beim FC Karsbach (6:0) und auch der FFC Hof wurde letztlich souverän besiegt (3:0). Im Halbfinale ging es schließlich zum Ligakonkurrenten Wacker München, wo mit dem 2:1-Auswärtserfolg der Weg ins Finale geebnet wurde. Letzte Hürde auf dem Weg in den DFB-Pokal ist nun Landesligist FC Forstern, der auf dem Weg ins Endspiel immerhin Bayernligist Stern München (2:1) ausschaltete. Unter Trainer Georg Müllner rangieren die Oberbayern auf dem zweiten Platz in der Staffel Süd und sind keinesfalls zu unterschätzen. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Gar nicht unbedingt wegen der 1. Hauptrunde, sondern weil es uns einfach gut tut“, blickt Luisa Richert auf die vergangenen Monate zurück, in denen sich oft eine Niederlage an die nächste reihte. Das Hauptaugenmerk liegt zwar weiterhin auf dem Klassenerhalt in der Regionalliga, doch den Sahnebonbon DFB-Pokal würden die Club-Damen nur allzu gerne mitnehmen, auch wenn namhafte Gegner wie FC Bayern München oder FFC Frankfurt noch nicht in den Hinterköpfen der Franken schwirren. „Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Schauen wir erstmal auf das Spiel am Donnerstag.“ Töne, die auch Trainer Kenan Koc gerne hören wird. Denn zunächst wartet die Pflicht. Am 1. Mai um 16Uhr ist Anstoß in Forstern – und der 1. FC Nürnberg klarer Favorit. „Wir wissen, dass sie körperlich stark sind und über schnelle Spielerinnen verfügen“, charakterisiert Richert den kommenden Gegner, dem sie den nötigen Respekt zollt. Das neu gewonnene Selbstvertrauen soll jedoch dafür sorgen, dass der Landesligist nicht zum Stolperstein wird. „Wenn wir so auftreten wie in den letzten Spielen, dann sollten wir klarkommen“, führt Richert die Erfolge der letzten Wochen auch auf eine Systemumstellung zurück. Die Club-Damen versuchen mehr das Heft in die Hand zu nehmen und sich weniger nach dem Gegner zu richten. Eine Taktik, die beim unterklassigen Pokalgegner sicher auch zum Greifen kommen soll. Nachdem in den letzten Jahren stets der jetzige Zweitligist SV Weinberg zum Pokal-Stolperstein für Nürnberg wurde scheint jetzt der Weg frei. 90 Minuten treffen den Club noch von der großen nationalen Bühne. Ein Sieg würde zweifelsohne weitere Reserven für den Ligaendspurt freisetzen.

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