Trotz der sieben Niederlagen zu Saisonbeginn handelte es sich jedoch bei der Ablösung Recks nicht um eine Entlassung, wie Harald Werner, Leiter der Fußballabteilung beim SV Hallstadt, betont: „Jürgen Reck war von Anfang an als Interimslösung gedacht“, erläutert Werner die Hintergründe des Trainerwechsels. „Wir standen vor Saisonbeginn ohne Trainer da und haben daher Jürgen Reck als Betreuer der Reserve gebeten, vorübergehend auch das Training der Ersten Mannschaft zu übernehmen. Jürgen hat zugesagt unter der Bedingung, dass spätestens bis zum Winter ein neuer Coach gefunden sein müsse. Das ist nun geschehen. Jürgen Reck wird uns aber weiterhin als Trainer der Zweiten Mannschaft und als Spieler erhalten bleiben, das Verhältnis zu ihm ist nach wie vor intakt“.
Junge Mannschaft soll Abstieg verhindern
Die Schuld für den schlechten Saisonstart sucht Werner ohnehin nicht bei Jürgen Reck, der nun also ins zweite Glied zurücktreten wird. Vielmehr sei der massive Umbruch im Kader die Ursache für die Startschwierigkeiten. Ein völliger Neuaufbau steht an in Hallstadt, Geduld ist also gefordert von allen Verantwortlichen. Ein dritter Abstieg in Folge soll zwar, so Werner, unbedingt vermieden werden, wenn der Fall dann aber doch einträte, müsse man damit notgedrungen leben. Bei allen Problemen, die den Traditionsverein derzeit umtreiben, sieht Werner aber auch etwas Positives in der momentanen Situation: „Wir haben eine gute Jugend, auf der wir aufbauen und so den erneuten Abstieg noch abfangen können. Erfreulich ist auch, dass in unserem Kader mit ein, zwei Ausnahmen tatsächlich nur Hallstadter und kaum Auswärtige stehen – das gab es, so lange ich mich erinnern kann, noch nie in Hallstadt“.
Werner: „Schmitt ist kein Messias“
Der neue Trainer passt da bestens ins Bild. Ralf Schmitt ist selbst ein Hallstadter Eigengewächs, hat von der Jugend bis zur damaligen Landesligatruppe alle Mannschaften durchlaufen und schnürte später dann für den VfL Frohnlach in der Bayernliga die Fußballschuhe. Für den SVH in der derzeitigen Misere ist Schmitt also die Idealbesetzung. Freilich, so räumt Harald Werner ein: „Ein Messias ist er nicht, auch er kann natürlich nicht zaubern. Aber er sieht eine Perspektive für die Mannschaft und glaubt an den Klassenerhalt“. Das bestätigt der neue Mann an der Linie mit Nachdruck. „Das Potenzial in der Mannschaft ist da, aber natürlich wird es sehr schwer werden, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir haben viele junge Spieler in unserem Kader, die noch geführt werden müssen. Aber wenn wir es schaffen, eine Ordnung in unser Spiel zu bringen, ist der Klassenerhalt durchaus machbar“, so Ralf Schmitt.
Chancen auf Klassenerhalt sind gegeben
Viel Idealismus treibt das Hallstadter Urgestein an. Gefragt nach den Gründen für sein Engagement gibt er lapidar zur Antwort: „Ich habe den Posten des Trainers übernommen, weil ich Hallstadter bin und dem Verein helfen wollte. Ich hätte es aber nicht gemacht, wenn ich keine Chancen auf den Ligaverbleib gesehen hätte. Diese Chance ist aber auf alle Fälle gegeben“. Der SV Hallstadt sendet also noch deutliche Lebenszeichen aus, und sicher wäre es nach gerade einmal sieben Spieltagen verfrüht, die Mannschaft schon abzuschreiben. Denn – die viel benutzte Floskel trifft noch immer zu – abgerechnet wird bekanntlich am Schluss.
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