Mit Opel nochmal Vollgas geben: CO-Scheuerfeld will Rückstand schnell verkürzen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.01.2008 um 06:13 Uhr
Mit Opel nochmal Vollgas geben: CO-Scheuerfeld will Rückstand schnell verkürzen
Nur zweimal stand der TSV Coburg-Scheuerfeld im bisherigen Verlauf der Bezirksliga-Saison nicht auf einem Abstiegsplatz. Und auch zum Jahreswechsel steht der Absteiger mit fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer auf dem vorletzten Rang. "Kopf in den Sand" stecken gibt es für die Mannschaft von Berndt Kolb jedoch nicht, wie der Trainer im Gespräch mit anpfiff eindrucksvoll untermauerte.
Von Bernd Riemke
Hat sich und seine Elf noch lange nicht aufgegeben: Berndt Kolb.
anpfiff
Es war beileibe kein leichtes Erbe, das Berndt Kolb im Sommer 2005 angetreten ist. Die Glanzzeiten des TSV Coburg-Scheuerfeld waren eben erst vorüber und noch bestens im Gedächtnis verankert. Auf dem Weg nach oben hielten sich die Rot-Grauen nur drei Jahre in der Bezirksoberliga, ehe sie die Landesliga erstürmten. Ein Jahr sollte das Gastspiel dauern, Ende der Spielzeit 2004/05 ging es wieder in die Relegation. Diesmal jedoch gegen den Abstieg in die Bezirksliga. Der konnte seinerzeit zwar noch einmal abgewendet werden, wurde im Sommer 2007 aber bittere Realität. Leistungsträger wie Carl, Tezel, Szadzik und Wittmann kehrten dem Verein den Rücken und stellten Trainer Kolb damit vor ein schwieriges Unterfangen, den Klassenerhalt zu sichern.

Die junge Truppe kam schwer in Tritt

"Wir waren uns im Klaren, dass es nicht einfach wird. Es gibt im nahen Umfeld genug warnende Beispiele von Nachbarvereinen, die nach einem Abstieg durchgereicht wurden", standen die Zeichen für den Coach von Anbeginn auf Abstiegskampf. Inzwischen hat sich seine Truppe, in der viele neue Gesichter zu einer Enheit geformt werden mussten, im Ligaalltag besser zurechtgefunden. An den ersten fünf Spieltagen gab es für Scheuerfeld gar keinen Grund zum Jubeln und der erste Dreier wurde erst Mitte September beim 2:1-Heimerfolg gegen den FSV Unterleiterbach eingefahren. "Wenn man die Vorrunde halbiert, sieht man, dass wir zum Schluss immer besser in Tritt gekommen sind. Wir standen in der Abwehr viel besser und haben auch deutlich weniger Gegentreffer kassiert", schöpft Kolb aus den Leistungen seiner Elf zum Jahresende die nötige Hoffnung im Kampf um den Ligaverbleib. Um nichts anderes geht es für den TSV. "Wenn wir es in den ersten Spielen schaffen, den Rückstand von fünf Punkten zu verkürzen, ist noch alles drin", strahlt der Übungsleiter Zuversicht aus.
 
Bringt Opel Scheuerfeld auf Touren?

Zuversicht, die auch mit dem Namen Heiko Opel verknüpft ist. Der offensive Mittelfeldspieler vom letztjährigen Absteiger DJK/FC Seßlach konnte in der Winterpause als Neuzugang verpflichtet werden und soll das doch häufiger kränkelnde Angriffsspiel des Vorletzten beleben. Fünfmal ohne eigenen Treffern, sieben Mal gerade ein Törchen - geballte Offensivpower sieht anders aus. Dabei lastet die Verantwortung im Wesentlichen auf den Schultern der vor Saisonbeginn von höherklassigen Vereinen verpflichteten Carsten Fleischmann, Steffen Ohnsorge und Michael Müller. Vor allem Letzterer weilte beruflich jedoch längere Zeit in Australien und wurde schmerzlich vermisst. "Mit seiner Erfahrung ist er ein wichtiger Spieler für uns, der auch mal ein Tor schießt, wenn wir eigentlich gar nicht so gut spielen. So einen brauchen wir, einen der die jungen Spieler anheizt", erhofft sich Kolb von der Rückkehr des Routiniers eine Initialzündung im Abstiegskampf. Dann muss es aber auch vor allem in der Fremde deutlich besser laufen. Dort, wo der TSV bislang nur ein mageres Pünktchen in Stübig ergattern konnte und dort, wo man bei insgesamt 14 noch ausstehenden Spielen insgesamt achtmal antreten muss.

Auf lange Sicht positive Akzente setzen

Bei aller Euphorie und Zuversicht laufen die Planungen in Scheuerfeld dennoch zweigleisig. "Wir haben ganz bewusst vor der Saison viele junge Spieler geholt, die Perspektive haben, um aus ihnen - wenn sie zusammenbleiben - längerfristig eine erfahrene Mannschaft zu formen", hofft Kolb, dass die Truppe auch im Abstiegsfall nicht auseinanderbricht. Seit acht Jahren nimmt beim TSV erstmalig wieder eine eigene A-Jugend am Spielbetrieb teil. Im Sommer 2008 wird - unabhängig vom Abschneiden der Ersten in dieser Saison - nach drei Jahren wieder eine zweite Mannschaft an den Start gehen. Den Spielern im Verein werden also durchaus lukrative Aussichten geboten. Es bleibt zu hoffen, dass die Aufbruchstimmung im Frühjahr 2008 nicht gleich den nächsten Dämpfer erhält. Für Berndt Kolb wäre es im dritten Jahr der zweite Abstieg mit dem TSV. Doch er verspricht auch: "Ich war einer derjenigen, die den langfristigen Plan mit aufgestellt haben und würde meine Arbeit in Scheuerfeld auch nach einem möglichen Abstieg sehr gerne weiterführen!" Bis dahin sind jedoch noch mehr als 40 Punkte zu vergeben und ein (Heiko) Opel ist gekommen, um sich auf die Überholspur zu begeben! Nächste Ausfahrt: Klassenerhalt!

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