Quartett für das Kleeblatt: Greuther mit vier Neuen im Aufstiegskampf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.02.2014 um 19:05 Uhr
Quartett für das Kleeblatt: Greuther mit vier Neuen im Aufstiegskampf
Als Aufsteiger spielen die Damen der SpVgg Greuther Fürth eine tolle Saison in der Bayernliga. Sie überwintern auf dem dritten Tabellenrang  mit Kontakt zur absoluten Spitze. Nun schließen sich pünktlich zum Ligaendspurt auch noch vier neue Spielerinnen von einem direkten Mitkonkurrenten dem Kleeblatt an. anpfiff sprach mit einem der Neuzugänge über die Hintergründe…
Von Bernd Riemke
Zufriedenheit aller Orten möchte man bei den Bayernliga-Damen der SpVgg Greuther Fürth vermuten. Es dauerte zwar bis zum fünften Spieltag bis im Franken-Derby gegen den 1. FFCHof der erste Dreier heraussprang, doch seither ging das Kleeblatt nur noch ein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Dies allerdings ausgerechnet bei Spitzenreiter Frauenbiburg, der genau jene drei Zähler Vorsprung zur Winterpause aufweist. Zwischen den beiden Kontrahenten platziert sich zum Jahreswechsel der FC Ingolstadt, der im vergangenen Jahr als Aufsteiger eine ähnlich starke Saison spielte und diese letztlich als Vizemeister abschließen sollte. Im Februar 2014 werden die Karten im Aufstiegskampf endgültig neu gemischt. Vier Kickerinnen des FC Ingolstadt wechseln gen Fürth und bieten den Mittelfranken dabei plötzlich völlig neue Optionen im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga.


Barbara Eichhorn (24):
Die Stürmerin laboriert seit dem zweiten Punktspiel an einem Kreuzbandriss. Erst Mitte März wird sich entscheiden, ob die abschlussstarke Torjägerin wieder ins Training einsteigen kann. Mit Einsätzen für das Kleeblatt wird frühestens im Saisonendspurt gerechnet.

Julia Seidl (22): In Ingolstadt meist als Sechser aufgeboten, kann sie der Kopf einer Mannschaft werden. Sie überzeugt als Vorbereiterin mit dem guten Auge für den Pass in die Schnittstellen einer Abwehrkette.

Sabrina Wittmann (22):
Als rechter Außenverteidiger hat die technisch beschlagene und zweikampfstarke Defensivakteurin ihre Stärken auch im taktischen Bereich und in der Spieleröffnung. Sowohl in der Vorbereitung über den Flügel als auch im Abschluss weiß sie zu überzeugen.

Barbara Moosmeier(25):
Sie bildete mit Sabrina Wittmann häufig die rechte Seite in Ingolstadt und überzeugt mit ihrem Spielverständnis und ihren technischen Fähigkeiten. Im spielaufbau glänzt sie eher als Vorbereiterin denn als Vollstreckerin.

anpfiff
bat eine der vier Neuen zum Gespräch.

Barbara Moosmeier (li.) streift die vier Kreise auf der Brust ab und sich gemeinsam mit drei ehemaligen Teamkameradinnen ein Kleeblatt über.
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Frau Moosmeier, ein Wechsel von gleich vier Spielerinnen zu einem Mitkonkurrenten ist zweifelsohne alles  andere als alltäglich. Klären Sie uns bitte über die Hintergründe auf.
Barbara Moosmeier: Wir hatten in Ingolstadt nicht nur eine gute Truppe, sondern auch ein offenes und gutes Verhältnis zu den Trainern. Einige Spielerinnen hatten dann die Idee, eine dritte Person in das Trainerteam zu holen, damit Simone Wagner als einzige Spielertrainerin der Bayernliga zusätzlich -  auch und vor allem im Organisatorischen – ein wenig Unterstützung erhält.

Ein Gedanke, der bei den Verantwortlichen auf wenig Gegenliebe stieß?
Barbara Moosmeier: Das war eigentlich als Verbesserungsvorschlag gedacht, wurde vom Trainerteam aber leider komplett falsch interpretiert. Es wurde scheinbar so gesehen, dass das Vertrauensverhältnis zerstört sei woraufhin uns mitgeteilt wurde, dass man mit uns nicht mehr zusammenarbeiten wolle.

Das war sicher ein ebenso plötzliches wie unerwartetes Ende für Sie und Ihre Mitspielerinnen.
Barbara Moosmeier: Beim FC Ingolstadt genießt man die volle Unterstützung von Vereinsseite und in Folge dessen Annehmlichkeiten, die es in anderen Vereinen sicher nicht gibt. Außerdem hatten wir ein tolles Gefüge in der Mannschaft. Mit den Spielerinnen haben wir uns immer gut verstanden und wir hätten auch gerne weiter für den Verein gespielt. Es stimmt mich zum Abschied allerdings ein wenig traurig, dass die ganze Situation der Abteilungsleitung am Ende egal zu sein schien.

Warum haben Sie sich nach dem feststehenden Abschied gerade für die SpVgg Greuther Fürth entschieden?
Barbara Moosmeier: Aufhören kam für uns nicht in Frage. Wir wollten weiter Fußball spielen und dabei möglichst das Niveau halten. Dementsprechend haben wir uns umgeguckt, um zu sehen, was machbar ist. Fürth war von Anfang an in der engeren Auswahl und nachdem uns auch Trainer Toni Winkler im Gespräch absolut überzeugt hat, war die Entscheidung schnell gefallen.

Ging es in diesem Gespräch denn auch darum, dass die Aufstiegschancen nun deutlich ansteigen?
Barbara Moosmeier: Es war eigentlich gar nicht die Rede davon, wo wir jetzt stehen und wo wir hinwollen. Es ging vor allem darum, ob wir in das bestehende Gefüge passen, denn vier neue Spielerinnen können auch Unruhe in ein intaktes System bringen.

Wie definieren Sie denn nun nach der Entscheidung Pro-Fürth Ihre persönlichen Ziele?
Barbara Moosmeier: Wir sind alle mit unserer Entscheidung sehr glücklich, weil wir von der Mannschaft hervorragend aufgenommen worden sind. Nun wollen wir uns  integrieren und uns alle sowohl taktisch wie auch technisch weiterentwickeln. Ich sehe jedenfalls eine große Chance, dass wir uns in einer jungen Mannschaft mit vielen tollen Talenten weiter verbessern können.

Und das Wort Aufstieg nehmen Sie dennoch nicht in den Mund?
Barbara Moosmeier: Als Sportler will man natürlich immer so viel und häufig wie möglich gewinnen. Ich denke, dass es noch eine spannende Rückrunde geben wird, in der neben Frauenbiburg und Ingolstadt auch Stern München noch gute Chancen zurechne. Wo wir am Ende stehen, wird man sehen…

Auf jeden Fall kommt es gleich zum Auftakt ins Jahr 2014 am 30. März zum Duell Greuther Fürth gegen FCI…
Barbara Moosmeier: Das wird auf jeden Fall sehr emotional sein, wobei ich noch einmal betone, dass wir mit den Ingolstädter Spielerinnen überhaupt keine Probleme hatten. Ich freue mich jedenfalls auf die Begegnung und denke, dass am Ende die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheiden wird. Auf jeden Fall  bin ich froh, dass dieses Spiel  gleich zu Beginn stattfindet, dann kann sich danach jeder wieder in Ruhe auf seine Aufgaben konzentrieren.

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Leser-Kommentare

Tabelle Bayernliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
12
48
:
19
25
2
FC Ingolstadt
12
19
:
10
24
3
12
21
:
14
22
4
12
32
:
19
20
5
12
22
:
15
20
6
FC Stern München
12
22
:
18
18
7
12
22
:
17
15
8
11
14
:
14
15
9
VfB Straubing
12
9
:
23
12
10
SpVgg Kaufbeuren
12
8
:
33
11
11
SC Regensburg
12
12
:
33
10
12
FFC Wack. München 2
11
6
:
20
5
Vom Zweiten zum Dritten. Das Ingolstädter Quartett wechselt zu einem direkten Konkurrenten.


Nächste Spiele Greuther Fürth

So. 30.03.2014 15:00 Uhr
H - FC Ingolstadt 04 (2.)
So. 06.04.2014 15:00 Uhr
H - FFC Wacker München 2 (12.)
So. 13.04.2014 15:00 Uhr
A - 1. FFC Hof (7.)
Sa. 19.04.2014 15:00 Uhr
H - SC Regensburg (11.)
So. 27.04.2014 15:00 Uhr
A - SpVgg Kaufbeuren (10.)
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung
Zum Rückrundenauftakt gastieren gleich die einstigen Mitstreiterinnen beim Kleeblatt.

Tabellenverlauf Greuther Fürth

Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Liga zeigt die Formkurve des Aufsteigers steil nach oben.

Spielstenogramm

Tore: 0:1 Maier (8.), 1:1 Pieldner (44.), 1:2 Schroll (47.), 2:2 Korkmaz (81.)
Gelbe Karten: Pieldner (60.) / Schroll (62.)
Zuschauer: 1 | Schiedsrichter: Stephan Benzinger (FC Nassenfels)
Das Hinspiel am 15.9.2013 zwischen den beiden Teams endete schiedlich friedlich Unentschieden.


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