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Artikel veröffentlicht am 13.03.2014 um 15:00 Uhr

ETSV Würzburg: Nachholspiel: Mission Meisterschaft und Problem Pegnitz

Dieter Kölbl hatte seine Freude. Nach der erfolgreichen Hinrunde und der Tabellenführung in der Landesliga Nord mischte seine Mannschaft auch bei den Hallenturnieren vorne mit und trumpfte bei der Bezirksmeisterschaft groß auf. Platz eins zur Winterpause darf für Kölbls Frauen aber nur die Zwischenstation sein. Am Ende der Rückrunde sollen Meisterschaft und Aufstieg stehen. Gäbe es da nicht den einen Konkurrenten.

Von Constanze Böck

Die Zwischenbilanz der Vorrunde fiel positiv aus. Die zweite Mannschaft des ETSV Würzburg steht in der Landesliga Nord an erster Stelle. Die vor Beginn der Saison aus der ersten zur zweiten Mannschaft gewechselten Julia Manger, Martina Honecker und Christiane Bauer verhalfen der Mannschaft zu einer größeren Stabilität, so dass in dieser Saison der im Vorjahr verpasste Aufstieg nachgeholt werden sollte. Bis auf eine Niederlage gegen Absteiger SV Reitsch (1:2) bewies der ETSV in den meisten Spiele seine zu große Klasse für diese Liga. Die Siege fielen bisweilen deutlich aus. Gegen Neudorf (6:1), Frickenhausen (6:0) und Leerstetten (6:1) erzielte die Mannschaft von Trainer Dieter Kölbl sechs Tore.

Zu stark für die Liga

Den Vogel schoss aber das Auswärtsspiel bei Schweinfurt 05 (11:0). Elf Gegentore hinterließen übermächtige Würzburgerinnen dem chancenlosen Schlusslicht. Neben den Erfolgen in der Liga befinden sich die Eisenbahnerinnen auch im bayernweiten Toto-Pokal der Frauen noch im Wettbewerb. Das Spiel gegen den Ligakonkurrenten SV Reitsch findet am 22.03.2014 statt. „Wir sind noch in allen Wettbewerben dabei und hoffen nach dieser Saison endlich etwas Zählbares zu haben,“ hofft Kölbl auf anhaltende Erfolge. Voraussetzungen für eine ebenso gute Rückrunde erwarb die Mannschaft in der Halle und in der Vorbereitung.

Ohne tiefere Vorkenntnisse mit Futsal nahmen die Würzburgerinnen im Winter an zahlreichen Turnieren in Unterfranken teil. „Wir wollten abwarten, ob es überhaupt funktioniert und wie es für uns läuft, da wir beim ETSV keine Halle haben und nicht einmal einen Futsal-Ball hatten“, berichtet Kölbl von den neuen Erfahrungen in der Halle. Doch Erfolge stellten sich schnell ein. Die jungen Spielerinnen erwiesen sich als offen gegenüber den neuen Regeln und den veränderten Eigenschaften des Balls. Einzig die geringere Größe der Tore bereitete anfangs Schwierigkeiten: „Du musst jeden Spielzug zu zweit ausspielen. Alleine auf den Torhüter zulaufen, funktioniert meist nicht mehr. So fallen dann leider auch weniger Tore, doch gerade durch Tore wird das Spiel für Zuschauer attraktiver“, bewertete Kölbl.

Erfolge in der Halle

Dank der körperloseren Spielweise waren nicht nur das Verletzungsrisiko geringer, sondern auch die technisch versierten Spielerinnen im Vorteil, so dass der ETSV die unterfränkische Bezirksmeisterschaft als Erfolg verbuchte. Bei der Bayerischen Meisterschaft vor der eigenen Haustüre in Ochsenfurt musste sich die Mannschaft mit Platz fünf zufriedengeben. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber die vom Abstieg aus der 2. Bundesliga Süd bedrohte erste Mannschaft, die schon Ende Februar in die Rückrunde startete, mit ihrer Vorbereitung begonnen, so dass in diesem Turnier nicht mehr alle Spielerinnen zur Verfügung standen.

In der Halle legten die Würzburgerinnen aber den Grundstein für weiter anhaltende Erfolge der zweiten Mannschaft. „Wir befinden uns auf einem guten Weg. Die Mannschaft ist gut eingespielt und kann ihr Potential in jedem Spiel abrufen“, weiß Kölbl um die Stärken. „Wir können auf eine engagierte Teamleistung bauen, denn alle Spielerinnen bringen sich gut ein.“ So seien nicht nur die beiden herausragenden Torschützinnen Julia Manger und Anna-Lena Issing für den Erfolg maßgebend. Beiden gelang es, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, zumal Trainer Christian Breunig in der ersten Mannschaft durch das beruflich bedingte Karriereende seiner Schwester Carina Schlangen eine Offensivoption verloren hat.

Würzburgs Anja Sauer-Conrad (mi.) wird von zwei Spielerinnen des FC Pegnitz gestoppt.

anpfiff.info

Würzburg muss vorlegen

Bei Aufsteiger Dettelbach und Ortsteile geht die „Mission Meisterschaft“ der zweiten Mannschaft weiter. Die Gastgeberinnen starteten bereits am letzten Wochenende im Nachholspiel gegen Neudorf (3:0) erfolgreich in die Saison und verbesserten ihre Position im Kampf um den Klassenerhalt. Sowohl im Hinspiel (4:0) als auch im vorgelagerten Toto-Pokal (10:1) behielten die Würzburgerinnen in den bisherigen zwei Vergleichen dieser Saison souverän die Oberhand. Mit sechs Siegen in Serie dominierte der ETSV zuletzt im Herbst die Liga, schonte auch seinen ärgsten Rivalen FC Pegnitz (4:1) nicht. Zum Start nach der Winterpause liegen beide Konkurrenten nach Punkten gleichauf – die Würzburgerinnen müssen vorlegen, Pegnitz, nicht mehr im Pokal vertreten, eine Woche später nachziehen.

Zur Lage in der Liga: An drei Wochenenden finden in der Frauen-Landesliga Nord Nachholspiele statt. Der Startschuss zur Beseitigung dieser Altlasten bereits am vergangenen Samstag in Dettelbach, das mit insgesamt drei Nachholspielen an allen drei Wochenende im Einsatz ist. Schweinfurt 05 und der TSV Frickenhausen gesellen sich in der Woche dazu. Der erste reguläre Spieltag nach der Winterpause findet am letzten März-Wochenende statt – jedoch ohne das spielfreie Frickenhausen.