Jeder Fußballfan möchte heute und auch morgen Spitzenfußball in der
Bundesliga und bei der deutschen Nationalmannschaft sehen. Deshalb ist
die Talentförderung eine der elementaren Aufgaben des Bayerischen
Fußball-Verbandes.In den letzten Jahren wurde die
BFV-Talentförderung immer weiter verfeinert und ist heute einzigartig in
Deutschland. Kern der BFV-Talentförderung ist das aufbauende System von
49 bayerischen DFB-Stützpunkten (Basisförderung), den bayernweit 15 BFV-Nachwuchsleistungszentren und
den Nachwuchsleistungszentren der Lizenzvereine (Eliteförderung), in
dem jedes Talent die Chance hat, den Sprung auf die große Bühne zu
schaffen, ohne dass die Themen "Bildung" und "soziales Umfeld" in den
Hintergrund rücken müssen.
So funktioniert's:
Ausgangspunkt ist der jährlich, immer am dritten Sonntag im Juli, stattfindende Talentsichtungstag
für den Jahrgang U11. Hier kann jeder Junge und jedes Mädchen kostenlos
teilnehmen und für das DFB-Stützpunktraining vorspielen. Reicht das
Talent aus, wird ab der kommenden Saison neben dem regulären Training im
Verein wöchentlich auch einmal unter Anleitung eines lizenzierten
Trainers (insgesamt 193) im DFB-Stützpunkt trainiert - der Einstieg in
die professionelle Talentförderung.In den DFB-Stützpunkten haben die Spieler(innen) die Möglichkeit, sich für Nominierungen für die Regional- und später auch für die Bayernauswahlen
zu qualifizieren. Hier warten dann weitere, auf die Talente
zugeschnittene, regelmäßige Lehrgänge sowie nationale und sogar
internationale Vergleichsspiele.Bis einschließlich der U15 haben
die Talente nun Zeit, sich zu entwickeln und für eine noch intensivere
Förderung zu empfehlen. Ursprünglich setzte hier dann ausschließlich das
Nachwuchsleistungszentrum eines Lizenzvereins an. Das brachte in Bayern
mehrere Probleme mit sich. Zum einen war es nur wenigen Talenten
vergönnt, den Sprung in eines dieser Leistungszentren zu schaffen, zum
anderen war dies auch meist damit verbunden, dass die Talente enorme
Entfernungen zum Training zu überbrücken hatten und nicht selten aus
ihrem sozialen Umfeld gerissen wurden. Deswegen hat der BFV in
Abstimmungen mit seinen Vereinen und dem DFB 2007 zwölf BFV-Nachwuchsleistungszentren als
Zwischenebene installiert. Sie garantieren eine professionelle
Förderung bis einschließlich des Jahrgangs U17 in Wohnortnähe. 2011
wurde in Bayreuth das mittlerweile 16. BFV-Nachwuchsleistungszentrum
eröffnet. So wurde ein übergreifendes und in beide Richtungen
durchlässiges System geschaffen. Das heißt, dass nicht nur
Spieler(innen) über ihr Talent aufsteigen können, sondern auch die
Talente aufgefangen werden können, die die Anforderungen ihrer
Förderebene aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr leisten
können. Es wird also professionell und individuell gefördert, aber nicht
um jeden Preis.
Weitere Förderungen:
In den Metropol-Regionen München und Nürnberg haben die talentiertesten Nachwuchsfußballer(innen) die Möglichkeit, an einer Eliteschule des Fußballs in
eine sogenannte Leistungssportklasse zu kommen. Hier wird die auf die
Jungen und Mädchen abgestimmte Schulform mit professionellem Training
und Sportförderung im Lehrplan kombiniert. Damit die Doppelbelastung
nicht zur Überlastung wird, werden die Schüler(innen) intensiv betreut
und beispielsweise durch Hausaufgabenbetreuung und Nachführunterricht
individuell unterstützt. In München sind diese Leistungssportklassen an
folgenden Schulen eingerichtet: Hauptschule Taufkirchen, Realschule
Taufkirchen, Theodolinden-Gymnasium. In Nürnberg in der
Bertolt-Brecht-Schule.Im Bereich "Schule und Fußball" gibt es allerdings nicht nur Kooperationsmodelle für die Eliteförderung, sondern auch in der Breite. Spezielle Grundschullehrerfortbildungen, sogenannte Stützpunkt-Schulen, Sportarbeitsgemeinschaften (SAGs)
und das Kooperationsmodell "Sport nach 1" sind weitere Mosaiksteine in
der BFV-Talentförderung und sollen jedem Kind die Möglichkeit bieten,
verantwortungsvoll beim Traum vom Profifußball begleitet zu werden.