Nach sechs Spieltagen aber steht genau jener TSV Schammelsdorf an der Spitze des Feldes. Fünf Siege und ein Remis stehen für den TSV zu Buche, eine Zwischenbilanz, die viele so sicher nicht erwartet hätten. Warum auch? In den letzten Jahren war Schammelsdorf nicht eben ein Synonym für Erfolgsgeschichten. Nach dem letzten Abstieg aus der Kreisliga vor nunmehr sieben Jahren versank der TSV mehr und mehr im Mittelmaß der Kreisklasse 2. Zwischen Platz neun und elf pendelte sich der Verein in den letzten vier Jahren ein, eine Rückkehr in höhere Gefilde schien auf unbestimmte Zeit vertagt. Und jetzt dieser furiose Start ins gar nicht mehr so neue Spieljahr!
Schlott bleibt Realist
Viele aber sehen den derzeitigen Höhenflug des TSV mit Skepsis. Noch möchten die meisten Beobachter nicht so recht daran glauben, dass die Schammelsdorfer tatsächlich in der Lage sein könnten, entscheidend in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen – und allen voran tritt Spielertrainer Bastian Schlott auf die Euphoriebremse. „Natürlich konnte man vor der Serie nicht davon ausgehen, dass wir einen derart guten Start erwischen“, meint der Coach, der erst zu Saisonbeginn aus Stegaurach zum TSV kam, um dort die Nachfolge von Matthias Dotterweich anzutreten. „Immerhin verließen vier gestandene Fußballer den Verein, wohingegen ein Großteil der Neuzugänge aus dem eigenen Jugendbereich kam“. Den derzeitigen Tabellenstand registriert Schlott daher zwar mit Freude, aber auch mit einer gehörigen Portion Realismus.
„Aufstieg ist kein Thema“
„Auf Dauer müssen wir erst mal abwarten. Andere Mannschaften haben einen ganz anderen Kader als wir. Als große Favoriten auf die vorderen Plätze sehe ich nach wie vor den SV Memmelsdorf II, den SV Merkendorf und den FV Giech“. Vom Aufstieg spricht der Trainer erst gar nicht. „Das ist absolut kein Thema für uns. Für uns war die Vorgabe vor Saisonbeginn, so schnell wie möglich 40 Punkte zu holen. Und daran hat sich auch nichts geändert“, lässt Schlott erst gar keine Spekulationen aufkommen. Schnell könne es schließlich passieren, dass man nach gutem Start nach unten durchgereicht werde. Seinen Wechsel zum TSV sieht der Coach dennoch als „richtigen Schritt“. Er, der schon bei der Eintracht aus Bamberg, beim ASV Gaustadt und eben bei der SpVgg Stegaurach höherklassig aktiv war, habe in Schammelsdorf eine neue Herausforderung gesucht – und ganz offensichtlich auch gefunden, könnte man hinzufügen. Ein Anfang jedenfalls ist gemacht, und zumindest in der derzeitigen Verfassung dürfte der TSV keiner der ersten Anwärter auf einen der Abstiegsränge sein.
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