Marathonsitzung der Bezirksligen: Hallenfußball ist passé - Ludwig Beer macht weiter - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.07.2013 um 10:00 Uhr
Marathonsitzung der Bezirksligen: Hallenfußball ist passé - Ludwig Beer macht weiter
Es war eine sehr lange Spielleitertagung für die Bezirksligisten in Wendelstein. Denn bis kurz vor 23 Uhr tagten die Vereine. Es gab aber auch einiges zu besprechen. Die zwei Bezirksligisten spielen erstmals mit jeweils 19 Teams. Fünf direkte Absteiger wird es geben und ganz beiläufig erwähnte Ludwig Beer, dass er weiter machen will. Zusätzlich wird es keinen echten Hallenfußball mehr geben.
Von Sebastian Baumann
Bereits zu Beginn der Veranstaltung erklärte ein gut gelaunter Ludwig Beer, dass er auch in den vier kommenden Jahren für seinen Bezirk da sein will und begrüßte gleich einmal die vielen Neulinge. “Die vielen Absteiger aus der Landesliga sind natürlich eine Katastrophe für uns.” Denn das erste Mal überhaupt müssen die Bezirksligen mit jeweils 19 Mannschaften spielen, was einen verschärften Abstieg zur Folge haben wird. Denn gleich fünf Mannschaften steigen direkt ab, zusätzlich wird es keine Relegation nach unten mit den Kreisligazweiten geben. Denn die Normzahl für die Bezirksligen sind ansich 16 Teams. “Ich hoffe natürlich, dass es in der kommenden Saison besser läuft in den Landesligen und nicht wieder so viele Mannschaften absteigen.”, ergänzte der Bezirksspielleiter. 24 Spieltage haben die Bezirksligisten alleine bis zur Winterpause zu absolvieren.

Ludwig Beer an der Spielleitertagung 2013/2014 in Wendelstein.
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“Man könnte meinen wir sind in Afrika”

Bei seinem Rückblick sprach Anton Pfahler, der in der letzten Saison Ludwig Beer vertreten hatte, von einer sehr schweren und langen Runde, da die beiden Ligen schon jeweils mit 18 Mannschaften spielen mussten und zusätzlich das schlechte Wetter für einige Probleme gesorgt hatte. “Vor allem die Spielabsagen im Oktober ärgern mich. Man könnte meinen wir sind in Afrika und haben noch nie Schneeflocken gesehen.” Deutlich kritisierte der stellvertretende Bezirksspielleiter, der noch ein Jahr sein Amt ausüben will, die Praxis des BSC Erlangen am Ende der Saison nur noch mit wenigen Spielern anzutreten und dann den Schiedsrichter zu bitten bei Verletzung eines Spielers das Spiel abzubrechen. “Da muss sich der Verband etwas einfallen lassen. Das war auf alle Fälle nicht Bezirksligawürdig.

Anton Pfahler
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Hallenfußball nach FIFA-Regeln

Beim Rückblick von Ludwig Beer auf die vergangene Saison erklärte der Bezirksspielleiter auch eine gravierende Regeländerung im Hallenfußball. Denn diese Turnierform wird mit dem ungeliebten Futsal zusammen gelegt, so dass es nur noch eine Hallenrunde geben wird. Allerdings mit stark modifizierten Regeln. “Es wird ohne Bande gespielt mit dem Futsalball. Der reine Hallenfußball wird nicht mehr gespielt.” Wie einige Teilnehmer der Vereine nach der Veranstaltung verrieten, war von diesen Änderungen im Meldebogen allerdings noch nichts zu merken, denn dort konnte man noch zwischen Hallenfußball und Futsal auswählen. “Als Verein hat man sich für Hallenfußball entschieden und im Hintergrund wurden die Regeln gravierend geändert, so dass man eigentlich für etwas zugesagt hatte, was es so nicht mehr geben soll.”, sagte ein Teilnehmer. Gespannt darf man nun sein, wie die Vereine die geänderten Regel aufnehmen und ob es gegebenenfalls noch mehr Verzicht auf die Hallenrunde gibt als bisher schon - und vor alle wie es mit den vielen Privatturnieren weiter geht, die traditionell im Winter durchgeführt werden.

Respekt gegen den Schiri geht verloren

Einen Appell an das Plenum machten dann Schirichef Gerhard Pech und der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts Manfred Zimmermann. Erstgenannter vermisst immer mehr den Respekt gegenüber den Schiedsrichter und beklagt den fehlenden Nachwuchs. “Wir sind dringen angewiesen neue Schiedsrichter zu bekommen, weil wir sonst nicht alle Spiele besetzen können.” Manfred Zimmermann hingegen war besorgt über die große Anzahl an Sportgerichtsfällen - vor allem in der Bezirksliga 1. Beim mittelfränkischen Sportgericht gibt es zudem personelle Änderungen. Beisitzer Thomas Groß ist bekanntlich Abteilungsleiter beim FSV Erlangen-Bruck und wird deswegen nicht mehr zur Verfügung stehen. Dafür wurde mit Alois Klieber, der in der BFV Geschäftsstelle arbeitet, ein passender Nachfolger präsentiert. Unangefochtener Titelträger bei den Auftritten am Sportgericht war auf alle Fälle der BSC Erlangen, der satte 14 mal verhandelt werden musste.

Gerhard Pech
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Frauen können ab sofort Eintritt zahlen - müssen aber nicht

Abgestimmt über den §24a der Spielordnung des BFV in der es heißt: “Auf Antrag des Heimvereins kann mit Zustimmung des jeweils zuständigen Spielleiters ein auf Sonntag festgesetztes Heimspiel verlegt werden, wenn auf den gleichen Nachmittag ein Heimspiel eines bayerischen Vereins der Lizenzligen durch die DFL festgesetzt wird. Für Spiele der 2. Bundesliga ist weitere Voraussetzung, dass sich der Spielort des Heimvereins  in einer Entfernung von maximal 100 km zum Austragungsort des Spiels der 2. Bundesliga befindet.” Dieser Paragraph wurde am Ende abgelehnt, weil nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit des Plenums dafür gestimmt hatte. Nicht abgestimmt wurde über den Vorschlag von Ludwig Beer, dass ab sofort auch Frauen Eintritt bezahlen müssen für die Bezirksligaspiele. “Wir sind der einzige Bezirk, der dies so handhabt.” Am Ende einigte sich die Versammlung darauf, dass jeder Verein einen Eintritt von 3.-€ für Frauen verlangen kann - aber nicht muss. Die Eintrittspreise wurden auf 5.-€ beziehungsweise 3.-€ für Ermäßigte festgelegt.

Kritik am BFV

Kritik aus der Versammlung kam vor allem für den Modus der Relegationsspiele zur Landesliga, die erneut im Europapokalmodus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden. Wolfgang Gutbrodt, der mit seinem TuS Feuchtwangen in dieser Saison das Vergnügen der Relegation hatte, machte sich Sorgen über die vielen regulären Spiele und die zusätzlichen Spiele dann in der Relegation und appelierte an Ludwig Beer beim Verband den Missfallen von der Basis vorzubringen. Allerdings stellte der Bezirksspielleiter fest, dass dies vom Verband so vorgeschrieben wird und vom Bezirk keine Einflussmöglichkeit besteht.

Der Saal in Wendelstein war gut gefüllt.
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Der ESB ist Pflicht

Eine weitere Neuerung ist in der kommenden Saison der verpflichtende elektronische Spielberichtsbogen (ESB), der erneut von Kreisjugendleiter Stefan Bechtloff vorgestellt wurde. Bereits seit einem halben Jahr wurde der ESB auf freiwilliger Basis eingeführt - mit teils ernüchternden Teilnahmezahlen. Doch jetzt können sich die Vereine nicht mehr drücken, sondern müssen mit machen.

Die längste Spielleitersitzung

Nachdem die Sitzung sowieso schon ungewohnt lange gedauert hatte, dauerte die Besprechung des Spielplanes erneut noch einige Zeit. “Es war glaube ich die längste Sitzung, die ich jemals gehalten habe”, sagte Ludwig Beer, der sich dennoch über die sportliche faire Zusammenarbeit bedankte, in seinem Schlusswort. “Wir arbeiten ebenso als Ehrenamtliche beim BFV wie in den Vereinen. Dabei sollte der Spaß am Fußball im Vordergrund stehen.”

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