Thomas Gebhardt scheint überrascht: „Ein Interview? Mit mir? Aber warum denn?“. Ganz einfach: Der derzeitige Erfolg des SV Kleinsendelbach II ist Grund genug, beim Trainer einmal nachzufragen, warum es so gut läuft. Dessen Erklärung: „Im Vergleich zu den Partien zu Beginn der Saison haben vor allem die jungen Spieler eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt, insgesamt agieren wir viel kompakter und hatten nun auch weniger Ausfälle.“
Fünf der letzten sechs Begegnungen gewann die SVK-Zweitvertretung, die letzten vier in Serie und darunter unter anderem zur großen Überraschung der Liga gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter aus Hiltpoltstein: „Und das war absolut verdient“, betont Gebhardt. „Wir haben als Team mehr überzeugt als der SVH, der zwar über gute Einzelspieler verfügt, aber nicht zusammengespielt hat.“ Zudem schafften die Kleinsendelbacher in dieser Partie eines ihrer drei Spiele zu Null. „Unsere Abwehr steht eigentlich immer sehr gut, allerdings haben wir uns zu Beginn der Saison abschießen lassen, deshalb ist unsere Tordifferenz mit – 15 noch immer negativ“, urteilt der Trainer. 0:5 gegen Obertrubach, 0:9 gegen Gößweinstein und 0:7 gegen Stöckach – der SV kassierte wahrlich schon Packungen in dieser Spielzeit.
Gebhardt bemüht die für Zweitvertretungen typische Rotation als Ursache. „In den Spielen hatten wir sehr viele Verletzte und mussten zudem einige wichtige Akteure an die erste Mannschaft abgeben, die ähnliche Probleme hatte. Deswegen waren wir in diesen Partien nicht so stark besetzt.“ Mittlerweile sind alle fit und es kommt eine gewisse Konstanz in die Startaufstellung. „Man sieht die Ergebnisse, es ist viel einfacher mit der gleichen Formation, man ist einfach eingespielt, kennt die Laufwege besser“, erklärt Gebhardt.
Trainer lobt: Kampfstarke Mannschaft
Der Coach sieht seine Truppe als eine besonders kampfstarke Auswahl. Im vergangenen Match gegen Wolfsberg musste man fast 80 Minuten lang in Unterzahl agieren, nachdem Routinier Thomas Drummer die Rote Karte gesehen hatte. Dennoch gewann man mit 4:2. Gebhardt: „Da hat man gesehen, dass Einsatz belohnt wird. Es war toll, wie meine Mannschaft dieses Spiel noch für sich entschieden hat.“ Spielerische Elemente gibt es bei Kleinsendelbach nicht sehr häufig zu sehen, das gibt auch der Trainer zu: „Wenn dann sind das meist Einzelaktionen unserer technisch starken Spieler wie Matthias Iberl oder Stefan Schmitt.“ Diese beiden sind auch die Torgaranten beim SVK II, erzielten zusammen bereits zwölf Treffer.
Ziel der Kleinsendelbacher in dieser Saison ist ein guter Mittelfeldplatz. „Da sind wir auf dem richtigen Weg. Wichtig ist, dass wir die Leistung der letzten Spiele weiterhin abrufen.“ Höheren Zielen erteilt der Coach direkt eine Absage: „Ein Aufstieg ist nicht möglich, weil wir als zweite Mannschaft natürlich sehr oft durchwechseln müssen, da fehlt einfach die personelle Konstanz.“ Für die kurzfristigen Ziele hofft Gebhardt allerdings auf eben jene Rotation. „Unsere erste Mannschaft spielt am Samstag, wir am Sonntag. Wenn sich keiner verletzt, können uns vielleicht zwei oder drei Spieler gegen Pettensiedel aushelfen. Wir spielen zu Hause, da wollen wir auf jeden Fall die drei Punkte behalten und unsere Serie weiter ausbauen.“
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