Der kleinste Verein im Kreis: Von Forchheimer Nöten - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.10.2007 um 13:30 Uhr
Der kleinste Verein im Kreis: Von Forchheimer Nöten
Am Sonntag kommt es in Forchheim zum Spiel der Underdogs. Mit dem TSV Kunreuth gastiert die wohl erfolgloseste Mannschaft des Kreises beim ATSV. Aber die sind selbst genug von Sorgen geplagt. Einen Einblick in die Lage des Vereins gab Spielleiter Oskar Baumann.
Von Ralf Riemke
Lediglich zwei Siege in der laufenden Saison sprechen für sich. Nur gegen den TSV Gosberg und die DJK Weigelshofen gab es jeweils drei Punkte zu ergattern. Ansonsten gingen alle Spiele verloren. Leider ist das eine Tatsache, die beim ATSV zur Gewohnheit geworden ist. Die beste Platzierung der vergangenen 10 Jahre datiert ausgerechnet aus der letzten Saison. Da sprang ein 12. Platz in der Endabrechnung heraus. Für die Verantwortlichen ist es schwer, mehr für die Fußballer herauszuholen. Mit 120 zahlenden Mitgliedern ist der ATSV Forchheim der kleinste Verein im Spielkreis. Es gibt nur eine Sportart, die bedient werden kann, eben der Fußball. Allein die Mitgliederzahl lässt schon erahnen, dass wenig Mittel da sind, um mehr aufzubauen. „Wir sind schon froh, wenn am Ende des Jahres 50 Euro übrig bleiben“, drückte sich Spielleiter Oskar Baumann süffisant aus. Angewiesen ist man also auch auf Spendengelder. Was den Verein am Leben erhält sind selbst veranstaltete Abende wie Schafkopfrennen etc. Dazu wird mittlerweile der Wirtschaftsdienst wieder selbst gestaltet. Zumindest das Gelände ist Vereinseigentum, was in Anbetracht der finanziellen Lage Gold wert ist.  

Das Sportheim des ATSV hat schon besser Zeiten erlebt

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Sportliche Lage  

Rein sportlich ist man auch nicht gerade vom Glück verfolgt. Die Jugendmannschaft musste zu Beginn dieser Runde aufgelöst werden. Wenigstens konnte man erstmals seit Jahren wieder eine Reserve ins Rennen schicken. Zudem ist noch eine Alte-Herren-Mannschaft aktiv. Diese drei Teams bilden quasi den Verein! Und gerade die Alten Herren sind notwendig, dazu gleich mehr. Der Spielmacher Sener Cangar konnte lediglich ein Vorbereitungsspiel absolvieren. Dann verletzte er sich und musste am Knie operiert werden. Er wird erst im nächsten Jahr wieder einsatzbereit sein. Mit Matthias Holfelder verabschiedete sich nach der letzten Runde der vereinseigene Torschützenkönig nach Wimmelbach. Am siebten Spieltag brach sich Torwart Michael Baltrusch im Spiel gegen den SV Bammersdorf einen Finger. Für ihn musste der Torwart der Alten Herren, Lee Taylor, einspringen. Er verletzte sich in seinem dritten Einsatz gegen den SV Poxdorf und kann seitdem ebenfalls nicht mehr eingesetzt werden. Zur Zeit hütet der Ersatztorwart der Alten Herren, Dieter Baltrusch das Gehäuse. Er hat mittlerweile zwei Spiele in der 1. Mannschaft hinter sich und macht seine Sache „ordentlich“. Außerdem quält sich Arthur Loidl seit Wochen mit Adduktorenproblemen durch die Spiele. Das sind vier Beispiele für die große Personalnot, mit der sich Trainer Klaus Milke herumärgern muss.  

Der Trainer  

Als ob das nicht schon genug wäre, werden dem engagierten Trainer auch von der Spieler-Seite her noch Steine in den Weg gelegt. Er beklagt sich über die mangelnde Trainingsbeteiligung. Wenn teilweise nur vier Mann auf dem Platz stehen, macht das Arbeiten wenig Spaß. Andere würden hinschmeißen, Milke aber nimmt sich selbst dieses Häufchens an und absolviert eine Einheit. Er ist nun in seinem fünften Jahr beim ATSV und alle sind mit der Arbeit des 60-jährigen, der sich auch außerhalb des Platzes sozial engagiert, sehr zufrieden. Seit dieser Runde könnte er auch wieder auf den ein oder anderen Spieler aus der neu aufgestellten Reserve zurückgreifen. Die jungen Spieler sind allerdings „noch nicht so weit“.

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