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Artikel veröffentlicht am 29.01.2013 um 00:00 Uhr

Wintertagung des Bezirks Mittelfranken: Der elektronische Spielberichtsbogen kommt

Der elektronische Spielberichtsbogen kommt. Bis zum Ende der Bezirksligasaison auf freiweilliger Basis, dann verpflichtend. Kein Wunder, dass auf diesem Tagesordnungspunkt der größte Schwerpunkt lag. Der stellvertretende Bezirksspielleiter Anton Pfahler verkündete aber auch überraschend die Zusammenlegung von zwei Hallenwettbewerben.

Von Sebastian Baumann

Anton Pfahler, der erneut den immer noch nicht vollständig genesenen Bezirksspielleiter Ludwig Beer vertrat, eröffnete die Sitzung vor fast allen anwesenden Bezirksligisten mit einem Lob. Denn für Pfahler ist die größte Überraschung, dass ausgerechnet zwei Aufsteiger auf dem ersten Tabellenplatz der beiden Bezirksligen stehen. Ein Lob gab es auch für den BSC Erlangen, der trotz einer nicht konkurrenzfähigen Mannschaft ohne Fehl und Tadel bislang die Saison durchgezogen hatte. Allerdings fehlte ausgerechnet das abgeschlagene Schlusslicht als einziger Verein von allen Bezirksligisten und so gab es neben dem Lob natürlich auch einen Tadel wegen des Fernbleibens.

Der stellvertretende Bezirksspielleiter Anton Pfahler eröffnete die Veranstaltung.

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Neuer Rekord bei gelben Karten

Eine wahre Flut an gelben Karten machte Pfahler dann in seiner Statistikrunde aus - vor allem in der Bezirksliga 1 läuft es im Moment auf einen neuen Rekord an gegebenen gelben Karten heraus. So setzte es in der abgelaufenen Saison in der Bezirksliga 1 insgesamt 1016 gelbe Karten. In der Hinrunde der laufenden Saison waren es allerdings schon 843 gelbe Karten. Ähnlich sieht es in der Bezirksliga 2 aus. Denn dort setzte es in der kompletten letzten Saison 938 gelbe Karten, die bei einem aktuellen Stand von 793 gegeben Verwarnungen, ohne Mühe übertroffen werden sollten. Vor allem das abgebrochene Spiel zwischen Cagri Spor Nürnberg und dem Baiersdorfer SV stand dann im Fokus. Sowohl Anton Pfahler als auch der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts Manfred Zimmermann appellierten eindringlich an den Verein auf seine Spieler einzuwirken, damit es nicht mehr zu solchen Vorfällen kommt.

Der Vorsitzende des Bezirkssportgericht Manfred Zimmermann.

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Mehr Respekt gegenüber dem Schiedsrichter

“Eines ist klar. Wenn ein Schiedsrichter angefasst wird, dann ist ein Spielabbruch gerechtfertigt”, sagte Zimmermann deutlich. Ähnlich sah es auch der Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Gerhard Pech. “Wirkt auf Eure Spieler ein, damit mehr Respekt vor dem Schiedsrichter vorhanden ist.” Zimmermann ging auch auf das Sportgerichtsurteil zum Spiel Hüttenbach gegen Baiersdorf ein. In diesem Spiel hatte ein Hüttenbacher Spieler beim Stand von 1:3 für den Gast in der 85. Minute eine gelb-rote Karte gesehen, war jedoch noch nicht verwarnt. "In diesem Fall konnten wir keine hohe Wahrscheinlichkeit erkennen, dass das ein spielentscheidender Fehler war." Schiri-Obmann Pech machte deutlich, dass auch Schiedsrichter Fehler zugeben müssen und das es durchaus möglich ist Wünsche zu äußern, wenn es Probleme mit einem Gespann gegeben hat. “Eine Ablehnung von Schiedsrichtern gibt es weder im BFV noch im DFB. Aber sicherlich können Vereine Wünsche äußern, dass ein Schiedsrichter eine zeitlang nicht bei einem Verein eingeteilt wird. Nach einem Jahr muss das ganze dann aber vergessen sein.” Zusätzlich stellte der Obmann klar, dass auch Schiedsrichter nicht bei kleineren Vergehen sofort eine Meldung machen sollen und dürfen. “Eine Meldung ist nur dann erforderlich, wenn es sich um eine gravierende Beleidigung handelt, ansonsten muss man einfach mit den betreffenden Personen reden.” Sorge äußerte Pech allerdings über die Zukunft der Schiedsrichterzunft. “Vielen macht es keinen Spaß mehr Spiel zu pfeifen, weil der Respekt fehlt.” Und so hat der Bezirk Mittelfranken im Vergleich zum Vorjahr rund 400 Schiedsrichter weniger. Kein Wunder, dass Pech gleich im potentielle neue Schiedsrichter warb. “Nicht nur junge, sondern auch 25-, 30- oder 35-Jährige, die pfeifen wollen.”

Gespannt lauschte das Auditorium. Fast alle Vereine waren gekommen.

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Hallenfussball und Futsal wird zusammengelegt - nur wie?

Überraschendes verkündete dann Anton Pfahler, als er auf die Hallenrunde zu sprechen kam. Denn neben dem großen Erfolgs des SV Seligenporten, der seinen Titel als Bayerischer Meister verteidigen konnte, vermeldete der Stellvertretende Bezirksspielleiter auch folgendes: “Bei der Bayerischen Meisterschaft ist durchgesickert, dass es im kommenden Jahr nur noch einen Wettbewerb geben wird.” Es sollen die reguläre Hallenrunde und das von vielen Vereinen verschmähte Futsal zusammengelegt werden - wie genau, konnte Pfahler aber nicht sagen.

Die meisten Fragen gab es beim Vortrag von Stefan Bechtloff, der den neuen elektronischen Spielberichtsbogen erklärte.

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Der elektronische Spielberichtsbogen kommt!

Eine echte Neuerung stand danach auf dem Programm. Denn der Elektronische Spielberichtsbogen soll in der Rückrunde schon freiwillig eingeführt werden. Eine halbjährliche Testphase also, denn eines machte Anton Pfahler klar. Spätestens in der neuen Saison wird dieser Bogen, der bereits in allen Ligen ab der Landesliga und höher eingesetzt wird, verpflichtend kommen. Nach einer ausführlichen Einführung durch Stefan Bechtloff, den Kreisjugendleiter Nürnberg/Frankenhöhe, und vielen individuellen Fragen und Sorgen der Vereine einigte sich das Gremium dann den neuen Spielberichtsbogen testweise einzusetzen. Eines stellte Bechtloff aber klar: “Es gibt immer eine Lösung: Den Papierbogen!” Sollte es also bei einem Verein Probleme geben mit dem Internetanschluss oder auch dem ausfüllen des Bogens, dann steht als Ausweichmöglichkeit immer noch der Papierbögen zur Verfügung. Als dann der Kreisjugendleiter noch erwähnte, dass das System des Elektronischen Spielberichtsbogen in Österreich schon flächendeckend und ohne größere Probleme eingeführt wurde, gab es dann schon ein leichtes Schmunzeln im Auditorium. “Wenn das die Österreicher schaffen, dann schaffen wir das auch.”