FC Strullendorf: Kaum eine Chance, aber die will man nutzen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.09.2007 um 18:00 Uhr
FC Strullendorf: Kaum eine Chance, aber die will man nutzen
Seit acht Spielen wartet der FC Strullendorf nun in der Landesliga schon auf seinen zweiten Saisonsieg. Langsam wird der Abstand zum rettenden Ufer immer größer. Und ausgerechnet jetzt steht die Reise zum TSV Thiersheim an. Ein Gegner, bei dem die Schützlinge von Gerd Schimmer noch nie etwas erben konnten.
Von Marco Heumann
Das ist für 45 Minuten einfach zuviel.“ Wenn Gerd Schimmer an die erste Hälfte des Heimspiels gegen die DVV Coburg denkt, dann erscheint sie ihm wie ein Sinnbild der bisherigen verkorksten Saison. „Wieder einmal Pech und Unvermögen“, kommentiert der Trainer des FC Strullendorf.
Zwei Torwartfehler, ein verschossener Elfer und eine ebenso unnötige wie berechtigte gelb-rote Karte für Simon Friedrich. „Wir vergeben zu viele Chancen und machen dann hinten unnötige Fehler. So reicht es für die Landesliga einfach nicht.“ Ein wenig Frust spricht da schon aus den Worten des 38-Jährigen, der in seinem sechsten Strullendorfer Jahr die bisher schwerste Phase seines Trainerlebens durchmacht.

In jedem Fall bis zur Winterpause

„Aber ich ziehe das in jedem Fall bis zur Winterpause durch“, hat er einen Schlussstrich unter die Rücktrittsgedanken nach der Pleite gegen Mönchröden gezogen. „Der Vertrauensbeweis der Spieler war gewaltig“, freut er sich über den Rückhalt. Insgeheim hofft der Coach auch immer noch, dass seine Elf in dieser Saison die Wende zum Guten noch schafft. „Wir waren in kaum einem Spiel wirklich deutlich schlechter als der Gegner. Die Punkte waren immer greifbar“, erinnert sich Schimmer an durchaus gute Leistungen. „Nur in Selbitz hatten wir absolut keine Chance.“

"Wiederholungstäter": Roland Kropf droht nach der zweiten roten Karte binnen weniger Wochen eine längere Sperre.
Foto: anpfiff
Aber irgendwie scheint im Sommer und Herbst 2007 der Wurm drin zu sein. Nicht nur wegen der vielen Fehler. Mit Roland Kropf sah am letzten Wochenende erneut eine Strullendorfer rot. Erneut strittig. „Das war zu hart“, macht Schimmer klar. Kropf muss als „Wiederholungstäter“ – er sah schon gegen Stegaurach eine mehr als zweifelhafte rote Karte – mit einer längeren Sperre rechnen. Bitter, war er doch gegen Coburg der beste Mann seiner Elf und ist vor allem durch seine Kopfballgefahr eigentlich nicht zu ersetzen.
Neben Kropf fallen am Wochenende zudem Keeper Stefan Mühlfriedel (Grippe), der rotgesperrte Andreas Eichhorn und Felix Jansen, der sich im letzten Spiel einen Bänderriss zuzog, sicher aus. Hinter Hofmann, der gegen Coburg trotz Bänderproblemen auflief, steht zumindest ein dickes Fragezeichen.

Noch keiner bestritt alle acht Spiele

"Wir konnten noch keine zwei Mal hintereinander mit der gleichen Mannschaft auflaufen“, erklärt Schimmer. Noch keiner seiner Akteure war in allen acht Begegnungen dabei. Auch diese personellen Probleme sind sicherlich ein Grund für die Misere. „Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“, versucht es der Coach mit Galgenhumor, gibt aber im nächsten Satz ehrlich zu, dass sie mit jeder neuen Niederlage geringer wird. „Wir sind ja fast schon ein bisschen abgeschlagen.“
Ein Satz, der zumindest dann richtig ist, wenn auch am Wochenende in Thiersheim nichts Zählbares herausspringt. Ausgerechnet bei den Ostoberfranken. Die sind so etwas wie der Angstgegner des FC Strullendorf. „Gegen die haben wir noch nie was geerbt.“ Weder in der Oberliga noch in der Landesliga gab es einen Sieg. Die Elf um Torjäger Rafael Kowalczyk (schon wieder vier Saisontreffer) scheint den Schützlingen von Gerd Schimmer nicht zu liegen.
Vielleicht ist aber genau das die Chance. „Da oben erwartet keiner etwas von uns“, blickt der 38-Jährige auf das Spiel gegen die Mannschaft von Trainerfuchs Roman Pribyl. Der brachte seinen Laden bisher auch noch nicht so recht in Gang. In den letzten sechs Spielen gab es für den TSV nur einen Sieg. Der fiel mit einem 6:1 gegen die SpVgg Stegaurach aber umso deutlicher aus.
„Vielleicht nutzen wir ja endlich mal unsere Möglichkeiten“, hofft Schimmer. Mit einem Zähler wäre der FC-Coach schon zufrieden. Nach acht Spielen ohne Sieg wird man halt bescheiden.

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