FC Oberhaid an der Kreisligaspitze: Über die Null auf der Eins landen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.09.2007 um 14:31 Uhr
FC Oberhaid an der Kreisligaspitze: Über die Null auf der Eins landen
Drei Siege und ein Unentschieden – der FC Oberhaid ist die Mannschaft der Stunde in der Kreisliga. Zurecht steht man seit dem letzten Wochenende an der Tabellenspitze. Viele sehen vor allem in der Rückkehr von Torjäger Marcus Rohmer den Hauptgrund für den Höhenflug. Spielertrainer Jürgen Pflaum nicht.
Von Marco Heumann
104 Gegentore stehen am Anfang der Oberhaider Erfolgsgeschichte. „Die standen hinten nicht unbedingt sicher“, umschreibt Jürgen Pflaum vorsichtig, das was er vorfand, als er im Sommer 2006 in beim FC anheuerte. Man könnte auch sagen, das Team war die Schießbude der Liga. Erst in der Relegation wurde der Klassenerhalt sichergestellt.
Der neue Coach wusste sofort, wo der Hebel anzusetzen ist. Mit Erfolg. Im letzten Jahr gab es „nur“ noch 53 Gegentreffer und Rang sechs. Und jetzt? „Die Jungs haben es endgültig begriffen“, meint der Spielertrainer mit Blick auf die nur acht Gegentreffer in den bisherigen sieben Spielen. Der beste Wert in der Kreisliga. Die einstige Schießbude hat sich (fast) zum Bollwerk entwickelt.

Starker Keeper Matthias Schmitt

„Mit Matthias Schmitt haben wir einen der besten Keeper der Liga.“ Davor räumen Matthias Müller und Philipp Stark vieles weg. Aber Defensivarbeit ist für Jürgen Pflaum keine Aufgabe nur für Deckungsspieler. Sie beginnt viel weiter vorne. „Bei uns kämpft jeder nach hinten“, lobt der 37-Jährige seine Elf.
Auch Marcus Rohmer. Der kehrte vor der Saison vom Landesligisten FC Sand nach Obrhaid zurück. Schon elf Mal war der Stürmer erfolgreich. Viele sehen in ihm den Hauptgaranten für den Erfolg. Jürgen Pflaum nicht. „Sicher braucht man einen, wie Marcus, wenn man ganz oben stehen will. Aber er weiß auch ganz genau, dass er ohne die Mannschaft nichts ist und für das Team arbeiten muss.“
Genau dieses „mannschaftliche Auftreten“ und nicht ein Star im Sturm sieht der 37-Jährige als Basis für den Erfolg, der in der Defensive beginnt. Man könnte auch sagen: Die Null muss stehen, wenn man auf die Eins kommen will.
Genau dort ist der FC Oberhaid seit dem letzten Spieltag angekommen. Und würde gerne bleiben. Der Sprung an die Tabellenspitze soll keine Eintagsfliege sein. „So steigt man auf“, zollt der Coach seiner Elf Respekt für die zuletzt gezeigten Leistungen. Teams, die dem FC Oberhaid auf Dauer das Wasser reichen können, sind für Jürgen Pflaum in der aktuellen Kreisliga dünn gesät.

18 gleichwertige Spieler im Kader

„Den SV Frensdorf und vielleicht den SV Dörfleins“ nennt er als Hauptkonkurrenten im Kampf um den Aufstieg. Zwei Teams, die auf eine Stärke bauen, die auch der FC Oberhaid für sich beansprucht. Die Spielerdecke ist alles anders als dünn. „Wir haben einen Kader von 18 gleichwertigen Spielern“, macht Pflaum klar. „Da sind wir mit am besten von allen Teams in der Liga bestückt.“
Traut seiner Mannschaft viel zu: Spielertrainer Jürgen Pflaum
Foto: anpfiff
Und dahinter warten junge Leute aus der Zweiten auf ihre Chance. Die wurde bewusst für den regulären Spielbetrieb gemeldet, um die Youngster besser fördern zu können. „Da sehen die eher eine Perspektive und bleiben dem Verein erhalten.“ Aber auch die erste Mannschaft ist von Pflaum selbst einmal abgesehen noch richtig jung. Kaum ein Spieler hat die 30 überschritten. Die meisten sind 20 oder nur ein wenig älter. „Die erreichen ihren Zenit erst in drei oder vier Jahren“, ist der Coach überzeugt, dass das derzeitige Leistungsvermögen noch lange nicht das letzte Wort ist.

Bezirksliga ist das Ziel

Wenn dieser Höhepunkt erreicht ist, möchte der Verein auf jeden Fall in der Bezirksliga spielen. „Die Jungs haben das drauf und könnten dort mithalten“, ist Pflaum von der Klasse seiner Elf überzeugt. Vor allem spielerisch hätten viele das Potenzial für die höhere Klasse. In dieser Saison ist der Aufstieg aber bei allem Lob noch kein Muss.
Schließlich steht dem FC Oberhaid anno 2009 ein großes Jahr ins Haus. Dann wird der Verein nämlich 80 Jahre alt. Und was gäbe es Schöneres, als dieses Jubiläum mit einem Meistertitel in der Kreisliga zu feiern.  

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