Herbstmeister SV Pettstadt?: „Von der Eins bis zur 18 Top-Fußballer“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.10.2012 um 12:00 Uhr
Herbstmeister SV Pettstadt?: „Von der Eins bis zur 18 Top-Fußballer“
Er siegt und siegt und siegt! Der SV Pettstadt steht auch einen Spieltag vor Hinrundenschluss an der Tabellenspitze der Landesliga Nordwest. Mit einem Erfolg am Samstag beim FC Augsfeld kann die Mannschaft von Manni Schmitt sich den Herbstmeistertitel sichern. anpfiff ist am Samstagnachmittag mit einem Kamerateam vor Ort und berichtet im Video vom Topspiel der Ober- gegen die Unterfranken. Zuvor haben wir uns mit einem der wichtigsten Erfolgsgaranten beim SV Pettstadt unterhalten.
Von Marco Heumann
„Am Anfang ist mir die Umstellung schon schwer gefallen. Das Tempo war höher und ich habe mir sicherlich auch den einen oder anderen Patzer geleistet.“ Oliver Ochs übt Selbstkritik. Wobei der 29-Jährige mit der Beurteilung seiner bisherigen Leistungen im Trikot des SV Pettstadt wohl (nahezu) alleine dasteht. Nach seinem Wechsel vom SC Kemmern im Sommer hat sich der Keeper in Windeseile zu einem der Eckpfeiler in der Mannschaft von Manni Schmitt entwickelt. Gerade einmal zwölf Gegentreffer in 16 Begegnungen und sechs Spiele, in denen die Null stand, sprechen eine klare Sprache. Oliver Ochs hat in der Landesliga da weiter gemacht, wo er in der Bezirksliga aufgehört hat – als einer der besten Torhüter in der Klasse.

Hat großen Anteil an der Spitzenposition des SV Pettstadt: Keeper Oliver Ochs.
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"Wir funktionieren als Team richtig gut!"

Einer, der aber bescheiden genug ist, um zu wissen, dass die Defensivstärke des SV Pettstadt nicht allein sein Verdienst ist. „Ich habe noch nie hinter zwei so starken Innenverteidigern gespielt“, räumt er Daniel Kommer und David Friedrich einen großen Anteil an der Stabilität ein. Ebenso kopf- wie zweikampfstark dazu ausgestattet mit einem guten Stellungsspiel, so präsentiert sich das Duo über weite Strecken der Saison. Aber auch der Rest der Mannschaft arbeitet sehr gut gegen den Ball. „Wir funktionieren als Team richtig gut.“
Eine Aussage, die nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben gilt. „Wir verstehen uns richtig gut und unternehmen auch viel miteinander.“ Die Chemie im vor der Saison runderneuerten Kader passt einfach! Genau das war für Oliver Ochs auch der Hauptgrund mit immerhin schon 29 Jahren doch noch den Sprung nach oben zu wagen. „Ich bin zwar ein Kemmerer durch und durch, aber mein Ziel war immer in der Landesliga zu spielen“, blickt er auf seinen Wechsel zurück. Angebote gab es für den Keeper immer wieder. „Aber das passende war einfach nicht dabei.“ Vor allem der Wohlfühlfaktor – für Oliver Ochs ein wichtiger Gradmesser – wollte sich nie wirklich einstellen. Bis in der Winterpause der letzten Saison eine erste Anfrage von Manni Schmitt kam.
„Ich habe gleich gemerkt, dass es das sein könnte“, erinnert sich die Pettstadter Nummer eins. Nachdem auch Jochen Kutzelmann den guten Eindruck nur bestätigen konnte, war der Zeitpunkt des Abschieds vom SC Kemmern gekommen. „Es war die vielleicht letzte Gelegenheit höherklassig zu spielen und die wollte ich nutzen.“

Ohne Druck von Spiel zu Spiel

Starkes Duo in der Innenverteidigung: David Friedrich (li.) und Daniel Kommer.
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Vier Monate später hat sich die Entscheidung als goldrichtig erwiesen. „Wir haben richtig viel Spaß miteinander.“ Und Erfolg natürlich auch. Die 40-Punkte-Marke von Manni Schmitt als eigentliches Saisonziel ausgegeben, dürfte schon vor der Winterpause erreicht werden. Gedanken an mehr verschwendet man aber beim SV Pettstadt (noch) nicht. „Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen und uns nicht unter Druck setzen lassen. Den Anspruch aufzusteigen haben wir ganz sicher nicht.“
Dabei würde es der Kader wohl durchaus erlauben, auch in der Bayernliga eine gute Rolle zu spielen. Vor allem die Breite ist beeindruckend. „Wir haben von der Nummer eins bis zur Nummer 18 Top-Fußballer“, lobt Oliver Ochs die Ausgeglichenheit auf hohem Niveau im Team. Die steht am Samstag erneut auf der Probe. Nachdem man bisher ohne größere Verletzungssorgen durch die Saison kam, fällt in Augsfeld mit Sven Schwinn ein Stammspieler aus. Der 23-Jährige hat sich einen Bänderriss zugezogen und wird erst im Frühjahr wieder zur Verfügung stehen. Ein dickes Fragezeichen steht zudem hinter dem angeschlagenen Jochen Kutzelmann.

Hochkonzentriert nach Unterfranken

Mit dem FC Augsfeld wartet zudem ein Gegner, der als Aufsteiger aus der unterfränkischen Bezirksliga, trotz der relativen räumlichen Nähe, eine der großen Unbekannten in der neuen Landesliga ist. „Wir müssen hochkonzentriert sein“, fordert Oliver Ochs vor der letzten Hinrunden-Partie. „Dann ist da auf jeden Fall was drin.“
Gelingt ein Dreier wäre es nicht nur der Sieg zur Herbstmeisterschaft, sondern der vierte Erfolg in Serie und ein wichtiges Ausrufezeichen vor dem Gipfeltreffen mit dem SV Erlenbach eine Woche später. Oliver Ochs wird – da kann man sich bei seiner Zuverlässigkeit fast zu 100 Prozent sicher sein –  alles dafür tun, dass der Höhenflug des SV Pettstadt auch im 17. Spiel anhält. Oder um es mit den Worten des bescheidenen Keepers zu sagen. „Ein bisschen was habe ich gewiss auch dazu beigetragen, dass wir mal Spiele gewonnen haben, die auf des Messers Schneide standen.“


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