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Artikel veröffentlicht am 07.07.2012 um 12:00 Uhr

Greuther Fürther U23-TW-Trainer Udo Gans: “Es kann nicht jeder Profi werden!”

Seit zwei Jahren trainiert Udo Gans nun die Nachwuchs-Keeper bei der SpVgg Greuther Fürth. Über die Stationen FC Wacker Trailsdorf, SpVgg Stegaurach und FSV Erlangen-Bruck ist der 39-jährige Polizeibeamte beim Bundesliga-Nachwuchs als Torwart-Trainer gelandet. anpfiff hat sich mit dem Vollblut-Fußballer unterhalten, über die Zusammenarbeit mit den Profis, die Chancen bei der Spielvereinigung für Talente und hoffnungsvolle Keeper.

Von Christian Dotterweich

Torwart-Trainer beim Nachwuchs einer Profi-Mannschaft hört sich wie ein Traumjob an. Ist es sicher, wenn man viel Erfahrung, Enthusiasmus und Zeit mitbringt. Udo Gans, der seit 1. Juli 2010 die jungen Tormänner bei der SpVgg Greuther Fürth trainiert, bringt alles mit. Erfahrung: Viele Jahre hütete er den Kasten, unter anderem in Helmbrechts in der Bayernliga, aber „auch die Zeit in Trailsdorf und Stegaurach möchte ich nicht missen“. Enthusiasmus: „Es macht irre Laune mit den Jungs zu arbeiten“, begeistert sich Gans. Zeit: Trotz 42-Stunden-Woche steht der Polizist der Spielvereinigung sämtlichen Nachwuchsmannschaften als Trainer zur Verfügung. Die U15, 16, 17, 19 und 23 letzte Saison, und jetzt coacht er die U16, 17, 19 und 23. Jeweils abends, fünf Tage die Woche.

Torwart-Nachwuchs-Trainer Udo Gans.

SpVgg Greuther Fürth

In regem Austausch mit Günther Reichold

Wie wird man Trainer einer Bundesliga-Nachwuchsmannschaft? Der Ex-Trainer der Fürther U23, Frank Kramer ist ein langjähriger Freund von Gans und durch ihn kam die Anfrage. Erste Erfahrungen sammelte Udo Gans als Trainer in der Bezirkoberliga bei der SpVgg Stegaurach vor vier Jahren. Als er sich später bei seinem Kumpel Gerd Klaus, dem Trainer des FSV Erlangen-Bruck, die Hand in einem Hallenturnier brach, war die aktive Karriere endgültig beendet – und da kam der Ruf aus Fürth gerade recht. Seitdem steht er im regen Austausch mit dem Torwart-Trainer der Profis Günther Reichold. Der Sohn der gleichnamigen Brauerei aus der Fränkischen Schweiz ist eine Legende beim TSV Vestenbergsgreuth und spielte auch seit dem Zusammenschluss der Leistungsmannschaften in Fürth weiter.

"NLZ hat deutschlandweit guten Ruf"

Udo Gans ist begeistert von den „Kleeblättern“. „Das sind alles engagierte Jungs im Nachwuchsleistungszentrum“. Als Keeper sollte man heute mindestens 1,85 Meter groß sein. Udo Gans fehlen zwei Zentimeter dazu. Er ist in die Aufgabe des Torwart-Trainers von hochtalentierten Torhütern hineingewachsen. Aber er weiß auch: „Nicht jeder kann Profi werden!“ Es gibt halbjährliche Leistungsbeurteilungen, und wenn der Verein keine Perspektive als Profi sieht, wird dies den Spielern auch so vermittelt. Dennoch findet Udo Gans, der Woche für Woche neue Trainingspläne erarbeitet, dass die SpVgg Greuther Fürth ideal für Talente ist. „Das NLZ in Fürth hat deutschlandweit einen guten Ruf und Spieler wie Müller, Sarerer, Schröck, Grün, Prib, Klaus oder Azemi entstammen dem eigenen Nachwuchs.“

Profi-Torwart-Trainer Günther Reichold (hier beim Training auf dem Gelände des TSV Ebermannstadt).

anpfiff.info

Torhüter gesucht

Trainiert er auch gerade ein kommendes Talent, das es zum Profi bringen kann? Die beiden Keeper der letzten Saison, Thomas Rachner und Sebastian Vogl haben den Verein mit unbekanntem Ziel verlassen. In der U23 steht derzeit nur Patrick Jänsch (eigene U19) zur Verfügung. Deshalb sucht die Spielvereinigung noch einen Nachwuchsmann: „Ein 94er Jahrgang wäre mir am liebsten“, so Gans über einen möglichen Kandidaten. Einer der drei Torhüter aus dem Profi-Kader wird deshalb wohl in der U23 aushelfen müssen. Und bis etwa Alexander Sebald nachrückt, dauert es noch. Vom 16-jährigen Schlussmann hält Gans sehr viel. Auch seine eigene Zukunft sieht er bei den Fürthern. Für die Torwart-Trainer-Ausbildung des DFB hat er sich angemeldet. Und künftig wird vielleicht einen seiner Schützlinge in der Bundesliga auflaufen sehen.