Wahl zum Trainer des Jahres: Die Top 5 der Bezirksliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.06.2012 um 00:00 Uhr
Wahl zum Trainer des Jahres: Die Top 5 der Bezirksliga
Eine gewohnt ausgeglichene und dennoch außergewöhnlich spannende Saison in der Bezirksliga Oberfranken West liegt hinter uns. Favoritenstürze einerseits, enttäuschte Erwartungen andererseits und so manche Auferstehung zum guten Schluss. Das Wohl und Wehe der Vereine ist eng verbunden mit dem Wirken der Trainer. anpfiff stellt Ihnen die Top 5 der abgelaufenen Saison zur Wahl.
Von Bernd Riemke
Joachim Kraft hätte es zweifellos verdient. Seit der das Traineramt beim TV Ebern übernommen hat, rangieren die Turner regelmäßig unter den Top 5 der Liga und auch in diesem Jahr klopfte der TVE zwischenzeitlich an das Tor zur Landesliga. Andreas Löhnert hätte es ebenso verdient, denn der TSV Steinberg war für viele Insider Abstiegskandidat Nummer 1 vor Saisonbeginn. Dass es dem neuen Coach gelungen ist, die Frankenwälder ohne Relegation in der Liga zu halten, ist eine bemerkenswerte Leistung. Stefan Braungardt könnte genauso sicher auf der Liste stehen. Einer der Top-Favoriten der Liga belegte zwar am Ende „nur“ den vierten Rang, doch der Trainer des VfL Frohnlach 2 hat eindeutig bewiesen, dass er der richtige Mann für die Talentschmiede des künftigen Regionalligisten ist. Die U23 des VfL überzeugte mit gepflegtem und technisch versiertem Offensivfußball. Ins Finale zur Wahl „Trainer des Jahres“ in der Bezirksliga haben es dennoch fünf andere Kandidaten geschafft, die nicht minder erfolgreich agierten und ihren Teams ihre ganz persönliche Handschrift verpassten.

Juan Catalan (TSV Hirschaid)
Kurz vor dem Durchmarsch von der Bezirksober- in die Kreisliga übernahm Juan Catalan den TSV Hirschaid im Herbst des Jahres 2010. Dem last-minute-Klassenerhalt folgte zwar eine unter dem Strich wenig zufriedenstellende Hinserie 2011/12, doch in der Winterpause wurden in Hirschaid die Weichen gestellt. Juan Catalan forcierte eine System-Umstellung und hauchte seiner Truppe wieder das Selbstvertrauen ein, das nötig ist, um Siege zu feiern. Eine fortan bärenstarke Defensive bildete das Gerüst für neun Siege im Frühjahr. Mit Thomas Wicht zauberte Catalan ein Abräumer für Spielgestalter Tobias Wichert aus dem eigenen A-Klassen-Reserve-Hut und schon war das Rezept für den Erfolg gefunden. Hat die beste Mannschaft des Jahres 2012 auch den besten Trainer der Saison?

Tobias Eichhorn (SpVgg Stegaurach)
Im April stand die ruhmreiche SpVgg Stegaurach mit einem Bein in der Kreisliga. Förmlich in allerletzter Sekunde gelang der Klassenerhalt und nur ein Jahr später beinahe die Meisterschaft in der Bezirksliga. Mit Tobias Eichhorn kehrte der Erfolg ins Aurachtal zurück. Dabei ist der Trainer nicht nur Motivator, sondern „nebenbei“ auch noch einer der Top-Torjäger der Liga. Seine eigenen 22 Tore sorgten unter anderem für den Aufwind der „Karpfenträger“, denen es gelang die eigene Offensivstärke zu bewahren und gleichzeitig die Zahl der Gegentreffer im Vergleich zur Vorsaison beinahe zu halbieren. Ein Verdienst des Trainers des Jahres 2012?

Mario Herrmannsdörfer (FC Oberhaid)
Der Meistertrainer - und Aufstiegstrainer! Mario Herrmannsdörfer kam, sah und siegte. Während seines zweijährigen Wirkens feierte der FCO nicht weniger als 32 Siege in 60 Pflichtspielen. Eine eindrucksvolle Bilanz, die nur über eine homogene Mannschaftsleistung zu erreichen ist. Genau diese formte der 31-Jährige Spielertrainer, der im zentralen defensiven Mittelfeld zudem zu den herausragenden Akteuren der Liga zählt und sowohl als Torschütze (7 Treffer), wie auch als Passgeber der Mann für die entscheidenden Momente im Spiel des Meisters ist. Dass nach dieser Saison nicht weniger als drei Akteure in die Bayern- bzw. Landesliga wechseln, ist nicht zuletzt ein Verdienst des akribischen Fußball-Workaholics, der den FC Oberhaid zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führte. Die Krönung folgte durch den Sieg im Relegationsspiel über die SpVgg Ebing und den damit verbundenen Landesliga-Aufstieg! Verabschiedet sich Mario Herrmannsdörfer mit einem weiteren Titel – dem des Trainers des Jahres?

Jochen Horbelt (SV Dörfleins)
Sieglos! Tabellenschlusslicht! Abstiegskandidat! Der SV Dörfleins gab im Herbst 2011 ein erbärmliches Bild ab. Ein Trainerwechsel sollte nach zehn Spielen ohne einen einzigen Sieg die Wende bringen. Eine Maßnahme, die voll und ganz griff. Mit Jochen Horbelt im Amt holten die Grün-Weißen exakt 2,0 Punkte im Schnitt pro Spiel (zwanzig Begegnungen, 40 Zähler) und hievten sich nicht nur Schritt für Schritt an das hintere Mittelfeld heran, sondern feierten am Ende sogar vorzeitig den Klassenerhalt – ohne Relegation. Jochen Horbelt fand die richtigen Worte für die angeknackste Moral seiner Truppe, nahm wenige, aber sinnvolle personelle Veränderungen vor und sorgte vor allem wieder für den Spaß am Fußball. Für den 31-Jährigen ist das Trainer-Intermezzo nach dem letzten Spiel zwar schon wieder beendet gewesen, doch vielleicht krönt er sein herausragendes Wirken mit dem Titel Trainer des Jahres?

Clemens Zitzelsberger (1. FC Lichtenfels)
Der Traditionsverein lag am Boden. Im Mai 2011 schien nur noch ein kleines Wunder den Gang in die Kreisliga verhindern zu können. Das Wunder kam in Person von Clemens Zitzelsberger. Saisonübergreifend gewann er die ersten fünf Spiele seines Wirkens, feierte in insgesamt 33 Partien unter seiner Leitung 21 Siege und führte den ruhmreichen 1. FC Lichtenfels schnurgerade aus dem Abstiegssumpf bis an die Tabellenspitze der Bezirksliga. Die Korbstädter standen am häufigsten auf dem Platz an der Sonne in der abgelaufenen Saison und lockten mit teilweise erfrischendem Offensivfußball endlich wieder die Zuschauer in die Festung Karl-Fleschutz-Stadion, die lange einen großen Bogen um die traditionsreiche Anlage machten. Ein Trainer geht seinen Weg – ohne Rücksicht auf Namen steht für ihn die Disziplin an vorderster Stelle. Talente wie Pascal Scholz reifen unter seinen Fittichen schon in jungen Jahren zu Leistungsträgern. Hat sich Clemens Zitzelsberger den Titel Trainer des Jahres verdient?

Geben Sie Ihrem Favoriten hier Ihre Stimme bei der Wahl zum Trainer des Jahres in der Bezirkslliga.

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