Gertrud Gebhard: Alles Gute zum 50. Geburtstag - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.05.2012 um 11:00 Uhr
Gertrud Gebhard: Alles Gute zum 50. Geburtstag
Sie ist eine der renommiertesten Schiedsrichterinnen Deutschlands, entstammt der Gruppe Bamberg und hat so mancher Kollegin den Weg hin zum Profifußball geebnet. Die Hirschaiderin Gertrud Gebhard feiert am 28. Mai ihren 50. Geburtstag. anpfiff.info gratuliert recht herzlich zum Jubeltag.
Von Ralf Riemke
Gertrud Gebhard vom SV Hallstadt wird wohl als Pionierin in die Annalen des deutschen Schiedsrichterwesens eingehen. Vor zwanzig Jahren war sie eine absolute Ausnahmeerscheinung im von Männern dominierten Rasensport. Frauen gab es, anders als heute, so gut wie gar nicht im Profifußball. Eine Bibiana Steinhaus oder andere haben sicherlich vom Wirken der Hirschaiderin profitiert.

Im jugendlichen Alter fing sie mit der Schiedsrichterei an. Zuvor war sie regelmäßig mit den Jungs auf dem Fußballplatz, um selbst zu kicken. Irgendwann ging das nicht mehr und sie wechselte sozusagen die Seiten. Über den Weg Schüler- und Jugendmannschaften arbeitete sie sich nach oben. Das war allerdings nicht immer einfach, sondern vielmehr ein harter und steiniger Weg. Denn eine Frau als Autorität auf dem Fußballplatz war für alle damals Neuland. Nicht nur sie, sondern auch die Spieler mussten sich erst daran gewöhnen. Da ging es mitunter haarig zu, aber mit ihrer durchsetzungskräftigen Art ging sie ihren Weg.

Im Jahr 2010 erhielt Gertrud Gebhard vom BFV das Ehrenabzeichen in Gold, überreicht vom Obmann der SRG Bamberg, Günther Reitzner.
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Der führte sie in die höchsten Ebenen. Mitunter war sie in den kommenden Jahren bis zu einhundert Mal im Kalenderjahr als Referee unterwegs. Entlohnt wurde sie damals zwar auch schon, aber von den Summen, die heute im Profi-Schiedsrichterwesen bezahlt werden, waren sie damals noch weit entfernt. Mit der Zeit sammelte sich in der 15-jährigen Karriere einiges an Erzählenswertem an. So war Gertrud Gebhard die erste Frau, die 1992 ein DFB-Pokalfinale der Frauen leitete. Seitdem ist dies Standard. Sie war Anfang der 1990er Jahre die erste Frau, die in Deutschland ein Länderspiel pfiff, 1991 die erste deutsche Schiedsrichterin bei einer Weltmeisterschaft, anschließend bei einer Europameisterschaft, sie leitete als Erste Spiele in der Herren-Regionalliga, assistierte in der 2. Bundesliga der Männer und sorgte Mitte der 1990er als erste Linienrichterin in der 1. Bundesliga der Männer für Furore.

Damenfußball war zu dieser Zeit nicht populär. Die Frauen waren im Prinzip allein auf weiter Flur. Große Events wie heutzutage beispielsweise die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland fast undenkbar. So hat Gertrud Gebhard also nicht nur dazu beigetragen, Schiedsrichterinnen den Weg in den Profifußball zu ebnen, sondern hat diesen Weg über Jahre hinweg selbst mit beschritten und die Entwicklung live miterlebt.

Im Lehrstab der SRG Bamberg, wie hier bei der Abnahme der Leistungsprüfung, ist Gertrud Gebhard bis heute aktiv.
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Vor zwei Jahren erhielt sie das Verbandsabzeichen in Gold als Anerkennung des Bayerischen Fußballverbandes für 30 Jahre Dienst im Sinne der Schiedsrichterei. Heute ist sie immer noch in der Schiedsrichtergruppe Bamberg aktiv und unterstützt das Lehrteam in seiner Arbeit.

anpfiff.info wünscht Alles Gute zum 50. Geburtstag!

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