Die Tatsache, eine Reservemannschaft zu sein, muss sich nicht immer zwangsläufig positiv auswirken. Natürlich werden Rekonvaleszenten aus der Landesligaelf beispielsweise den Kader hin und wieder verstärken, doch andersherum, muss Trainer Claus Deter auch immer wieder Akteure an die von Carlo Werner trainierte 1. Mannschaft abstellen. "Wir möchten einen guten Unterbau für die Landesliga schaffen", gibt Deter auch die klare Zielformulierung für die 2. Garnitur des derzeitigen Aushängeschildes im Frankenwald ab. Zwei Mannschaften des gleichen Vereines, die auf Bezirksebene spielen hat es aus dem Kronacher Landkreis bislang noch nicht gegeben.
Sprungbrett für den eigenen Nachwuchs
Nachdem die Friesener Zweite im Schlussspurt den schwächelnden TSF Theisenort und zuletzt auch den FC 08 Kronach in der Kreisliga 2006/07 hinter sich gelassen hat, bietet sich für den eigenen Nachwuchs nun eine tolle Perspektive. Als "Unterbau" für die Landesliga bietet das Bezirksligateam geradezu ideale Möglichkeiten, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. André Scholz, Tobias Mayer, Dominic Kraus und Michael Baierlein entstammen alle der eigenen vorzüglichen Jugendarbeit und standen schon gegen den 1.FC Lichtenfels in der Startformation. "Alle fünf - Daniel Krüglein kam im ersten Spiel noch nicht zum Einsatz - haben in jedem Fall Potenzial nach oben und werden wohl auch in der Landesliga das ein oder andere Mal von Beginn an auflaufen", ist sich Deter sicher, dass die Jungs ihren Weg gehen werden.
Kleiner Stamm - viele Wechsel
So erfreulich das für den Verein und die Zukunft des Vereins natürlich auch ist, so schwierig gestaltet sich dadurch die Situation für die 2. Mannschaft. Auf einen echten Stamm, einen eigenen Kader kann sich der Trainer eigentlich nicht berufen, da das Wechselspiel zwischen 1. Mannschaft und Reserve ein stetiges ist. Routinier Karl-Heinz Schorn, Daniel Müller oder auch Torgarant Alexander Eidloth - mit dem Deter schon beim VfL Frohnlach fünf Jahre zusammen spielte - sind drei der Stützen, die dem Übungsleiter wohl dauerhaft erhalten bleiben. Vor Torhüter Siegfried Kirschbauer (35), der trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und jahrelang überzeugenden Leistungen ohne zu Murren ins zweite Glied hinter Steffen Mahr gerückt ist, wird es demnach wohl ein munteres Kommen und Gehen geben. Der Auftakt ist gemacht und Claus Deter verhehlt nicht, dass er ohne jeden Zweifel mehr als zufrieden mit dem Ergebnis ist, das gegen eine gute Lichtenfelser Mannschaft dank konsequenten Konterfußballs herausgespielt werden konnte.
Fleißig Punkte vor dem Winter sammeln
So soll es in Friesen auch weitergehen. "Wir wollen unseren technisch versierten Fußball aus der vergangenen Saison weiterspielen und probieren, die Klasse zu halten", gibt der Coach die Richtung klar vor, immer in dem Wissen, dass der Erfolg auch davon abhängig ist, welches Personal ihm zu Verfügung steht. Verstecken muss sich die Mannschaft vor niemandem, dessen ist sich Deter, für den ein gelungenes erstes Saisondrittel eminent wichtig ist, sicher. Ab dem 7. Oktober - die Partie in Unterleiterbach macht den Auftakt - tritt der SV Friesen II sage und schreibe sechsmal nacheinander auf fremdem Terrain an. "Das ist natürlich sehr unglücklich und wir wollen auch auswärts punkten, werden aber dennoch versuchen, möglichst frühzeitig fleißig Punkte zu sammeln", weiß der Trainer um die Schwere der dann bevorstehenden Aufgaben. Eine richtig schwere wartet bereits am kommenden Wochenende mit der Begegnung bei FC Wacker Trailsdorf. Zeitgleich wird sie stattfinden mit der Landesligapartie der 1. Mannschaft, so dass schon die erste Nagelprobe auf Claus Deter und seine Jungs warten wird - auf die, die nicht für die Erste abgestellt werden! Es ist das Los der Reserveteams, doch beim SV Friesen hat man seine Hausaufgaben gemacht und es wäre nicht verwunderlich, würden sich auch die 2. Mannschaft dauerhaft in der Bezirksliga etablieren können.
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